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Bereits seit einiger Zeit diskutiert die Wissenschaftsgemeinschaft über eine „Reproduzierbarkeitskrise“, weiter verschärft durch die Allgegenwart von computergestützter Forschung, „Big Data“ und algorithmischer Erkundung und Entscheidungsfindung. Mit Hilfe einer Literaturrecherche gibt diese Arbeit einen strukturierten Überblick über den Stand der Debatte zu Reproduzierbarkeit, einschließlich aktueller Definitionen, Werkzeugen und Mitteln, die Forschenden zur Verfügung stehen, und Maßnahmen, die von Institutionen, Politik und anderen am Forschungsprozess Beteiligten ergriffen wurden. Der Fokus liegt dabei auf den Disziplinen Informatik, Informationswissenschaft und Data Science.
As the information era progresses, the sheer volume of information calls for sophisticated retrieval systems. Evaluating them holds the key to ensuring the reliability and relevance of retrieved information. If evaluated with renowned methods, the measured quality is generally presumed to be dependable. That said, it is often forgotten that most evaluations are only snapshots in time and the reliability might be only valid for a short moment. Further, each evaluation method makes assumptions about the circumstances of a search and thereby has different characteristics. Achieving reliable evaluation is critical to retain the aspired quality of an IR system and maintain the confidence of the users. Therefore, we investigate how the evaluation environment (EE) evolves over time and how this might affect the effectiveness of retrieval systems. Further, attention is paid to the differences in the evaluation methods and how they work together in a continuous evaluation framework. A literature review was conducted to investigate changing components which are then modeled in an extended EE. Exemplarily, the effect of document and qrel updates on the effectiveness of IR systems is investigated through reproducibility experiments in the LongEval shared task. As a result, 11 changing components together with initial measures to quantify how they change are identifed, the temporal consistency of five IR systems could precisely be quantifed through reproducibility and replicability measures and the findings were integrated into a continuous evaluation framework. Ultimately, this work contributes to more holistic evaluations in IR.
Werden Sprachmodelle auf neue Daten trainiert oder bereits vortrainierte Sprachmodelle durch Finetuning auf neue Daten fein abgestimmt, so lernt ein Sprachmodell jegliche Informationen aus den verwendeten Trainingsdaten. Meistens beinhalten die Trainingsdaten einen Bias. Dieser Bias wird ebenfalls durch die Sprachmodelle aufgenommen und im Antwortverhalten verbreitet. Besonders auf die politische Domäne kann sich diese Eigenschaft negativ auswirken. So können Sprachmodelle durch Finetuning auf politische voreingenommene Daten fein abgestimmt werden, welche anschließend verwendet werden können, um Applikationen zu entwickeln, welche die politische Meinung der Benutzer*Innen beeinflussen sollen.
Das Ziel dieser Arbeit ist, zu untersuchen wie sich verschiedene Sprachmodelle auf die Reproduktion der politischen Voreingenommenheit auswirken und welche Auswirkungen verschiedene Faktoren aus dem Trainingsdatensatz auf die Reproduktion der politischen Voreingenommenheit haben.
Dafür wurde ein Web Scraper angepasst, um den dadurch generierten Datensatz durch weitere Daten zu erweitern. Bei den Daten im Datensatz handelt es sich um Nachrichtendaten der amerikanischen Politikdomäne. Dieser Datensatz wurde durch die Volltexte der Nachrichten erweitert. Außerdem wurden zusätzlich die Zitate aus den Volltexten entfernt, um die Auswirkung der Zitate auf die Reproduktion der politischen Voreingenommenheit zu untersuchen. Anschließend wurden drei Sprachmodelle, welche auf unterschiedlichen Komponenten der Transformer-Architektur basieren, auf die Schlagzeilen, Volltexte und Volltexte ohne Zitate der linken und rechten Nachrichtendaten fein abgestimmt. Nach dem Finetuning haben die Sprachmodelle Texte für Eingaben generiert. Die generierten Texte wurden durch ein Evaluationsschema auf die politische Voreingenommenheit evaluiert. Dabei wurde die politische Voreingenommenheit am stärksten und genausten durch das Sprachmodell DistilGPT2 reproduziert, welches beim Finetuning die Volltexte verwendet hat. Das Sprachmodell DistilGPT2 basiert auf der Decoder-Komponente der Transformer-Architektur. Stehen viele Daten beim Finetuning zur Verfügung, führt das Verwenden der Volltexte ohne Zitate beim Finetuning zu einer weiteren Verstärkung der Reproduktion der politischen Voreingenommenheit.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Generierung einer möglichst vollständigen Sammlung von Metadaten, referenzierend auf Dissertationsschriften, die dem erweiterten Themenspektrum der Informationswissenschaft entsprechen. Hierzu stellen sich die folgenden Fragen: Welche Disziplinen können als relevant für das erweiterte Themenspektrum der Informationswissenschaft betrachtet werden? Existiert eine Vollständige Übersicht über die Landschaft der deutschen Hochschulschriftenserver? Wie muss das System aufgebaut werden um die Metadaten, die auf Dissertationsschriften referenzieren, zu beziehen, zu selektieren und zu homogenisieren? Um diese Fragen zu beantworten wird erarbeitet, aus welchen Disziplinen sich das erweiterte informationswissenschaftliche Themengebiet zusammensetzt. Ebenso wird eine Vollständige Liste aller deutschen Hochschulen und der identifizierten Hochschulschriftenserver angefertigt. Diese erarbeiteten Hochschulschriftenserver werden mittels eines Softwareentwurfs über das Open Archives Initiative Protocol for Metadata Harvesting abgefragt. Die erhaltenen Metadaten werden homogenisiert abgelegt. Weiter findet eine Schlagwortsuche nach programmatisch erstellten Schlagworten innerhalb der Disziplinen statt, die der Informationswissenschaft als nahestehend ermittelt wurden. Aus der Aufgabenstellung resultierend ergab sich, dass die Methoden und Erkenntnisse der Informatik und der Bibliothekswissenschaft als relevant für das erweiterte Themenspektrum der Informationswissenschaft betrachtet werden können. Durch den Harvesting Prozess konnten zwei Sammlungen von Metadatensätzen erstellt werden. Eine Sammlung umfasst 378 Metadatensätze, die ausschließlich Dissertationen aus den Bibliotheks- und Informationswissenschaften beinhalten und eine weitere Sammlung besteht aus 3.698 Metadatensätzen, die dem erweiterten Themenspektrum der Informationswissenschaft entsprechen.
Wissenschaftliche Pressekonferenzen sind eine wertvolle Informationsquelle. Sie bestehen aus abwechselnden Reden von Expert:innen und Antworten auf Fragen aus dem Publikum und können daher zu einer faktenbasierten Berichterstattung beitragen. Obgleich Pressekonferenzen eine hohe Informationsdichte besitzen, ist das Extrahieren von relevanten Statements schwierig und zeitintensiv. Um diese Arbeit zu unterstützen, wird ein System vorgeschlagen, das automatisiert Statements aus Pressekonferenzen extrahiert. Claims, also Behauptungen über Sachverhalte, werden als zentrales Element eines Statements identifiziert und dienen als wichtigstes Feature, um Statements in Transkripten von Pressekonferenzen zu identifizieren. Hierzu wird ein zweistufiger Prozess vorgeschlagen.
Zunächst werden mithilfe einer Single Label Multi-Class Sequenzklassifikation Sätze identifiziert, welche ein Claim enthalten. Anschließend werden die Sätze weiterverarbeitet, um irrelevante Sätze und solche mit anaphorischen Verbindungen herauszufiltern oder die Länge der Statements zu beeinflussen. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass das Identifizieren von Claims erfolgreich eingesetzt werden kann, um Statements in Pressekonferenzen zu finden. Obwohl viele Statements mit diesem automatisierten System extrahiert werden können, sind die extrahierten Sätze nicht immer schlüssig genug, um ohne weiteren Kontext verstanden zu werden und benötigen weitere Begutachtung durch fachkundige Personen.
Informationssuchende werden durch die zunehmende Informationsfülle und Menge an Webseiten im Internet immer abhängiger von Suchmaschinen. Während der Bias der Ausgaben dieser Suchmaschinen schon länger im Fokus der Forschung steht, gilt dies nicht für die Suchvorschläge. Diese werden den Suchenden zur Erweiterung oder Spezifizierung ihrer Suchen vorgeschlagen. An der Information Retrieval Research Group der TH Köln wird der Einfluss von Suchvorschlägen auf die politische Meinungsbildung untersucht. Für die Untersuchung dieser Suchvorschläge werden diese in dieser Bachelorbeit thematisch mit Daten aus dem sozialen Netzwerk Twitter in den Vormonaten der Bundestagswahl 2017 verglichen. Hierbei werden verschiedene Einflussfaktoren auf die Übereinstimmung der Themen und den Zeitversatz innerhalb der Zeitreihen der Suchvorschläge und der Themen aus Twitter untersucht. Es wird festgestellt, dass Suchvorschläge zu Personen der Parteien AFD und DIE LINKE deutlich abhängiger von den Diskussionen und dominierenden Themen auf Twitter sind. Themen auf Twitter tauchen zu Personen der AFD schneller und zu Personen der AFD und DIE LINKE stärker in den Suchvorschlägen auf als zu Personen anderer Parteien. Hierbei können jedoch nur sehr schwache systematische Unterschiede abhängig von der Kategorie der Themen festgestellt werden.
As a key part of human-computer interaction(HCI) and usability testing, the capturing and recording of key user interaction plays a center role for ensuring a reliable post-hoc analysis of collected user interaction data, thus improving the odds of insightful HCI and usability testing cycles for use cases such as the evaluation of interactive information retrieval Systems(IRR). As such, the practice of logging is of significant importance for multiple fields of study such as IIR, HCI and most recently also Living Lab approaches. Living lab approaches represent a user-centered research methodology with a focus on user involvement, experimental approaches and extensive collaboration for the sake of co-production of knowledge and as such, has a dire need for robust and easy to use logging solutions.
With past logging solutions being either expensive, hard to use or error-prone, recent conferences gave rise to new logging solutions using contemporary web technologies, which aim to improve the logging landscape within the research community. Over the course of this paper, two of these recent logging solutions, LogUI and Big Brother, are to be inspected for their key features and then evaluated, whether they are suitable logging solutions for living lab and IIR environments. Results and research indicate, that both logging solutions offer significant benefits for research using living lab and IIR approaches, with LogUI embracing many of the experimental paradigms that guide the living lab approach.
The goal of this work is to detect "gender biases" in the communication of users of Subreddits on the platform Reddit. The analysis is carried out for eleven selected Subreddits. Furthermore, an attempt is made to identify different user types with the help of a k-means clustering and also to analyze "gender biases" in their communication. Based on the aggregated datasets, fasttext Word Embedding models are trained to identify terms that show high semantic relatedness in terms of cosine similarity of their word vectors with selected feminine and masculine terms.
To this end, the terms are analyzed for sentiment using the NRC-VAD Lexicon and tested for statistically significant differences. In addition, the Word Embedding Association Test (WEAT) is performed to check for subliminal associations. In relation to the considered text corpus, it is essentially observed that women are frequently associated with adjectives that associate them with appearances,
childbearing abilities or adaptability also in relation to the family. In contrast, men are associated with and measured by adjectives that refer to their prestige, strengths and weaknesses, career or physical characteristics.
Anforderungen der Bibliotheksnutzer und -Personal an den Webauftritt der Bücherei der Stadt Bingen
(2021)
Websites nehmen eine besondere Position im Marketing ein und sind ein Bestandteil der Kommunikationsstrategie von Unternehmen und Institutionen. Aktuell modernisiert sich die Bücherei³ in Bingen am Rhein. Aus diesem Grund soll die vorliegende Bachelorarbeit die Verbesserung der Website als Instrument des Marketings unterstützen.
Das Ziel der Forschung dieser Arbeit ist ein Webseitenkonzept für die Projektbibliothek Bücherei³ zu entwickeln. Im Fokus steht dabei ein Designkonzept mit technischen Erläuterungen. Um ein Konzept für eine Website auszuarbeiten, wird folgende Forschungsfrage repliziert: „Welche Anforderungen der Bibliotheksnutzer und -Personal gibt es an den Webauftritt der Bücherei³ der Stadt Bingen?“
Dazu werden zwei Fragebögen für vordefinierte Zielgruppen und das Personal der Bibliothek entwickelt und abgefragt. Somit werden die Anforderungen dieser Gruppen an eine für sie attraktive Website ermittelt. Zusätzlich wird ein Experteninterview mit einem Online-Redakteur der Stadt Bingen durchgeführt, das die Rahmenbedingungen für die Gestaltung der Website aufzeigt.
Die Auswertung zeigt, dass die Anforderungen von Personal und Zielgruppe sehr ähnlich sind. Die Zielgruppen bevorzugen eine informative Website, da sie sich in der Regel gerne vor Ort beraten lassen und in der Bibliothek verweilen. Es konnte ein erweitertes Webseitenkonzept entwickelt werden, in welches viele Wünsche beider Seiten einfließen konnten. Das Endkonzept wird durch Beispielbilder ergänzt. Weiterführende Schritte sind die Umsetzung des Konzeptes.
Die Reproduzierbarkeit von Ergebnissen ist das Fundament der Wissenschaft. Seit einigen Jahren bröckelt dieses Fundament jedoch und viele Forschende sind sich einig, dass es eine Reproduzierbarkeitskrise gibt. Grund dafür sind unter anderem die oft nicht zur Verfügung stehenden Daten aus den ursprünglichen Untersuchungen und mangelhafte Dokumentation. Seit einiger Zeit wird der Reproduzierbarkeit daher ein besonderes Augenmerk geschenkt. In der vorliegenden Arbeit wird die Reproduzierbarkeit von webbasiertem Pseudo-Relevanz-Feedback untersucht. Grossman und Cormack versuchten 2018 Relevanzurteile für Dokumente aus Testkollektionen mittels logistischer Regression herzuleiten. Ihre Trainingsdaten für ihr Modell bestanden aus Daten, die sie mittels Pseudo-Relevanz-Feedback aus dem Internet gewonnen hatten. Da das Internet einem permanenten Wandel unterlegen ist, ist absehbar, dass sich auf diese Weise gewonnene Trainingsdaten bei einer Reproduktion verändern und potentiell zu anderen Ergebnissen führen. 2019 haben Breuer und Schaer einen Reproduktionsversuch unternommen und dabei festgestellt, dass eine Reproduktion der Originalergebnisse trotz veränderter Datengrundlage möglich ist, sich aber Differenzen in den Resultaten aufgrund diverser Parameter wie verwendeter Suchmaschine und Geolocation ergeben. Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde eine weitere Reproduktion unternommen, um zu prüfen, ob sich das Verfahren und die Ergebnisse von Breuer und Schaer reproduzieren lassen. In einer darauffolgenden Modifikation des Ansatzes wurden über zwei Wochen weitere Trainingsdaten erhoben und durch Ausschluss oder Einbezug von Begriffen rund um die Corona-Pandemie dabei der Einfluss von aktueller Berichterstattung auf die erhobenen Trainingsdaten und damit die Retrievalergebnisse untersucht. Ergebnisse wurden mittels TREC-EVAL evaluiert, durch einen t-Test wurden die Ergebnisse auf signifikante Unterschiede überprüft und über die Berechnung des Root Means Square Errors und der Effect Ratio die Qualität der Reproduktion untersucht. Die zugrunde liegenden Trainingsdaten wurden dann mithilfe des Rank Biased Overlap auf Überschneidungen überprüft. Der errechnete RBO wurde anschließend mit den Differenzen zwischen den Ergebnissen in Verhältnis gesetzt und mithilfe der Pearson-Korrelation auf signifikante Zusammenhänge getestet. Die Untersuchung ergab, dass eine Reproduktion zu großen Teilen erfolgreich war, die Ergebnisse von Breuer und Schaer jedoch nicht exakt reproduziert werden konnten. Die intensive Berichterstattung um die Corona-Pandemie hatte dabei keinen signifikanten Einfluss auf die Retrievalergebnisse. Mit zunehmender Zeit sank der RBO zwischen den erhobenen Daten, es konnte jedoch keine signifikante Korrelation zwischen dem RBO und den Differenzen in den Einzelergebnissen festgestellt werden.