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Persönlichkeitsbildung ist ein wichtiger Bildungsbereich, welcher in Bibliotheken als Bildungseinrichtungen aufgegriffen werden kann. Daher wird Persönlichkeitsbildung in der bibliothekarischen Veranstaltungsarbeit am Beispiel von theaterpädagogischen Projekten innerhalb dieser Bachelorarbeit thematisiert. Aus der psychologischen Definition von Persönlichkeit und Persönlichkeitsentwicklung geht hervor, dass dies eine Eigenleistung ist, die unterstützt werden kann. In Bezug auf gesellschaftliche Rollen, Identitätsbildung und kulturelle Ausdrucksmöglichkeiten, die im Jugendalter relevant sind, gilt es theaterpädagogische Projekte als Option zu betrachten. Dort kann eine soziale Realität geschaffen werden, die Teilnehmenden vielseitige Möglichkeiten zur Persönlichkeitsbildung zur Verfügung stellt. Bibliotheken können als kultureller Raum solche Angebote in ihrer Veranstaltungsarbeit ansiedeln.
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Veranstaltungsarbeit ausgewählter öffentlicher Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen seit Beginn der CO-VID-19-Pandemie. Dafür wurde zunächst die Veranstaltungsarbeit in öffentlichen Bibliotheken betrachtet, wobei die gängigen Veranstaltungsangebote in die Bereiche Lese- und Sprachförderung, Literaturvermittlung, Medienkompetenzvermittlung, Informationskompetenzvermittlung, Lernangebote sowie Schaffung von Netzwerken und Gemeinschaft unterteilt werden. Im Weiteren wurden aktuelle Trends wie Bildung für nachhaltige Entwicklung, MINT und Künstliche Intelligenz aufgezeigt, und anschließend Prognosen für die künftige Veranstaltungsarbeit daraus abgeleitet. Mittels einer Online-Umfrage, die sich an Bibliotheken der dbv-Sektionen 1, 2 und 3a in NRW in kommunaler Trägerschaft richten, wurde erörtert, welche Veranstaltungsangebote als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie geändert, neu entwickelt und umgesetzt wurden, welche dieser Veranstaltungen aktuell noch angeboten werden und was dies für die künftige Entwicklung von Veranstaltungsangeboten bedeutet. Aktuell geht der Trend wieder zurück zu den analogen Angeboten, dennoch werden künftig auch digitale Angebote in das Veranstaltungsprogramm von öffentlichen Bibliotheken integriert.
Live Escape Rooms kommerzieller Anbieter für Erwachsene sind mittlerweile in vielen Städten etabliert und erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch manche öffentlichen Bibliotheken greifen diesen Trend bereits auf und entwickeln eigene Escape Rooms für ihre Nutzer*innen. Bei der Konzeption gilt es, räumliche, finanzielle sowie personelle Ressourcen mit den Merkmalen von Escape Rooms und der individuellen Zielsetzung zu vereinen. Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Konzipierung eines Live Escape Rooms für Kinder ab zehn Jahren sowie dessen Umsetzung in der Kinder- und Jugendbibliothek Karlsruhe. Dazu werden zunächst das Spielprinzip von Escape Rooms sowie bereits existierende Umsetzungsmöglichkeiten in Bibliotheken vorgestellt. Basierend auf einer Zielgruppenanalyse, theoretischen Grundlagen zu Spielerischem Lernen und einer Zieldefinition wurde ein Konzept entwickelt, welches anschließend in der Praxis durchgeführt wurde. Die Evaluation der Veranstaltung zeigt auf, dass ein Live Escape Room für Kinder, welcher eine Zielsetzung abgeleitet von bibliothekarischen Angeboten verfolgt, mit geringem Mitteleinsatz und angepasst an die räumlichen Gegebenheiten erfolgreich umgesetzt werden kann. Zur Nachnutzung des Konzepts werden die Spielmaterialien im Anschluss mittels einer Creative Commons-Lizenz für andere Einrichtungen zur Verfügung gestellt.