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Das Hochschulwesen und die Studienlandschaft in Deutschland haben sich in den letzten Jahren verändert, neue Zielgruppen mit neuen Informationsbedürfnissen sind entstanden. Wissenschaftliche Bibliotheken in ihrer Funktion als Informationsdienstleister reagieren auf diese Veränderungen und müssen ihre Informationsangebote und -services neuen Bedarfen anpassen.
Duale Studenten sind eine in den letzten Jahren rasant gewachsene neue Zielgruppe auf dem deutschen Hochschulmarkt. Sie absolvieren ein Studium, dessen zentrale Kennzeichen die enge Verzahnung von wissenschaftlicher Lehre an der Hochschule und praxisorientierter Ausbildung in einem Unternehmen sind. Ein duales Studium findet an zwei verschiedenen Ausbildungsorten statt, der Hochschule und dem Unternehmen. Wissenschaftliche Bibliotheken in ihrer Funktion als Informationsdienstleister stehen demnach vor der Aufgabe, Studenten dieser spezifischen Studienform bedarfsgerecht an beiden Studienorten mit Fachinformationen zu versorgen.
Vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die Informationsbedarfe dualer Studenten durch eine Informationsbedarfsanalyse zu ermitteln, um die bibliothekarischen Dienstleistungen der Bibliotheken passgenauer und besser auf die Bedürfnisse dieser spezifischen Zielgruppe ausrichten zu können. Im Mittelpunkt stehen dabei gleichermaßen das Medienangebot und Portfolio verschiedener Informationsdienstleistungen wie auch die optimale Gestaltung der Zugänglichkeit zu diesen. Am Beispiel der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), einem der größten Anbieter dualer Studiengänge in Deutschland, wurden Lehrende und Studenten in zwei standardisierten anonymisierten Online-Umfragen zu Informationsbedarfen im dualen Studium befragt.
Die gesellschaftliche Debatte um das Thema Rechtsextremismus berührt auch Bibliotheken. 2012 wurde die Bibliothek des Konservatismus (BdK) gegründet, die ihren Sammlungsschwerpunkt auf den Konservatismus legt und sich selbst als wissenschaftliche Spezialbibliothek bezeichnet. Sie kooperiert mit Institutionen sowie Personen der Neuen Rechte und ist seit 2012 Mitglied im Deutschen Bibliotheksverband (dbv). Letzterer setzt sich aktiv für die Demokratieförderung durch Bibliotheken ein. Die vorliegende Bachelorarbeit verfolgt das Ziel, die Mitgliedschaft der BdK im dbv anhand von bibliotheks- und institutionenethischen zu analysieren.
Dazu wird folgende Forschungsfrage gestellt: „Inwiefern ist die Mitgliedschaft der Bibliothek des Konservatismus im dbv unter bibliotheks- und institutionenethischen Gesichtspunkten vertretbar,
wenn die Bibliothek des Konservatismus spätestens seit 2017 als ein Treffpunkt der Neuen Rechten gilt?“ Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde die bibliothekarische Arbeit der BdK mit bibliotheks- und institutionenethischen Werten sowie mit Stellungnahmen des dbv zum Thema Demokratie verglichen. Zusätzlich wurde ein Interview mit dem Ethikbeauftragten des dbv geführt. Die Ergebnisse der Analyse der BdK in Bezug auf bibliotheks- und institutionenethische Grundwerte zeigen, dass sich die BdK bei ihrer bibliothekarischen Arbeit oft in einer demokratischen Grauzone aufhält und unter dem Deckmantel des Konservatismus eine Diskursverschiebung nach rechts anstrebt.
Durch die Corona-Pandemie haben die Instrumente und Ideen des New Work an Wichtigkeit gewonnen. Sie beinhalten sowohl ein Neudenken des Begriffs der Arbeit generell als auch die Umstrukturierung der Arbeit in Umfeld, Raum und Rahmen zugunsten der Arbeitnehmenden im Speziellen. Durch die plötzliche Home-Office-Pflicht ergaben sich für viele Firmen und Unternehmen neue Umstände, die ein Umdenken von Arbeit und Raum nötig machten. Mit einem Mal wurden einige Instrumente des New Work zu einem Standard. Die Grundidee des New Work gibt es schon seit den 1980ern, sie wurde von Frithjof Bergmann entwickelt. Die Definition, die momentan (2023) genutzt wird, besteht erst seit circa 2020 und ist somit noch im Entwicklungs- und Erprobungsstadium. Dennoch können und könnten einige der Instrumente in den internen Personalprozessen wissenschaftlicher Spezialbibliotheken genutzt werden. Die vorgestellten Methoden sind die der flachen Hierarchien, der flexiblen Arbeitsstrukturen und der Mitarbeiterbindung.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem derzeit verfügbaren Digital Scholarship Angebot an ausgewählten deutschen und US-amerikanischen Universitätsbibliotheken. Nach einer kurzen Begriffsdefinition von Digital Scholarship erfolgt die Erstellung eines Analyseschemas, anhand dessen zunächst die Angebotssituation der deutschen Hochschulbibliotheken und anschließend die der US-amerikanischen Bibliotheken untersucht wird. Darauf folgt ein Vergleich der Ergebnisse und es wird ein Ausblick auf Entwicklungsperspektiven für die deutschen Bibliotheken gegeben.
Die Digitalisierung analoger Medien nimmt als Fachaufgabe für wissenschaftliche Bibliotheken eine immer wichtigere Stellung ein und eröffnet diesen neue Perspektiven. Die Überführung von analogem in digitales Material verbessert die Sichtbarkeit der Bestände und der Institutionen, unterstützt die Bestandserhaltung und die langfristige Verfügbarkeit von Informationsträgern, fördert die Forschung zu Sammlungsschwerpunkten, gewährleistet die Barrierefreiheit und vieles mehr. Gleichzeitig bedeutet dies alles für die Institutionen einen erhöhten Verwaltungs-, Organisations- Finanzierungs- und Personalaufwand. Es zeigt sich, dass die digitale Umwandlung analoger Informationsträgern ein sehr komplexes, aufwendiges und ressourcenintensives Verfahren ist, das viele Herausforderungen mit sich bringt. Die vorliegende Arbeit versucht Ursachen für Herausforderungen oder Fehler im Digitalisierungsprozess in Theorie und Praxis aufzuzeigen. Dafür wurden eine literaturbasierte Informationsgewinnung und eine anonyme Online-Befragung durchgeführt. Es konnten Verbindungen zwischen Herausforderungen in der Theorie und Antworten aus der Praxis hergestellt werden. Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen unter anderem objektbedingte, organisatorische, technische und personelle Herausforderungen bei der Digitalisierung analoger Medien. Es zeigte sich, dass der komplexe Digitalisierungsprozess jede wissenschaftlich Bibliothek vor ein individuelles Setting von Herausforderungen stellt und der langfristige Erfolg der Digitalisierungsbemühungen unter anderem von einem verbesserten Austausch der Institutionen untereinander abhängig ist.
Die Deutsche Bibliotheksstatistik (DBS) publiziert seit über 100 Jahren statistische Daten deutscher Bibliotheken. Diese Informationen sind Teil der Steuerungswerkzeuge für Bibliotheksleitungen. Bisher werden aber lediglich die Rohdaten der einzelnen Jahre veröffentlicht. Das Ziel dieser Arbeit ist es, eine Website zu konzipieren und in ihren Anfängen umzusetzen, die die statistischen Daten in grafisch aufbereiteter Form präsentiert. Hierzu werden neben der allgemeinen Gestaltung und Programmierung der Website eine Kartenansicht zur Bibliotheksauswahl und Diagramme zur Datenpräsentation genutzt. Dazu gehört ein Netzdiagramm zum schnellen Überblick über die betrachtete Bibliothek und Zeitreihen einzelner Werte, die durch jahresweise Boxplot-Diagramme kontextualisiert werden.Die Diagramme visualisieren Kennzahlen der Norm ISO 11620, die aus den Daten der DBS berechnet werden können. Es wird sich auf die Daten wissenschaftlicher Universal- und Hochschulbibliotheken in Deutschland und Österreich der Berichtsjahre 2007 bis 2019 beschränkt. DasErgebnisdieserArbeitistdieWebsitehttps://dbs-vis.iwslabor. de/.
Wie kann den aktuellen Herausforderungen, vor denen die Mittelverteilung an wissenschaftlichen Bibliotheken durch den digitalen Wandel und die Open-Access-Transformation steht, in einem Etatverteilungmodell begegnet werden? Diese Frage versucht die vorliegende Arbeit am Beispiel eines Entwurfs für die zukünftige Verteilung der Erwerbungsmittel an der Universitätsbibliothek der RPTU in Kaiserslautern und Landau zu beantworten.
Auf Basis einer zunächst theoretischen Betrachtung der Grundlagen von Etatberechnungsmodellen und den Herausforderungen mit denen diese aktuell konfrontiert sind, werden anhand von drei ausgewählten Beispielen verschiedene Möglichkeiten gezeigt, wie die Mittelverteilung an wissenschaftlichen Bibliotheken praktisch umgesetzt werden kann. In der Folge werden Anforderungen für ein neues, modernes Mittelverteilungsmodell für die Universitätsbibliothek der RPTU definiert und ausgehend von einer Bedarfsermittlung und der Analyse des Publikationsverhaltens der Forschenden der RPTU der Entwurf eines dreiteiligen Etatverteilungsmodells abgeleitet. Diese Arbeit stellt die grundlegenden Gedanken und Überlegungen auf dem Weg zu diesem Modell dar und setzt es anschließend in den Kontext aktueller Entwicklungen im Bereich Literaturerwerbung an wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland.
Evaluation von ausgewählten Altmetrics-Diensten für den Einsatz an wissenschaftlichen Bibliotheken
(2017)
Der Wandel der wissenschaftlichen Kommunikation durch die Verlagerung ins
Internet hat neue Formen wissenschaftlichen Outputs hervorgebracht, für deren
Evaluation die klassischen bibliometrischen Indikatoren und Verfahren nicht
mehr ausreichen. Neben traditionellen Indikatoren haben sich seit wenigen
Jahren alternative Metriken, sogenannte Altmetrics, entwickelt. Diese messen
die Wahrnehmung über die klassische Zitation hinaus und werten Erwähnungen
in sozialen Medien und weiterer webbasierter Wissenschaftskommunikation
aus.
Diese Arbeit beschreibt die Möglichkeiten des Einsatzes von Altmetrics an
wissenschaftlichen Bibliotheken. Dabei wird zunächst die Entwicklung der
Bibliometrie und deren Anwendung in Bibliotheken, u.a. anhand einiger
Beispiele, dargestellt. Nach einer kurzen Definition werden Potentiale und
Grenzen der Altmetrics erläutert, einzelne Anbieter von Altmetrics-Diensten
vorgestellt sowie potentielle bibliothekarische Anwendungsfälle geschildert. Zur
Beurteilung konkreter Einsatzmöglichkeiten von Altmetrics-Diensten werden
zwei Tools ausgewählt und anhand von selbsterstellten Kriterien analysiert und
beurteilt.
Wachsende Anforderungen, steigende Kosten und geringe finanzielle Mittel - es ist nicht gewagt zu prognostizieren, dass sich viele Bibliotheken in Deutschland auch in Zukunft diesem scheinbar ausweglosen Dilemma stellen müssen. Um die finanziellen Engpässe zu kompensieren und die wissenschaftliche Literatur- und Informationsversorgung weiterhin sicherzustellen, sind wissenschaftliche Bibliotheken gezwungen, die Grundfinanzierung aus staatlichen Zuschüssen durch private Fördermittel zu ergänzen. Doch verglichen mit öffentlichen Bibliotheken, sind alternative Finanzierungsmodelle in wissenschaftlichen Bibliotheken eher noch selten anzutreffen.
Die Masterarbeit führt in die Grundbegriffe des Fundraising ein, unterzieht ausgewählte alternative Finanzierungsinstrumente einer Vor- und Nachteilanalyse und entwickelt darauf basierend ein Vergleichsschema. Dies dient dazu, wissenschaftlichen Bibliotheken Herausforderungen, Möglichkeiten und Grenzen beim Einsatz alternativer Finanzierungsbausteine aufzuzeigen.
Ziel der Masterarbeit kann und wird dabei nicht sein, eine fertige one-fits-all-Lösung zu präsentieren, wohl aber eine Empfehlung für alternative und innovative Funding-Strategien auszusprechen.