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Die Wiederauffindung von Personen und deren Werke im Bereich der Naturwissenschaften durch Suchmaschinen, Repositorien, Internetplattformen und Bibliothekskataloge gestaltet sich für Naturwissenschaftler und Bibliotheken oft mühselig und zeitaufwendig. Als eine Ursache dafür wird die Verkürzung der Vornamen zu Initialen in Literaturangaben, Datensammlungen, Bibliothekskatalogen und sonstigen Autorenlisten angesehen, wie diese Arbeit anhand einer Erhebung im Fachpublikum nachweist. Die von Bibliotheken durchgeführten Individualisierungen, die auf den Functional Requirements for Authority Data (FRAD) beruhen, sollen diese Ursache beseitigen. Ob dieser Ansatz tatsächlich auch den Anforderungen von Naturwissenschaftlern an Personennamendatensätzen in Personennamendatenbanken entspricht, wird ebenfalls anhand der Interviewergebnisse erörtert. Als Ergebnis wird festgestellt, dass die Anforderungen der Naturwissenschaftler durch eine strenge Auslegung der Empfehlungen der FRAD weitgehend erfüllt sind. Jedoch sollten sie auch auf die Erfassung unselbstständiger Werke angewendet werden.
In den letzten Jahren sind viele Asylsuchende nach Deutschland gekommen, um dort Zuflucht zu finden und sich ein sicheres Leben aufzubauen. Das Erlernen der deutschen Sprache und Schrift, der in Deutschland geltenden Gesetze sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben bilden die Grundlage für dieses Vorhaben. Öffentliche Bibliotheken können einen bedeutenden Beitrag zur Unterstützung dieser Menschen leisten, indem sie für diese und ihre Integrationshelfer spezielle Angebote und Dienstleistungen entwickeln. Ziel dieser Masterarbeit ist die Erarbeitung einer Bestandsaufnahme, die den aktuellen Status Quo vorhandener Angebote für Asylsuchende sowie deren Multiplikatoren (z.B. Lehrkräfte oder ehrenamtliche Betreuer) in Öffentlichen Bibliotheken aufzeigt. Als Untersuchungsinstrument wird eine eigens erstellte Online-Umfrage eingesetzt, die über die fachlichen Mailinglisten forumoeb und inetBib sowie die Fachstellen für Öffentliche Bibliotheken im März 2017 an die Öffentlichen Bibliotheken in Deutschland verschickt wurde. Des Weiteren wird das derzeitige Dienstleistungsportfolio für Asylsuchende von fünf ausgewählten Großstadtbibliotheken durch eine intensive Analyse vorgestellt. Dazu wurden im Zeitraum von März bis Mai 2017 Experteninterviews mit den fachlich zuständen Mitarbeitern von vier der fünf ausgewählten Bibliotheken durchgeführt.
Aus den ermittelten Untersuchungsergebnissen der deutschlandweiten Umfrage und der Analyse der einzelnen Großstadtbibliotheken wird abschließend eine Wertung zu den derzeitigen Angeboten Öffentlicher Bibliotheken und der Erreichbarkeit der Zielgruppen Asylsuchende und Multiplikatoren erstellt. Zudem wird ein Ausblick auf mögliche quantitative bzw. qualitative Entwicklungen im Kontext dieser zielgruppenspezifischen Arbeit Öffentlicher Bibliotheken gegeben.
Das Goethe-Museum in Düsseldorf wurde 1953 auf Basis der privaten Goethe-Sammlung des Verlegers und Inhabers des Insel Verlags in Leipzig, Anton Kippenberg (1874-1950), gegründet. Die Entstehung dieser größten in privater Hand befindlichen Goethe-Sammlung aus Originalzeugnissen der Goethezeit wird durch eine Sondersammlung aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentiert, die seit vielen Jahren zum Bestand des Goethe-Museums gehört. Im Zuge einer Neuordnung wurde diese nicht erschlossene Sondersammlung als Teilsammlung in die wissenschaftliche Spezialbibliothek des Goethe-Museums eingegliedert. Die Arbeit zeichnet die Aufarbeitung dieser Sondersammlung nach. Nach der Bestandsaufnahme, einer Neuordnung und Beschreibung der in ihr enthaltenen Materialien folgt eine Analyse anhand einzelner Kriterien. Vorgestellt wird anschließend das Portal, mit dem die Sondersammlung erschlossen und sichtbar gemacht werden soll. Im letzten Kapitel wird beschrieben, welche Bedeutung die Sondersammlung für das Goethe-Museum hat, welcher Erkenntniswert heute daraus gezogen werden kann und welche Perspektiven sich durch die Nutzung ergeben.
Text Mining bietet die Möglichkeit, große Textmengen durch automatisierte Verfahren zu analysieren. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Anwendung und Evaluation solcher Methoden für die spezielle Textform freier Antworten aus Mitarbeiterbefragungen. Dabei werden verschiedene Techniken aus den drei Bereichen Phrasenextraktion, Sentimentanalyse und Kategorisierung dargestellt und an einer konkreten Umfrage angewendet. Die Ergebnisse werden jeweils durch Abgleich mit manuellen Ergebnissen bzw. durch manuelle Bewertungen evaluiert und die Resultate untereinander verglichen. Die genutzten Verfahren sollten ohne spezifische Trainingsdaten oder Projektinformationen anwendbar sein und sich somit auch für andere Mitarbeiterbefragungen eignen.
Die Phrasenextraktion wird auf drei verschiedene Weisen durchgeführt, wobei Part-of-Speech (POS)-Chunking, Stoppwortbegrenzung und Kookkurrenzen genutzt werden. Die Untersuchungen zeigen, dass mit dem POS-Chunking präziser die relevantesten Phrasen aus längeren Texten ermittelt werden können. Die Methode der Stoppwortbegrenzung extrahiert dagegen eine größere Vielfalt relevanter Phrasen auch aus kürzeren Texten. Manuelle Einschätzungen der Extraktionsergebnisse bewerten die Methode mit POS-Chunking am besten. Darüber hinaus wird eine automatisierte Zusammenfassung semantisch ähnlicher Phrasen durchgeführt, wodurch sich leichte Verbesserungen einiger Evaluationsergebnisse zeigten.
Für die Sentimentanalyse der freien Antworten wird eine Erweiterung eines bestehenden Verfahrens aus dem Social Media-Bereich dargestellt. Hierzu werden der Methode vier Regeln hinzugefügt, welche die Sentimentbewertung aufgrund bestimmter Syntaxformen in den freien Antworten verändern. Die Evaluation zeigt, dass drei der vier Regeln dazu beitragen, dass sich die automatisierte Bewertung manuellen Bewertungen annähert.
Die Kategorisierung wird durch die beiden Topic Modeling-Methoden Latent Dirichlet Allocation (LDA) und Non-negative Matrix Factorization (NMF) durchgeführt. NMF erreichte bei dem Abgleich mit einer manuellen Kategorisierung höhere Übereinstimmungen und zeichnete sich auch durch eine bessere Abgrenzung der Thematiken sowie eine bessere Interpretierbarkeit aus.
Die Text Mining-Methoden und deren Evaluationen werden für diese Arbeit in der Programmiersprache Python umgesetzt. Außerdem werden die Text Mining-Resultate in die Datenvisualisierungssoftware Tableau eingebunden.
In der vorliegenden Arbeit wird ein Einblick in Eignung und Unterschiede verschiedener Text Mining-Methoden in Bezug auf freie Antworten in Mitarbeiterbefragungen gegeben. Darüber hinaus wird dargestellt, dass auch spezifische Anpassungen an diese Textform möglich sind. Zusätzlich werden diverse Optimierungsansätze aufgezeigt, die den noch großen Weiterentwicklungsbedarf in diesem Bereich verdeutlichen.
Werden Marktforschungsstudien über mehrere Länder und Kulturen hinweg
durchgeführt, so tritt häufig die Problematik auf, dass verwendete Konzepte und
Methoden zwischen den Ländern und Kulturen nicht äquivalent sind. Allerdings
muss Äquivalenz hergestellt sein, um aussagekräftige interkulturelle Vergleiche
vornehmen zu können und somit Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen
Ländern und Kulturen zu identifizieren. Die vorliegende Masterarbeit knüpft an
dieser zentralen Herausforderung interkultureller Marktforschung an und gibt dabei
einen Überblick über die verschiedenen Ebenen, auf denen Äquivalenz herzustellen
ist. Darüber hinaus werden methodische Herangehensweisen angeführt,
anhand welcher die Herstellung von Äquivalenz sichergestellt und überprüft
werden kann. Besondere Betrachtung findet die Herstellung und Überprüfung
von Messäquivalenz. Eine Gegenüberstellung der konfirmatorischen Faktorenanalyse
als traditionelles Verfahren zur Überprüfung strikter Messäquivalenz und
des Bayesianischen Ansatzes als relativ neues Verfahren zur Überprüfung von
approximativer Messäquivalenz gibt dabei Aufschluss über die zu erfüllenden
Äquivalenzbedingungen, um Beziehungen zwischen Konstrukten sowie Mittelwerte
von Konstrukten aussagekräftig zwischen Ländern und Kulturen miteinander
zu vergleichen. Zu diesem Zweck wurde sowohl geeignete theoriebasierte
als auch empiriebasierte Literatur ausgewertet. Anhand letzterer werden gewonnene
Erkenntnisse aus der theoriebasierten Literatur gestützt und veranschaulicht.
Aufbau einer deutschsprachigen Community für das Bibliotheksmanagementsystem FOLIO : ein Konzept
(2017)
Seit dem Jahr 2016 evaluieren das Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) und die Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (VZG/GBV) in einem gemeinsamen Projekt das Open-Source-System FOLIO. Das Ziel ist, qualifizierte Aussagen zur funktionalen und technischen Eignung von FOLIO für den deutschsprachigen Raum zu treffen. Die Kommunikation sowie Wissensvermittlung während der Entwicklung und der Tests von FOLIO erfolgt, wie in Open-Source-Systemen üblich, primär über die Community des Systems. Allerdings ist die FOLIO-Community aus den USA für die deutschen Interessen meist nicht der adäquate Ansprechpartner, da sich die Bedürfnisse der deutschen Bibliotheken von denen in den USA unterscheiden und nur einen kleinen Teil der großen Gemeinschaft betreffen. Die Entwicklung einer FOLIO-Community für den deutschsprachigen Raum bietet Bibliotheken, die FOLIO zukünftig einsetzen werden, einen Ort, um ihre Bedürfnisse, Anliegen und Probleme zu diskutieren. Aus diesem Grund stellt die Arbeit in und mit einer eigens für Deutschland eingerichteten FOLIO-Community einen wesentlichen Aspekt im FOLIO-Entwicklungsprojekt von hbz und VZG des Projekts dar.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist, Rahmenbedingungen sowie Faktoren für einen erfolg-reichen Aufbau und einer dauerhaften Etablierung der deutschsprachigen FOLIO-Community zu identifizieren und zu eruieren, welche Tools benötigt werden, um die Community für die Nutzer attraktiv und bedienungsfreundlich zu gestalten. Hierzu werden bereits vorhandene Communitys im Bereich des Bibliothekswesens, ausgehend von den Handlungsempfehlungen von Amy Jo Kim, Sandra Schaffert sowie Diana Wieden-Bischof, verglichen. Als Referenzmodelle dienen die Communitys des Open Source-Systems Koha, die Kuali OLE-Community sowie die FOLIO-Community aus den USA. Durch den Vergleich werden die Unterschiede sowie die Gemeinsamkeiten der einzelnen Communitys herausgearbeitet, um die gesammelten Erkenntnisse in die Konzeptentwicklung für eine deutschsprachige FOLIO-Community einfließen zu lassen.
Die Gewöhnung der Internetnutzer an den einzelnen Suchschlitz bei Google stellt Bibliotheken vor eine neue Herausforderung. Ihre Recherchewerkzeuge sind vergleichsweise kompliziert aufgebaut und für die jüngeren Internetnutzer zunehmend unattraktiv in ihrer Anwendung. Die Lösung scheint in Discovery-Systemen zu liegen, nicht nur aufgrund größerer inhaltlicher Angebote, sondern auch hinsichtlich ihrer Anwendung mit nur einem Suchschlitz. Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) stellt eine Teillösung bereit. Ihr Discovery-System Primo Central der Firma ExLibris bietet die Suche sowohl über mehrere Suchparameter als auch über einen Suchschlitz an. Die Suchergebnisse präsentiert es in drei Reitern, zusätzlich verfügt es über die Möglichkeit zu selektieren. Ziel der folgenden Arbeit ist die Prüfung der Usability des Discovery-Systems der Bay-erischen Staatsbibliothek anhand von zwei Tests, der Heuristischen Evaluation und des nutzerorientierten Usability-Tests sowie die Zusammenführung der daraus entstehenden Erkenntnisse. Es kristallisiert sich heraus, dass die neue Form der Suche in vielen Teilen attraktiv ist, jedoch Mängel hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit offensichtlich sind. Das im Pilotbetrieb an der BSB gestartete System Yewno Discover ist ebenfalls Bestandteil der Usability-Prüfung und zeigt sich als sinnvolle Ergänzung der aktuellen Suchsysteme.
Die Technische Hochschule Köln betreibt derzeit drei Repositorien. Die inhaltliche Verwaltung
von Cologne Open Science und ePublications wird von der Hochschulbibliothek
vorgenommen; PubLIS Cologne hingegen vom Institut für Informationswissenschaft.
COS wurde mit dem DINI-Zertifikat 2013 ausgezeichnet. Doch das aktuellere DINI-Zertifikat
aus dem Jahre 2016 stellt neue Mindestanforderungen an Repositorien. Diese Arbeit
untersucht, welche Veränderungen an den Repositorien vorgenommen werden
müssten, um das aktuelle DINI-Zertifikat 2016 zu erhalten und gibt weitere Empfehlungen,
wie die TH Köln ihre Repositorien zukunftsweisend ausbauen sollte.
Achtsamkeit ist weitaus mehr als ein kurzweiliges Trendmomentum der heutigen Zeit. Die über 2000 Jahre alte buddhistische Tradition ist in den 1950er-Jahren in Form von Meditationstechniken in die westliche Welt eingezogen und gewinnt seither stetig an Relevanz. In Großbritannien ist Achtsamkeit ein Pflichtfach an Schulen und wird ab der Grundschule unterrichtet. Deutsche Schulen ziehen mit vereinzelten Pilotprojekten nach, die wissenschaftlich begleitet werden und erste positive Entwicklungen feststellen. Praktizierte Achtsamkeit hilft Menschen dabei, sich selbst zu finden und mit der Informationsdichte der heutigen Zeit umzugehen. Das Ziel dieser Masterarbeit ist es zu bestimmen, welchen Einfluss achtsamkeitsbasierte meditative Einheiten auf die bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments bei 20- bis 30 Jährigen im digitalen Zeitalter haben. Anhand einer quantitativen Vorher-Nachher-Untersuchung wird analysiert, inwiefern ein zehntägiges achtsamkeitsbasiertes Interventionsprogramm das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment und weitere Parameter wie die der Dankbarkeit beeinflussen kann. Im Anschluss wird durch qualitative Interviews ergründet, wieso es zu den gemessenen Veränderungen im Laufe des Interventionsprogramms gekommen ist.
Der Mixed Methods Ansatz wird gewählt, um neben aufgestellten forschungsleitenden Unterfragen die folgend ausformulierte Hauptforschungsfrage FF1 zu beantworten: „Welchen Einfluss haben achtsamkeitsbasierte meditative Einheiten auf die bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments bei 20- bis 30-jährigen im digitalen Zeitalter?“. Zentrale Ergebnisse dieser Arbeit sind, dass das Ausüben achtsamkeitsbasierter meditativer Einheiten messbaren Einfluss auf das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment sowie auf die Parameter der Achtsamkeit und Dankbarkeit haben.