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Moderne technologische Möglichkeiten zur Erstellung, Pflege und Veröffentlichung von
kontrollierten Vokabularen bieten Frauen/Genderinformationseinrichtungen und den
Forschungseinrichtungen der Frauen- und Geschlechterforschung gleichermaßen die
Chance, bisherige Lösungen zur feministischen Sacherschließung zu vereinheitlichen. Das
Konzept für die Erarbeitung eines interdisziplinären, gendersensiblen Thesaurus orientiert
sich an aktuellen internationalen Standards zur Interoperabilität. Anhand von eigens
entwickelten Kriterienkatalogen werden existierende Vokabulare verglichen und
Softwareprodukte zum Management von Thesauri evaluiert. Ziel ist die Formulierung einer
Handlungsempfehlung für den i.d.a.-Dachverband deutschsprachiger Frauen-/Lesbenarchive,
-bibliotheken und -dokumentationsstellen und dessen Kooperationspartner*innen.
Im Rahmen dieser Masterarbeit wurde ein Konzept zur Transformation von zielgruppenspezifischer Veranstaltungs- und Vermittlungsarbeit in digitale Formate entwickelt. Dabei wurde besonderer Wert auf eine Bibliothek im ländlich geprägten Raum gelegt. Zunächst erfolgte eine Darlegung ausgewählter Aspekte der Sprach-, Lese- und Medienkompetenzforschung. Diese theoretischen Grundlagen wurden auf Beispiele aus der Praxis übertragen. An einem konkreten Beispiel wird gezeigt, wie eine Bibliothek ihre bisherige zielgruppenspezifischer Veranstaltungs- und Vermittlungsarbeit in digitale Formate transformieren, bzw. um diese erweitern kann.
Makerspaces und Öffentliche Bibliotheken – eine Erfolgsgeschichte, die 2011 in den
Vereinigten Staaten von Amerika beginnt und sich von dort in die Welt verbreitet.
2013 erreicht sie Deutschland mit der Eröffnung des ersten Makerspace in der
Stadtbibliothek Köln. Bestückt mit dem obligatorischen 3D-Drucker, der beinah schon
zum Standardgerät eines jeden bibliothekarischen Kreativbereichs avancierte. Denn
immer mehr Bibliotheken erkennen in den nachfolgenden Jahren das Potential der
Makerspace-Idee.
Die Masterarbeit nähert sich schrittweise über den Wandel der Öffentlichen
Bibliotheken zum Lern- und Aufenthaltsort und ihren damit verbundenen vielfältigen
Funktionen dem Thema Makerspace. Nach der Schilderung seiner Geschichte in
Amerika und Deutschland werden vier Öffentliche Bibliotheken vorgestellt, die bereits
erfolgreich in dem Bereich gearbeitet haben. Ihre Angebote, Umsetzungen und
Erfahrungen dienen als Vorlage zu den Handhabungsempfehlungen für die
Stadtbibliothek Bielefeld und inspirieren gleichzeitig zu einem Konzept für die
Erweiterung des bestehenden Makerspace: Am 24. November 2017 eröffnete die
„Werkstatt“, die in Zukunft durch Maker-Aktivitäten im Bereich Musik ergänzt werden
soll.
Werden Marktforschungsstudien über mehrere Länder und Kulturen hinweg
durchgeführt, so tritt häufig die Problematik auf, dass verwendete Konzepte und
Methoden zwischen den Ländern und Kulturen nicht äquivalent sind. Allerdings
muss Äquivalenz hergestellt sein, um aussagekräftige interkulturelle Vergleiche
vornehmen zu können und somit Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen
Ländern und Kulturen zu identifizieren. Die vorliegende Masterarbeit knüpft an
dieser zentralen Herausforderung interkultureller Marktforschung an und gibt dabei
einen Überblick über die verschiedenen Ebenen, auf denen Äquivalenz herzustellen
ist. Darüber hinaus werden methodische Herangehensweisen angeführt,
anhand welcher die Herstellung von Äquivalenz sichergestellt und überprüft
werden kann. Besondere Betrachtung findet die Herstellung und Überprüfung
von Messäquivalenz. Eine Gegenüberstellung der konfirmatorischen Faktorenanalyse
als traditionelles Verfahren zur Überprüfung strikter Messäquivalenz und
des Bayesianischen Ansatzes als relativ neues Verfahren zur Überprüfung von
approximativer Messäquivalenz gibt dabei Aufschluss über die zu erfüllenden
Äquivalenzbedingungen, um Beziehungen zwischen Konstrukten sowie Mittelwerte
von Konstrukten aussagekräftig zwischen Ländern und Kulturen miteinander
zu vergleichen. Zu diesem Zweck wurde sowohl geeignete theoriebasierte
als auch empiriebasierte Literatur ausgewertet. Anhand letzterer werden gewonnene
Erkenntnisse aus der theoriebasierten Literatur gestützt und veranschaulicht.
In den letzten Jahren sind viele Asylsuchende nach Deutschland gekommen, um dort Zuflucht zu finden und sich ein sicheres Leben aufzubauen. Das Erlernen der deutschen Sprache und Schrift, der in Deutschland geltenden Gesetze sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben bilden die Grundlage für dieses Vorhaben. Öffentliche Bibliotheken können einen bedeutenden Beitrag zur Unterstützung dieser Menschen leisten, indem sie für diese und ihre Integrationshelfer spezielle Angebote und Dienstleistungen entwickeln. Ziel dieser Masterarbeit ist die Erarbeitung einer Bestandsaufnahme, die den aktuellen Status Quo vorhandener Angebote für Asylsuchende sowie deren Multiplikatoren (z.B. Lehrkräfte oder ehrenamtliche Betreuer) in Öffentlichen Bibliotheken aufzeigt. Als Untersuchungsinstrument wird eine eigens erstellte Online-Umfrage eingesetzt, die über die fachlichen Mailinglisten forumoeb und inetBib sowie die Fachstellen für Öffentliche Bibliotheken im März 2017 an die Öffentlichen Bibliotheken in Deutschland verschickt wurde. Des Weiteren wird das derzeitige Dienstleistungsportfolio für Asylsuchende von fünf ausgewählten Großstadtbibliotheken durch eine intensive Analyse vorgestellt. Dazu wurden im Zeitraum von März bis Mai 2017 Experteninterviews mit den fachlich zuständen Mitarbeitern von vier der fünf ausgewählten Bibliotheken durchgeführt.
Aus den ermittelten Untersuchungsergebnissen der deutschlandweiten Umfrage und der Analyse der einzelnen Großstadtbibliotheken wird abschließend eine Wertung zu den derzeitigen Angeboten Öffentlicher Bibliotheken und der Erreichbarkeit der Zielgruppen Asylsuchende und Multiplikatoren erstellt. Zudem wird ein Ausblick auf mögliche quantitative bzw. qualitative Entwicklungen im Kontext dieser zielgruppenspezifischen Arbeit Öffentlicher Bibliotheken gegeben.
Web Präsenz gestaltet das Gesamtbild eines Unternehmens im Internet und bietet zahlreiche Kanäle für Kundenkommunikationen an. Während solcher Kommunikationen entstehen enorme Mengen an von Nutzern generierten Daten, die nicht nur messbar sind, sondern dabei auch zu potenziellen Trägern von wertvollem Wissen werden. Diese Arbeit soll eine anwendungsorientierte Einführung in das Modellieren von Web-Daten mit Hilfe der Klassifikationsverfahren geben, die nach Ansicht des Autors einer der wichtigsten Verfahren der angewandten Statistik sind.
Tinder ist eine Dating-App, die weltweit für Aufsehen sorgt und ein Phänomen der heutigen Zeit darstellt. In dieser Untersuchung wird daher ihre psychologische Wirkungsstruktur analysiert und somit die Anziehungskraft der App begründet. Zusätzlich wird der Einfluss der Nutzungsmotive auf das Verwendungsverhalten aufgezeigt und die Wechselwirkung zum Beziehungsleben erläutert.
Für die Studie wurden insgesamt zehn zweistündige psychologische Tiefeninterviews mit fünf Frauen und fünf Männern zwischen 19 und 48 Jahren durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Tinder ein psychologisches Konstrukt darstellt, das seine Nutzer in einer endlosen Schleife zwischen einer lässigen Kontaktaufnahme, dem kontrollierten bis rauschartigen Ausprobieren und dem unverbindlichen Kontaktausstieg hält. Die User können in Beziehung treten, ohne sich auf ihr Gegenüber einlassen zu müssen.
Des Weiteren wird deutlich, dass die Nutzungsmotive das Verwendungsverhalten zwar beeinflussen, die Einstellung zum Beziehungsleben aber eine langfristig stärkere Wirkung auf die Handlungen besitzt.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit Fehleranalysen bei bibliometrischen
Kennzahlen. Dabei werden die Auswirkungen von Fehlern in der bei der Analyse verwendeten
Datengrundlage auf die Ergebnisse untersucht. Dies wird am Beispiel einiger
Kennzahlen verschiedenen Typs durchgeführt. Ziel dabei ist es, eine Aussage darüber
treffen zu können, inwieweit Ergebnisse aus bibliometrischen Analysen durch Fehler in
den zugrundeliegenden Zitationsdatenbanken verfälscht werden können.
Als Datengrundlage werden Auszüge aus der Datenbank des Kompetenzzentrums Bibliometrie
verwendet. In diese werden statistisch generierte Fehlerkonfigurationen unterschiedlicher
Fehlerwahrscheinlichkeiten implementiert und bestimmt, wie stark die
daraus resultierenden Kennzahlen schwanken. Eine statistische Analyse der auftretenden
Verteilungen erlaubt es dann, Aussagen über die Stabilität der Ergebnisse zu treffen.
Dabei werden zwei verschiedene Arten von Fehlern näher untersucht.
Analysiert wird zunächst der h-Index, eine meist für Personen verwendete Kennzahl,
die sehr verbreitet ist. Anschließend wird die entwickelte Methodik auf normalisierte
Indikatoren angewendet. Während bei der Untersuchung des h-Index jedoch künstlich
generierte Publikationssets fiktiver Autoren verwendet werden, werden die Untersuchungen
zu den normalisierten Indikatoren am realen Beispiel der Universität Duisburg-Essen
durchgeführt.
Insgesamt soll die in dieser Arbeit entwickelte und vorgestellte Methodik einen Anstoß
dazu liefern, dass die Genauigkeit und Aussagekraft der Ergebnisse bibliometrischer Indikatoren
genauer hinterfragt und untersucht wird.
Die vorliegende Masterarbeit verschafft anhand fundierter theoretischer Konzepte und durch 16 durchgeführte tiefenpsychologische Interviews mit Jugendlichen in einem Alter von 16 bis 19 Jahren einen Überblick darüber, inwiefern die Identitätsentwicklung Jugendlicher durch Influencer beeinflusst wird. Wichtige Erkenntnisse sind u. a., dass Influencer als Meinungsführer der digitalen Medien Jugendliche insbesondere hinsichtlich ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung beeinflussen. Zudem konnte herausgearbeitet werden, welche Faszination hinter dem Phänomen der Influencer steckt und welche Polaritäten sowie Spannungsverhältnisse hier am Werk sind.
Digitale Psychometrie: Chancen und Risiken des psychologischen Profilings in der Marktforschung
(2018)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der digitalen Psychometrie. Das Ziel war es herauszufinden, inwieweit psychologische Profiling-Analysen die Marktforschungsbranche beeinflussen bzw. verändern. Durch tiefgründige Recherche der Grundlagen des Themas konnte festgestellt werden, dass es Prognosen gibt, jedoch diese sehr allgemein gehalten wurden und nicht im speziellen auf die hier beschriebene Branche eingehen. Durch die Entwick-lung eines Leitfadens konnten Experten auf diesem Gebiet befragt werden. Nach Durchführung der Interviews kann herausgestellt werden, dass der digitale Wandel auch die Marktforschung verändert. Wann und in welchem Umfang ist unklar. Welche grundlegenden Veränderungen Marktforscher jedoch erwarten müssen, konnte sehr genau dargestellt werden. Diese Arbeit gibt demnach eine Prognose für den Wandel der Marktforschung inklusive Verhaltensempfehlungen für die Forscher.
Die Digitalisierung eröffnet immer neue Möglichkeiten und bringt zahlreiche Veränderungen mit sich. Dabei wirken diese sich auch auf die Automobilmärkte aus. Durch den Eintritt von Online-Neuwagenvermittlern wird der Automobilhandel um einen Akteur erweitert.
Im Rahmen dieser Arbeit wird der Fokus auf eben jene Online-Vermittler gelegt, die sich insbesondere aufgrund der hohen Nachlässe im Neuwagenmarkt erfolgreich etabliert haben. Explizit werden die Möglichkeiten einer Produkterweiterung durch sogenannte Mobilitätsraten für Online-Neuwagenvermittler betrachtet.
Diese Art der Pkw-Finanzierung etabliert sich aufgrund steigender Zahlen im Car-Sharing und Finanzierungsgeschäft. Darüber hinaus findet ein Umdenken in Teilen der Bevölkerung statt, die einen Mittelweg zwischen Neuwagenkauf und dem klassischen Car-Sharing nachfragen.
Die folgende Arbeit hat es sich zum Schwerpunkt gemacht, die Komposition solcher Raten für Online-Neuwagenvermittler zu betrachten.
Hierzu wurde anhand einer conjoint-analytischen Untersuchung die Wichtigkeit der einzelnen Bestandteile einer Mobilitätsrate untersucht. Final werden diese Elemente so kombiniert, dass ein möglichst hoher Nutzenwert für die KonsumentInnen entsteht.
Das Thema der unternehmerischen Verantwortung ist durch Begriffe wie
Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship in gesellschaftlichen,
politischen und wissenschaftlichen Debatten verankert. Unternehmen
übernehmen nicht mehr nur eine ökonomische Verantwortung, sondern
auch eine ökologische und soziale. In diesem Zuge fällt es auf, dass sie
immer öfter auch ihr Moral- und Werteverständnis nach außen kehren und
sich öffentlich zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen positionieren.
Dies kann mit dem Begriff Corporate Political Advocacy beschrieben werden.
In der vorliegenden Arbeit wurde sich mit diesem Phänomen beschäftigt.
Durch zehn qualitative Interviews mit Unternehmensvertreter*innen verschiedener
Branchen konnte ein Meinungsbild darüber erstellt werden, wie
Unternehmen in Deutschland der eigenen gesellschaftspolitischen Positionierung
gegenüberstehen. Die Ergebnisse der Befragungen zeigen, dass
gesellschaftspolitische Themen insbesondere für das Etablieren einer
Employer Brand an Relevanz gewinnen. Die konkrete öffentliche gesellschaftspolitische
Positionierung allerdings polarisiert. Vor allem das geänderte
Kommunikationsverhalten zwischen Unternehmen und Konsument*
innen durch Social-Media-Kanäle stellt ein Risiko für viele Unternehmen
dar, sich öffentlich zu positionieren.
Schlagworte: gesellschaftspolitische Positionierung, Corporate Political Advocacy,
Corporate Social Responsibility, Corporate Citizenship, unternehmerische
Verantwortung
Die Technische Hochschule Köln betreibt derzeit drei Repositorien. Die inhaltliche Verwaltung
von Cologne Open Science und ePublications wird von der Hochschulbibliothek
vorgenommen; PubLIS Cologne hingegen vom Institut für Informationswissenschaft.
COS wurde mit dem DINI-Zertifikat 2013 ausgezeichnet. Doch das aktuellere DINI-Zertifikat
aus dem Jahre 2016 stellt neue Mindestanforderungen an Repositorien. Diese Arbeit
untersucht, welche Veränderungen an den Repositorien vorgenommen werden
müssten, um das aktuelle DINI-Zertifikat 2016 zu erhalten und gibt weitere Empfehlungen,
wie die TH Köln ihre Repositorien zukunftsweisend ausbauen sollte.
Das Hochschulwesen und die Studienlandschaft in Deutschland haben sich in den letzten Jahren verändert, neue Zielgruppen mit neuen Informationsbedürfnissen sind entstanden. Wissenschaftliche Bibliotheken in ihrer Funktion als Informationsdienstleister reagieren auf diese Veränderungen und müssen ihre Informationsangebote und -services neuen Bedarfen anpassen.
Duale Studenten sind eine in den letzten Jahren rasant gewachsene neue Zielgruppe auf dem deutschen Hochschulmarkt. Sie absolvieren ein Studium, dessen zentrale Kennzeichen die enge Verzahnung von wissenschaftlicher Lehre an der Hochschule und praxisorientierter Ausbildung in einem Unternehmen sind. Ein duales Studium findet an zwei verschiedenen Ausbildungsorten statt, der Hochschule und dem Unternehmen. Wissenschaftliche Bibliotheken in ihrer Funktion als Informationsdienstleister stehen demnach vor der Aufgabe, Studenten dieser spezifischen Studienform bedarfsgerecht an beiden Studienorten mit Fachinformationen zu versorgen.
Vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die Informationsbedarfe dualer Studenten durch eine Informationsbedarfsanalyse zu ermitteln, um die bibliothekarischen Dienstleistungen der Bibliotheken passgenauer und besser auf die Bedürfnisse dieser spezifischen Zielgruppe ausrichten zu können. Im Mittelpunkt stehen dabei gleichermaßen das Medienangebot und Portfolio verschiedener Informationsdienstleistungen wie auch die optimale Gestaltung der Zugänglichkeit zu diesen. Am Beispiel der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), einem der größten Anbieter dualer Studiengänge in Deutschland, wurden Lehrende und Studenten in zwei standardisierten anonymisierten Online-Umfragen zu Informationsbedarfen im dualen Studium befragt.
Die Förderung von Informationskompetenz (IK) ist eine Kernaufgabe von Hochschulbibliotheken
und entsprechende Veranstaltungen sind zu einem festen Bestandteil
ihrer Dienstleistungen geworden. Dabei lag der Schwerpunkt zunächst auf klassischen
Veranstaltungsinhalten wie Einführungen in die Bibliotheksbenutzung und Rechercheschulungen
in Datenbanken und Katalogen, welche lange Zeit als Kern bibliothekarischer
Informationskompetenzvermittlung betrachtet wurden.
Diese Sichtweise hat sich in den letzten Jahren verändert und es wird überlegt, wie die
Angebote zu erweitern sind, um neuere Entwicklungen in der Informations- und Forschungslandschaft
zu berücksichtigen. Diese Erweiterung wurde u.a. befördert durch
Konkurrenz in Form von Informationsangeboten außerhalb der Bibliothek und durch
die Informationsflut, in der Bibliothekare als Informationsexperten Suchenden den
Weg weisen, aber auch durch suchmaschinenbasierte Kataloge, die das Finden von
Literatur einfacher machen (sollen). So hat sich – zumindest in der bibliothekarischen
Fachdiskussion – zunächst der Fokus von der Recherche von Informationen, hin zu
ihrer Bewertung und Weitererarbeitung verlagert und es wurde darüber hinaus der gesamten
Prozess wissenschaftlicher Arbeit in den Blick genommen.
Dessen ungeachtet gilt, dass in der Praxis klassische Inhalte wie objektorientierte
Schulungen weiterhin überwiegen. Letztlich wird derzeit nur ein kleiner Ausschnitt
des Spektrums der Informationskompetenz abgedeckt. Zugleich haben im Zuge des Bolognaprozesses unter dem Stichwort der employability
Schlüsselkompetenzen und -qualifikationen und somit auch Informationskompetenz an
Bedeutung gewonnen.
Mit dem US-amerikanischen Referenzrahmen für Informationskompetenz aus dem
Jahr 2016, der mit dem Gedanken der threshold concepts auch Eingang in die bibliothekarische Fachdiskussion in Deutschland
gefunden hat, liegt nun ein Papier vor, das diese umfassende Sichtweise einnimmt
und zugleich nicht nur Bibliotheken, sondern auch Fakultäten und Hochschulverwaltungen
auffordert, Informationskompetenz entsprechend ihren lokalen Gegebenheiten
und individuellen Bedarfen auszugestalten.
Diesem Referenzrahmen – dem Information Literacy Framework for Higher Education
der Association of College and Research Libraries (ACRL), nachfolgend kurz
„Framework“ genannt – und seinen Chancen und Grenzen in einem konkreten Fachbereich
widmet sich vorliegende Studie.
Methoden und Werkzeuge zum professionellen Umgang mit Forschungsdaten spielen
im wissenschaftspolitischen Diskurs seit einiger Zeit eine wesentliche Rolle. Adäquate
organisatorische und technische Lösungen ermöglichen die nachhaltige Sicherung,
Auffindbarkeit und Nachnutzung von Forschungsdaten. Relevante Akteure in diesem
Kontext sind neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Rechenzentren und
Bibliotheken der Forschungseinrichtungen. Vielfach liegt der Fokus der Diskussion um
Forschungsdaten und Methoden des Forschungsdatenmanagements auf naturwissenschaftlichen
Disziplinen. Spezifika von Forschungsdaten der Geisteswissenschaften
divergieren jedoch substantiell von Beobachtungs- und Messdaten der Naturwissenschaften.
Diese Arbeit beschreibt einerseits beispielhaft geisteswissenschaftliche Forschungsdaten
und skizziert unterstützende Dienstleistungen wissenschaftlicher Bibliotheken
für den Forschungsprozess und die hierfür notwendigen Organisationsstrukturen.
Die Gewöhnung der Internetnutzer an den einzelnen Suchschlitz bei Google stellt Bibliotheken vor eine neue Herausforderung. Ihre Recherchewerkzeuge sind vergleichsweise kompliziert aufgebaut und für die jüngeren Internetnutzer zunehmend unattraktiv in ihrer Anwendung. Die Lösung scheint in Discovery-Systemen zu liegen, nicht nur aufgrund größerer inhaltlicher Angebote, sondern auch hinsichtlich ihrer Anwendung mit nur einem Suchschlitz. Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) stellt eine Teillösung bereit. Ihr Discovery-System Primo Central der Firma ExLibris bietet die Suche sowohl über mehrere Suchparameter als auch über einen Suchschlitz an. Die Suchergebnisse präsentiert es in drei Reitern, zusätzlich verfügt es über die Möglichkeit zu selektieren. Ziel der folgenden Arbeit ist die Prüfung der Usability des Discovery-Systems der Bay-erischen Staatsbibliothek anhand von zwei Tests, der Heuristischen Evaluation und des nutzerorientierten Usability-Tests sowie die Zusammenführung der daraus entstehenden Erkenntnisse. Es kristallisiert sich heraus, dass die neue Form der Suche in vielen Teilen attraktiv ist, jedoch Mängel hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit offensichtlich sind. Das im Pilotbetrieb an der BSB gestartete System Yewno Discover ist ebenfalls Bestandteil der Usability-Prüfung und zeigt sich als sinnvolle Ergänzung der aktuellen Suchsysteme.
Der Standardisierungsausschuss, das im deutschsprachigen Raum für bibliografische Standards überregionale Koordinierungsgremium, hatte sich am 6. Dezember 2001 für einen Umstieg von dem deutschen Regelwerk RAK und dem Austauschformat MAB2 hin zu den anglo-amerikanischen Standards AACR2 und MARC 21 ausgesprochen. In seiner 9. Sitzung am 15. Dezember 2004, nach Bewertung der Ergebnisse der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Studie "Umstieg auf internationale Formate und Regelwerke (MARC 21, AACR2), hat der Standardisierungsausschuss einstimmig die Internationalisierung der deutschen Standards beschlossen.
Nach nun fast fünfzehn Jahren des Umstiegs versucht die vorliegende Arbeit die hieraus entstandenen Arbeiten und Aufwände im Umfeld der deutschsprachigen Verbundsysteme zu benennen und zu bewerten. Schnell wurde jedoch klar, dass im Rahmen einer Masterarbeit nicht wirklich alle notwendigen Aufwände beschrieben und bewertet werden können. Aus diesem Grund wurde die Fragestellung auf die Einführung von MARC 21 im deutschsprachigen Raum unter dem Hauptaspekt des Datenaustauschs "Titeldaten" der Verbünde eingegrenzt.
Untersucht und bewertet werden diese Umstiegsarbeiten hinsichtlich der durch den Standardisierungsausschuss, der Deutschen Nationalbibliothek und der Deutschen Forschungsgemeinschaft beabsichtigten Ziele der Internationalisierung der deutschen Standards für das Format und Regelwerk sowie der Integration der deutschsprachigen Forschung in die internationale Forschungsgemeinschaft.
Die seit Anfang der 1990er Jahre eingesetzten „Integrierten Bibliothekssysteme“ werden derzeit durch sogenannte Next-Generation-Bibliotheksmanagementsysteme abgelöst, die innerhalb vernetzter Strukturen ihre Dienstleistungen erbringen und in deren Online-Katalog Suchmaschinen-Technologie eingesetzt wird. Mit der Bibliothekssoftware Koha können auch Bibliotheksdienstleister wie die Büchereizentrale Schleswig-Holstein ihr Dienstleistungsangebot erweitern und modernisieren. Diese Arbeit untersucht, wie Arbeitsabläufe innerhalb der Büchereizentrale durch den Einsatz von Koha mit einem Discovery-System in den Bereichen Zentralkatalog bzw. Verbundkatalog und zentrale Erwerbung effizienter gestaltet werden können. Besonders bei der Aktualisierung des Zentralkataloges lassen sich nennenswerte Einspareffekte erzielen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit ausgewählten Problemfeldern, die spezifisch sind für die Formalerschließung koreanischer Publikationen. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei der Bereich "Sprache und Schrift" und hier wiederum insbesondere die Romanisierung des Koreanischen, die auch aus bibliothekarischer Sicht eine große Bandbreite an spezifischen Fragen aufwirft. Abgesehen von der Tatsache, dass Altdaten aus der Zeit vor der flächendeckenden Einführung des RDA-Standards noch ein Nebeneinander unterschiedlichster Regelwerke widerspiegeln, liegt nach wie vor kein international einheitlicher Standard für die Romanisierung des Koreanischen vor, so dass gerade hier eine inkonsistente Handhabung zwischen Datensätzen aus verschiedenen Quellen zu beobachten ist. Ein zweiter, mit der Frage der Romanisierung aufs Engste verbundener Problempunkt ist im Bereich der Personennamen auszumachen. Abschließend soll zudem auch die Formalerschließung von Altkoreanica (d.h. Publikationen vor 1910) thematisiert werden. Ziel ist es hier, ihre Besonderheiten gegenüber modernen Publikationen aus Korea aufzuzeigen und so auch deren Formalerschließung zu ermöglichen bzw. zumindest zu vereinfachen.
Landes- und Regionalbibliotheken heute : Typologie, Aufgabenwahrnehmung, Strukturveränderungen
(2018)
Die vorliegende Masterarbeit hatte zum Ziel, die Landes- und Regionalbibliotheken in Deutschland, ihre Aufgabenwahrnehmung, Strukturveränderungen und Typologie aus der Perspektive der heutigen Zeit zu untersuchen. Laut Bibliothekstrukturplanungen Bibliotheksplan 1973 und Bibliotheken 1993, gehören die Regionalbibliotheken zur sog. dritten Versorgungsstufe und sind für den gehobenen wissenschaftlichen Bedarf breiter Bevölkerungsschichten zuständig. Die Gruppe der Regionalbibliotheken ist sehr heterogen, verfügt über eine große Namensvielfalt und hat ein sehr breites Aufgabenspektrum, das meist weit über die reinen regionalbibliothekarischen Aufgaben, darunter das Sammeln, Erschließen und Aufbewahren von Medienpublikationen aus und über die Region, hinausgeht. Um sich in der heutigen digitalen Welt als Informationsvermittler weiterhin behaupten zu können, versuchen immer mehr Regionalbibliotheken sich als Dienstleistungs- und Kompetenzzentren für Medien und Information zu behaupten. Anhand zahlreicher Beispiele aus verschiedenen Bundesländern werden Strukturveränderungen, Fusionen und Zusammenlegungen von Regionalbibliotheken untersucht. Die Arbeit basiert auf der Auswertung einschlägiger Fachliteratur und Internetressourcen sowie auf der von der Verfasserin durchgeführten Umfrage einiger ausgewählten Regionalbibliotheken. Es gilt unter anderem folgende Fragen zu klären: Wie hat sich das Aufgabenspektrum von Landes- und Regionalbibliotheken in den letzten rund 20 Jahren verändert? Welche Aufgaben verlieren an Bedeutung und welche werden immer wichtiger? Was sind die Vor- und Nachteile der zahlreichen Fusionen der letzten Jahre? Welche Erwartungen haben die Regionalbibliotheken an ihrer Mitgliedschaft in der AG Regionalbibliotheken der Sektion IV des DBV? Wie können sich die Landes- und Regionalbibliotheken in der heutigen digitalen Welt neu positionieren? Was sind die spezifischen Probleme dieser Bibliotheksgruppe? Kann man heute im Falle von Regionalbibliotheken hoch von einem geschlossenen Bibliothekstypus sprechen?
Die Wissenschaftskommunikation unterliegt ebenso wie die Wissenschaft und die Gesellschaft dem digitalen Wandel und hat sich durch diesen stark verändert. So sind in diesem Zuge auch Soziale Netzwerke für Wissenschaftler entstanden. In dieser Arbeit wurde die Attraktivität der Sozialen Netzwerke für Wissenschaftler Academia.edu, ResearchGate und Mendeley für die Wissenschaftskommunikation innerhalb der drei Wissenschaftscluster Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften untersucht. Festgestellt wurde, dass die untersuchten Netzwerke von allen drei Wissenschaftsclustern zur Wissenschaftskommunikation genutzt werden. Ebenso konnten einzelne Netzwerke bezüglich ihrer Attraktivität einzelnen Wissenschaftsclustern zugeordnet werden. Weiter wurde festgestellt, dass die Sozialen Netzwerke für Wissenschaftler vor allem bezüglich ihrer Recherchemöglichkeiten noch Entwicklungspotenzial haben.
Die vorliegende Arbeit nimmt eine Bestandsaufnahme von Inhalten, Funktionen und integrierten Angeboten und Dienstleistungen von Online-Fachportalen vor, die durch Fachinformationsdienste (FID) angeboten werden. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Fragestellung, inwieweit FID-Portale neue Wege beschreiten, um der Kritik an den ihnen vorangehenden Fachportalen für die überregionale Literaturversorgung, den Virtuellen Fachbibliotheken (ViFas), zu begegnen, die durch die Gremien der Fördereinrichtung DFG ebenso wie durch das wissenschaftliche Bibliothekswesen selbst immer wieder geäußert wurde. Dabei geht es um die mangelnde Integration von elektronischen Ressourcen, aber auch die geringe Attraktivität und Usability der älteren Portale.
In dieser Arbeit wird zunächst kurz die beschriebene Problematik erläutert. Das wesentliche Ziel ist es dann, einen ausführlichen Überblick über die Portallandschaft im Kontext der FID-Förderung zu geben. Daran schließt sich der Versuch einer Einschätzung an, ob FID-Portale die von ihnen erwarteten Leistungen erbringen können – oder ob die Probleme der überregionalen Literaturversorgung, die durch die Neuausrichtung der Förderlinie vor einigen Jahren ausgeräumt werden sollten, bestehen bleiben.
Die digitale Transformation führt auch bei Bibliotheken und bei Forschungsinfrastrukturen, die
durch die Geistes- und Kulturwissenschaften genutzt werden, zu strukturellen Veränderungen. So
werden kritische Editionen und Wörterbücher elektronisch publiziert, große Mengen an Büchern
digitalisiert und deren Inhalt als elektronisch erschlossene Volltexte der Öffentlichkeit zur Verfügung
gestellt. In den eHumanities etablieren sich durch die Anwendung computergestützter Verfahren
neue Publikationsformen. Es werden neue Arbeitsabläufe für die Publikation und die langfristige
Speicherung der Daten benötigt. Im Rahmen dieser Studie werden Entwicklungspotenziale dieser
neuen fachwissenschaftlichen Anforderungen am Beispiel der Virtuellen Forschungsumgebung TextGrid
analysiert. Es werden zugleich Konzepte und Lösungen entwickelt, die als Funktionserweiterungen in
dieses System implementiert werden. Zugleich stehen neben der Funktionserweiterung, basierend
auf konkreten, erhobenen Anforderungen, die ebenfalls im Rahmen dieser Arbeit vorgestellt und
diskutiert werden, intuitiv bedienbare Implementierungen im Fokus. Darüber hinaus werden technische
Erweiterungen für die Langzeitarchivierungs-Strategien des TextGrid Repositorys und die Verbesserung
des Import- und Publikationsprozesses implementiert und beschrieben.
Die Martin-Opitz-Bibliothek in Herne ist eine Spezialbibliothek mit dem Sammelschwerpunkt deutsche Geschichte und Kultur im östlichen Europa. Ein Großteil ihrer derzeitigen Nutzer war meist noch direkt von der Vertreibung während und nach dem Zweiten Weltkrieg betroffen, diese Nutzergruppe stirbt nun jedoch langsam aus. Daher sollte die Martin-Opitz-Bibliothek (MOB) gerade für jüngere Generationen an Nutzern bekannter und attraktiver werden. Am Beispiel der MOB wird der Frage nachgegangen, wie Marketingkonzepte in erfolgreiche Marketingstrategien für Spezialbibliotheken umgesetzt werden können. Um die Grundlagen für eine Marketingstrategie zu schaffen wurde die Nutzerdatenbank und die Jahresberichte von 2000 bis 2016 der Bibliothek, das Facebook-Profil, ihr Wikipedia-Artikel, ihre Homepage und Werbematerialien ausgewertet. So konnte ein guter Überblick über die derzeitigen Nutzer und ihr Ausleihverhalten sowie darüber, wie stark die Martin-Opitz-Bibliothek mit anderen Bibliotheken und Einrichtungen im In- und Ausland vernetzt ist und wie sie sich im Internet präsentiert, gewonnen werden. Auf Grundlage dieser Daten und mithilfe unterschiedliche Analyseinstrumente wurde geklärt, welche Marketingstrategien für die MOB in Frage kommen. Dabei zeigte sich, dass ein Marketing-Mix aus Content-, Social-Media- und Guerilla-Marketing besonders vielversprechend ist, um auch gerade neue Nutzer zu gewinnen und im Idealfall langfristig an sich binden zu können.
Die FernUniversität in Hagen erlaubt ein Studium neben dem Beruf und/ oder dem Familienleben. Auch Inhaftierte können an der FernUniversität studieren, einen Abschluss erwerben und ihre Qualifikation erweitern. Lange Zeit waren es vor allem gedruckte Studienbriefe, Aufsatzkopien und Bücher, die zum Studium nötig waren. Doch mehr und mehr findet das Studium online statt. Die Universitätsbibliothek hat ihr Erwerbungsprofil zunehmend auf Onlineressourcen ausgerichtet. Doch kaum eine Haftanstalt bietet den Inhaftierten einen Internetzugang. Ist so ein Studium überhaupt noch möglich? Wie verhält sich die Situation in anderen Ländern? Können Studenten in Haft dort das Internet nutzen? – Das Internet ist allgegenwärtig, der Umgang mit elektronischen Medien zur Kulturtechnik geworden zu sein. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es in dieser Situation – und was ist in der Zukunft wichtig?