Institut für Informationswissenschaft der TH Köln
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Bei Fake News handelt es sich heutzutage oft um absichtliche produzierte Falschmeldungen, die über das Internet verbreitet werden sollen. Viele dieser Fake News sind politisch oder kommerziell motiviert. Verbreitet werden diese über Social Bots und NutzerInnen, die sich nicht mit der inhaltlichen Korrektheit einer Nachricht auseinander setzen.
Facebook und auch Portale wie Mimikama, Factcheck und der ARD faktenfinder geben einige Hinweise wie Fake News erkannt werden können. So sollten NutzerInnen beispielsweise den Autor oder die Quelle einer Nachricht überprüfen. Ebenso können die LeserInnen bei Experten wie Mimikama und Factcheck nachsehen, ob eine Nachricht bereits als Fake News identifiziert wurde. Zudem lassen sich einige Kriterien zur Bewertung von Informationsqualität zur Überprüfung der Glaubwürdigkeit von Nachrichten anwenden, wie z.B. die Reputation eines Anbieters bzw. des Verfassers.
Facebook setzt zum Einen auf eine technische Lösung durch ein System zur automatischen Erkennung von Fake News, sowie auf die Sensibilisierung der Nutzer. Außerdem arbeitet Facebook mit Rechercheunternehmen, wie Correctiv und Snopes zusammen, um Falschmeldungen zu markieren.
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick darüber, was Fake News sind, warum sie heutzutage so einfach entstehen und sich verbreiten und welche Folgen sich daraus ergeben. Ziel der Arbeit ist es, Anhaltspunkte für die Identifizierung herauszuarbeiten und eine Klassifizierung vorzunehmen. Dazu werden vier Fälle analysiert, die Aufschluss über die Art der Textmeldungen einschließlich der Websites und Facebook-Profile, welche sie veröffentlicht haben, geben. Ergänzend dazu wurden Experten befragt, die sich beruflich mit dem Thema beschäftigen und Tipps zur Identifikation gegeben haben. Die Bachelorarbeit ist für Leser relevant, denen bereits potenzielle Fake News aufgefallen sind. Ihnen werden Anhaltspunkte zur Identifikation gegeben und aufgezeigt, welche verschiedenen Arten existieren.
Verschwörungstheorien, Fake News und Propaganda sind nicht neu, allerdings erfahren sie durch das Web und insbesondere im Hinblick auf Ereignisse wie z.B. die Flüchtlingskrise eine neue Wirkungsmacht, vorwiegend in sozialen Netzwerken. Der Fokus der vorliegenden Thesis liegt dabei auf Klärung der Frage, mit welchen onlinespezifischen Gegenmaßnahmen Desinformationskampagnen Einhalt geboten werden soll und kann. Ein Großteil der Forschungsbeiträge aus den letzten 15 Jahren vertritt die These, Verschwörungstheorien würden durch das Web bestärkt. Effektive Gegenstrategien können nur entwickelt werden, wenn zuvor persuasive Methoden feindseliger Stimmungsmache gegen Minderheiten analysiert werden. Betrachtungsgegenstand sind historische und aktuelle Fallbeispiele. In der Vergangenheit verursachten Ressentiments gegen Juden folgenschwere Verschwörungstheorien. Der Vorwurf der Brunnenvergiftung führte während der Pestepidemie im Mittelalter zu verheerenden Pogromen in weiten Teilen Europas. Verschwörungstheorien und Fake News leben von der Sündenbockfunktion, besonders in Zeiten gesellschaftlicher Krisen und Umbrüche, in Zeiten von Zustandsveränderungen, die wir als unangenehm empfinden. Neben Faktencheck-Portalen und dem verabschiedeten Netzwerkdurchsetzungsgesetz bedarf es zusätzlich einer Förderung der Medienkompetenz bereits in den Schulen, um gezielte Falschmeldungen selbständig identifizieren zu können. Eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts erfordert neben technischen Lösungsansätzen bürgerschaftliches Engagement.
Die US-Wahl 2016 hat uns vor Augen geführt: Fake News und Social Bots sind
eine ernstzunehmende Problematik, die dringend Handlung bedarf. Weltweit gibt
es mittlerweile viele Initiativen, die sich dieser Problematik annehmen und mit verschiedenen
Ansätzen versuchen, der Problematik durch Identifizierung und Bekämpfung
entgegenzuwirken.
Die vorliegende Bachelorarbeit gibt einen Überblick über die wichtigsten Initiativen
und Ansätze zu diesem Themenkomplex und erörtert die aus Fake News und
Social Bots resultierenden Herausforderungen für Redaktionen bei der Informationsbeschaffung
und Informationsdarstellung. Im ersten Schritt werden die Initiativen
und Ansätze, nicht zuletzt im Hinblick auf diese Herausforderungen, vorgestellt
und kritisch bewertet. Dabei ergeben sich aus den analysierten Nutzwerten und
Problematiken mögliche neue Ansätze, die beim Kern des Themenkomplexes ansetzen:
dem allgemeinen Vertrauensverlust in die Nachrichtenmedien und der digitalen
Spaltung unter Einbezug des Mangels an Medienkompetenz in den bildungsärmeren
Schichten.