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Sowohl Secondhand-Mode als auch Fast Fashion erfreuen sich wachsender Beliebtheit (vgl. Albrecht et al., 2022, S. 46; vgl. Statista Consumer Market Insights, 2022) – vor allem bei Frauen. Während Fast Fashion eher für Konsumlust und Schnelllebigkeit steht, verkörpert Secondhand-Mode im Kontext des kollaborativen Konsums eher nachhaltige, bewusste Konsumformen. Secondhand-Kundinnen müssen nicht nachhaltig motiviert sein, finanzielle Motive haben eine mindestens ebenso hohe Bedeutung (vgl. McNeill & Venter, 2019, S. 376). Da Fast Fashion nicht nur schnell konsumiert, sondern auch schnell entsorgt wird (vgl. G. Birtwistle & Moore, 2007, S. 211), wird es eine Zunahme von billiger Fast Fashion auf dem Secondhand-Markt geben. Angesichts dessen ist das Ziel der vorliegenden Masterthesis, die Einstellungen von Secondhand-Kundinnen gegenüber Fast Fashion zu untersuchen. Hinter den Einstellungen gegenüber Fast Fashion können auch tiefer liegende Einstellungen zum Konsum im Allgemeinen oder aktuelle Konsumtrends stehen, die sich im Modekonsum manifestieren. Die Consumer Culture Theory bildet daher den theoretischen Rahmen. Die Theorie untersucht erfahrungsbezogene und soziokulturelle Dimensionen des Konsums (vgl. Arnould et al., 2005, S. 870). Im Rahmen eines qualitativen, explorativen Forschungsdesigns werden 13 problemzentrierte Leitfadeninterviews mit Secondhand-Kundinnen geführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Einstellungen gegenüber Fast Fashion erweisen sich als überwiegend negativ, denn Fast Fashion wird häufig mit einer schlechten Qualität, Überkonsum und Schnelllebigkeit von Modetrends assoziiert. Deshalb besteht beim Neukauf ein schlechtes Gewissen, welches die Probandinnen jedoch nicht grundsätzlich von einem Neukauf abhält. Die kognitive Dissonanz zwischen der negativen Einstellung und dem eigenen Kaufverhalten löst sich durch einen Gebrauchtkauf auf, denn einem Fast Fashion-Kleidungsstück wird im Secondhand-Kontext ein zweites Leben geschenkt. Die Probandinnen hinterfragen auch über ihren Modekonsum hinaus ihr Konsumverhalten und versuchen bewusst zu konsumieren.
Soziale Medien werden immer häufiger als Nachrichtenquelle verwendet, insbesondere von jungen Erwachsenen. Zudem haben – auch durch die zunehmende Popularität von Social Media – einige Menschen die Ansicht entwickelt, dass sie informiert sein können, ohne aktiv nach Nachrichten zu suchen („News-find-me“-Perception). Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung der wechselseitigen Beziehung zwischen der Höhe der Nachrichtennutzung über Social Media und der Höhe der NFM bei 18- bis 24-Jährigen. Dabei sollen beide Wirkungsrichtungen in den Blick genommen werden. Um den Einfluss von der Höhe der Nachrichtennutzung über Social Media auf die Höhe der NFM zu untersuchen, werden Incidental News Exposure und News Overload betrachtet. Damit ermittelt werden kann, welchen Einfluss die Höhe der NFM auf die Höhe der Nachrichtennutzung über Social Media hat, werden die Nutzungsmotive für den Konsum von Nachrichten über Social Media herangezogen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine quantitative Online Befragung im deutschsprachigen Raum durchgeführt. Die Studie hat ergeben, dass bei jungen Erwachsenen eine höhere Nachrichtennutzung über Soziale Medien und eine höhere Ausprägung der NFM positiv korrelieren. Die Höhe der Nachrichtennutzung über Social Media hat durch Incidental News Exposure einen positiven Einfluss auf die Höhe der NFM. Über News Overload wird nur die Höhe der NFM-Dimension „Verlassen auf Peers“ positiv beeinflusst. Eine höhere Ausprägung der NFM führt wiederum dazu, dass Soziale Medien von jungen Erwachsenen noch häufiger für Nachrichten genutzt werden. Dies spiegelt sich darin wieder, dass dazugehörige Nutzungsmotive für die Nachrichtennutzung über Social Media steigen. Dafür verantwortlich sind die Dimensionen „Nicht suchen“ und „Vertrauen auf Algorithmen“. Die Ergebnisse unterstützen die Vermutung, dass es sich um ein zirkuläres Verhältnis handelt, bei dem sich die Höhe der Nachrichtennutzung über Social Media und die Höhe der NFM in beide Richtungen positiv beeinflussen.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Auswirkungen von Deepfakes auf die journalistische Praxis und beleuchtet die Bedeutung von Aufklärung und Medienkompetenz im Umgang mit dieser Technologie. Mithilfe qualitativer Expert:inneninterviews werden persönliche Perspektiven und Erfahrungen von Medienschaffenden mit Deepfakes in deren alltäglichen Arbeit erfasst, um ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und die notwendigen Anpassungen des Journalismus zu gewinnen.
Die Studie zeigt, dass die Wahrnehmung von und der Umgang mit Deepfakes stark von den persönlichen Erfahrungen der Befragten und deren Bewusstsein für die Technologie abhängen. Dabei unterstreichen die Ergebnisse dieser Arbeit die Notwendigkeit einer strengen Prüfung von Deepfakes, um die Glaubwürdigkeit und Integrität des Journalismus zu wahren. Es wird deutlich, dass es des technologischen Fortschritts und des menschlichen Urteilsvermögens bedarf, um manipulierte Inhalte wirksam zu erkennen und zu bekämpfen. In diesem Kontext betont die Untersuchung die zentrale Rolle der Medienkompetenz, die durch Aufklärungskampagnen und öffentliche Initiativen gefördert werden sollte, um die Fähigkeit der Journalist:innen und der Gesellschaft zur Bekämpfung von Desinformation zu stärken.
In der methodischen Reflexion werden Limitationen wie die Subjektivität der Datenerhebung und die begrenzte Stichprobengröße hervorgehoben, wodurch die Studienergebnisse als spezifische Perspektiven und nicht als universelle Wahrheiten gelten. Eine kritische Methodenbetrachtung ist essenziell, inklusive Verbesserungsvorschlägen für zu-künftige Forschung zu Deepfakes im Journalismus, wie die Erweiterung der Stichprobe und die Präzisierung der Forschungsfragen, um ein tieferes Verständnis zu entwickeln.
Die Ergebnisbetrachtung im theoretischen Rahmen verdeutlicht die Bedeutung von Medienkompetenz und Medienethik für den sorgfältigen und bedachten Umgang mit Medieninhalten, welche es sowohl unter Journalist:innen als auch in der breiten Gesellschaft zu fördern gilt. Die Überarbeitung journalistischer Standards und Arbeitsweisen angesichts digitaler Manipulation benötigt eine ständige Überprüfung ethischer Verantwortungsgrundsätze und die Entwicklung geeigneter Kontrollmechanismen. Eine ethische Zusammenarbeit aller Medienakteur:innen ist entscheidend, um die Glaubwürdigkeit journalistischer Informationen in der digitalen Medienlandschaft zu wahren. Diese erfordert eine kollektive Verantwortung und Weiterbildung von Journalist:innen, Medienorganisationen, Forscher:innen und Rezipient:innen, um wirksame Authentifizierungsstrategien und innovative Erkennungsmethoden zu entwickeln.
Es wird in vorliegender Arbeit dargestellt, wie eine dezentrale Fachbibliothek an der Universität zu Köln zu einer inspirierenden und zugleich funktionalen Einheit aus Lehr- und Lernraum, bibliothekarischen Services und sozialem Ort weiterentwickelt wird. Der aktuelle Forschungsstand zur Gestaltung hybrider Lernräume, zur didaktischen Konzeption multimedialer Lehr-Lerneinheiten und zu Umsetzungsbeispielen wissenschaftlicher Bibliotheken wird mit Hilfe eines Narrative Overview ermittelt. Auf dieser Grundlage und unter Nutzung vorhandener Potentiale wurde die Fachbibliothek Geographie in Köln konzeptionell neu ausgerichtet und zu einem zukunftsorientierten Lernraum weiterentwickelt. Das multimediale Veranstaltungsangebot zur Informations- und Medienkompetenz und der Lernraum Bibliothek sind innerhalb eines hybriden Lehr-Lernkonzepts eng aufeinander abgestimmt.
Das Vermittlungskonzept berücksichtigt didaktische Standards wie Kompetenzrahmen und Frameworks. Die Kursangebote sind Lernenden- und Serviceorientiert ausgerichtet, indem fachwissenschaftliche Anforderungen und individuelle Kenntnisse der Kurs-teilnehmenden für die inhaltliche und methodische Ausrichtung der Veranstaltungen berücksichtigt werden. Vor dem Hintergrund der digitalen Transformation wird die Informations- und Medienkompetenz als eine zentrale Schlüsselkompetenz nachhaltig gefördert. Das Konzept lässt sich kollaborativ weiterentwickeln und ist für die Übertragung auf andere Fächer und Hochschulstandorte ausgelegt.
Der neu konzipierte Lern- und Lehrraum verknüpft individuelles und soziales Lernen mit den bibliothekarischen Lehrangeboten in unmittelbarer Nähe zu den Informationsmedien. Die neu entstandene Lernlandschaft der Fachbibliothek unterstützt das selbstorganisierte Lernen und bietet eine hohe Aufenthaltsqualität. Für unterschiedliche Lernstrategien und Lehrsettings werden geeignete Raumbereiche gestaltet, die sich im Rahmen der räumlichen Gegebenheiten darauf anpassen lassen.
Die Fachbibliothek Geographie an der Universität zu Köln wird zur Learning Library mit dem Potential im Sinne einer Information Commons weiterentwickelt. Das Bibliothekspersonal übernimmt als Teaching Librarian u.a. die Funktionen des Coachings und der Lernbegleitung.
Die Glaubwürdigkeit von Restaurantbewertungen auf Google Maps und deren Einfluss auf Kundenauswahl
(2024)
Electronic-Word-of-Mouth Elektronische Mundpropaganda (eWOM) spielt eine entscheidende Rolle im Entscheidungsprozess der Konsumenten. Während der Informationsbeschaffung neigen Konsumenten dazu, sich auf Bewertungen von tatsächlichen Kunden als Orientierungshilfe zu verlassen. Dennoch ist die Verbreitung von Fälschungen und Manipulationen von Produkten oder Dienstleistungen auf Bewertungsplattformen aufgrund der Anonymität des Internets weit verbreitet. Dies führt zu falschen Einschätzungen bei der Kaufentscheidung und letztendlich zur Unzufriedenheit der Kunden. Dies wiederum zwingt die Konsumenten oft dazu, Entscheidungen in Unsicherheit zu treffen. Zusätzlich stehen die Konsumenten einer enormen Menge an Produktinformationen gegenüber.
Die Analyse der bestehenden Literatur hat gezeigt, dass die Glaubwürdigkeit ein signifikanter Faktor ist, um die Kundenentscheidungen im Kontext von Online-Bewertungen zu beeinflussen. Die Frage, welche Einflussfaktoren eine Bewertung als glaubwürdig erscheinen lassen und wie sie die Kundenentscheidungen beeinflussen, ist jedoch weiterhin von Interesse. Diese Arbeit versucht, diese Frage mithilfe einer quantitativen Forschung auf der Grundlage von 431 Datensätzen zu beantworten. Die Untersuchung konzentriert sich auf Restaurants auf Google Maps und berücksichtigt dabei die folgenden Einflussfaktoren: das Gesamtstern-Rating, die Anzahl der Bewertungen, die Konsistenz des Stern-Ratings und die Darstellungsform einer Bewertung. Die Auswertung mittels Regressionsanalyse und multivariater Varianzanalyse hat gezeigt, dass das Gesamtstern-Rating, die Anzahl der Bewertungen und die Darstellungsform einen signifikanten Einfluss auf die Glaubwürdigkeit haben und somit die Kundenentscheidungen beeinflussen. Des Weiteren wurde festgestellt, dass eine Bewertung mit zusätzlichen Bildern oder Videos einen höheren Einfluss auf die Glaubwürdigkeit hat im Vergleich zu einer Bewertung, die ausschließlich aus reinem Text besteht.
Die hier vorgelegte Masterarbeit hat die Zielsetzung, die bibliothekswissenschaftliche Rezeption von LGBTIQ* aus einer interkulturellen Perspektive zu untersuchen. In einem Vergleich der beiden Länder Deutschland und USA wird mithilfe einer Literatur- bzw. qualitativen Dokumentenanalyse belegt, dass das Thema in den USA seit mehreren Jahrzehnten eine breite Resonanz erfährt, wohingegen es im deutschen bibliothekswissenschaftlichen Diskurs praktisch bis heute nicht existiert. In der Analyse wie auch im Rahmen eines gegenüberstellenden Vergleichs wird deutlich gemacht, dass die wissenschaftliche Beachtung oder eben Nichtbeachtung Konsequenzen sowohl für LGBTIQ*-Nutzende als auch LGBTIQ*-Bibliotheksschaffende hat und die Bereitstellung von Angeboten und Dienstleistungen für LGBTIQ*-Personen fördert oder hemmt. Mithilfe einer selbstentwickelten Modellierung wird anschließend gezeigt, welche Dynamiken hinter dieser unterschiedlichen Rezeption wirken und welche Gründe dafür verantwortlich sein können, dass beim Thema LGBTIQ* und Bibliothek in Deutschland nach wie vor eine Art Leerstelle herrscht.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen Erfolgsfaktoren des K-Pop-Phänomens in Deutschland herausgearbeitet werden, die sowohl Akzeptanz als auch Beliebtheit steigern. Als Basis wurde eine Studie der Korean Foundation of Cultural Exchange benutzt, da diese Gründe aufgezählt, warum K-Pop außerhalb Südkoreas konsumiert wird. Eine Online-Umfrage wurde als Forschungsmethode gewählt, da sich die deutsche Hörerschaft eine hohe Online-Aktivität verzeichnet. Daraus resultiert, dass die deutsche Hörerschaft den Fokus auf Tanz, Performance, Rhythmus und Interaktionen zwischen Künstler:innen und Fans setzt. Zudem agiert die deutsche Hörerschaft als starke Community und reflektiert kritisch über die K-Pop-Industrie, wie aus einem qualitativen Teil der Umfrage ausgeht.
Im Zeitalter der digitalen Transformation stehen Bibliotheken vor der Herausforderung, ihre Prozesse und Dienstleistungen zu digitalisieren, um den veränderten Anforderungen und Erwartungen ihrer Nutzerinnen und Nutzer gerecht zu werden. Diese Masterarbeit untersucht den digitalen Reifegrad der Prozesse der Universitätsbibliothek (UB) Mannheim und adressiert dabei zwei zentrale Forschungsfragen: Wie weit fortgeschritten ist die UB Mannheim in der digitalen Prozesstransformation und wo gibt es Optimierungspotential?
Die empirische Untersuchung erfolgte durch eine schriftliche Befragung der Abteilungsleiter*innen der UB Mannheim. Als Resultat der Befragung entstand ein Prozessinventar, in dem die Prozesse der UB Mannheim mit Hilfe bestimmter Kriterien, wie z. B. Digitalisierungsgrad, Fallzahlen, Problemen und Verbesserungsvorschlägen, beschrieben sind.
Mithilfe dieses Inventars konnte der Anteil der digitalen und manuellen Prozesse der UB Mannheim bestimmt werden. Zusätzlich erfolgte eine Analyse, wie dieser Wert einzuordnen ist. So wurde auf Basis der Einträge im Prozessinventar der maximal mögliche digitale Reifegrad der UB ermittelt. Es zeigt sich, dass die UB Mannheim ihren Digitalisierungsgrad von aktuell 39% selbstständig auf bis zu 60% steigern könnte. Bei einer Zusammenarbeit mit anderen universitären Abteilungen könnte ein Digitalisierungsgrad von maximal 79% erreicht werden.
Darüber hinaus erfolgte eine Priorisierung von Prozessen mit besonders hohem Optimierungspotential, einschließlich erster Verbesserungsvorschläge. Empfehlungen für ein iteratives Vorgehen zur Prozessoptimierung unter Einbindung verschiedener universitärer Stakeholder runden diese Masterarbeit ab und bieten einen Ausblick für die UB Mannheim auf dem Weg zur digitalen Exzellenz.
Zur Rolle von Bibliotheken bei der Erarbeitung, Bereitstellung und Bewahrung digitaler Editionen
(2023)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Werkzeuge, Infrastrukturen und Dienstleistungen Bibliotheken für die Erarbeitung, Bereitstellung und Bewahrung digitaler Editionen anbieten können. Dazu wird sich dem Thema zunächst anhand des aktuellen Forschungsstandes sowie einer kurzen Abhandlung über Definitionen, Entwicklungen und Begrifflichkeiten angenähert. Dann werden – die Schritte bei der Erstellung einer digitalen Edition entlanggehend – die bereits etablierten Standards, vorhandene Angebote mit konkreten Beispielen sowie Best Practices vorgestellt und daraus Ansatzpunkte für Servicemöglichkeiten abgeleitet. Die Analyse basiert sowohl auf der Forschungsliteratur zum Thema als auch auf den Webseiten von Universitäts- und Forschungsbibliotheken sowie weiterer Akteure aus diesem Bereich. Die Arbeit zeigt, dass Bibliotheken in nahezu allen Phasen digitaler Editionsprojekte unterstützend tätig sein können. Diese Beteiligung am Prozess kann sehr unterschiedlich ausgestaltet sein und von diversen Beratungsleistungen über die Bereitstellung von Tools und Infrastrukturen bis hin zur vollständigen Übernahme einzelner Arbeitsschritte reichen. Bibliotheken können so eine in den Digital Humanities noch nicht eindeutig von einem bestimmten Akteur besetzte Rolle einnehmen und es als Chance nutzen, ihre Position an der eigenen Forschungseinrichtung und für die Forschung insgesamt zu stärken. Neben den finanziellen und personellen Ressourcen stellt jedoch vor allem die Komplexität des Themenbereichs eine große Herausforderung dar.