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In der Informationsgesellschaft zeigt sich das Berufsfeld des Informationswirtes als erfolgversprechende Tätigkeit mit guten bis sehr guten Beschäftigungschancen. Kern der Arbeit sind zwei empirische Untersuchungen zum Beruf und Arbeitsmarkt für Informationswirte in Deutschland. Eine erste Befragung richtet sich an Informationsfachleute, eine zweite Befragung - durchgeführt vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung - an Manager der deutschen Industrie. In mittelfristiger Perspektive haben Informationswirte in der deutschen Industrie gute, im Dienstleistungssektor sehr gute Arbeitsplatzchancen. Gefragt ist ein Fachwissen, das sich aus Informationswissenschaft, Dokumentation, Betriebswirtschafts-lehre, Informatik sowie aus Fremdsprachenkenntnissen zusammensetzt.
Sachliche Suchen in bibliothekarischen Online-Katalogen enden häufig mit unbefriedigenden Ergebnissen. Als eine Ursache dafür kann angesehen werden, daß die Gestaltung des Suchprozesses das semantische Umfeld einer Suchanfrage nicht mit einbezieht, daß in Übertragung der Verhältnisse in konventionellen Katalogen am Paradigma des Wort-Matching zwischen Suchwort und Indexat festgehalten wird. Es wird statt dessen das Konzept einer semantischen Umfeldsuche entwickelt und gezeigt, welche Rolle die Verwendung strukturierten Vokabulars dafür spielen kann. Insbesondere wird dargestellt, welche Möglichkeiten Verfahren der wörterbuchgestützten maschinellen Indexierung in diesem Zusammenhang spielen können. Die Ausführungen werden durch Beispiele illustriert.
Universaldienste
(1997)
Die ursprüngliche Konzeption der Universaldienste zielt auf eine Grundversorgung mit Sprachtelefonen für jedermann zu erschwinglichen Preisen. Die Finanzierung von Universaldiensten ist im Rahmen der ordnungspolitischen Regelungen der Telekommunikation gesichert. Wir beschreiben die Konzeptionen des Universaldienstes in Deutschland, in der Europäischen Union sowie in den Vereinigten Staaten. Die faktische wirtschaftliche Entwicklung zeigt eine Konvergenz zwischen Telekommunikationsunternehmen und der Branche der Informationsinhalte. Das alte Konzept vom Telefon als Universaldienst wird dadurch obsolet. Die Informationsgesellschaft ist eine Wissensgesellschaft; d.h. das Wissen wird zu einer tragenden Ressource dieser neuen Gesellschaftsform. Gewisse Dienste mit Informationsinhalten werden somit zu Universaldiensten. Im Sinne einer dualen Informationsordnung unterscheiden wir zwischen inhaltlichen Universaldiensten (Dienste der informationellen Grundversorgung) und kommerziellen Informationsdiensten. Die Arbeit gehr besonders auf Universaldienste ein, die Bibliotheken sowie andere Informationseinrichtungen anbieten sollten. Abschließend werden länderübergreifende, globale Universaldienste diskutiert.
In Köln studierende angehende Bibliothekare und Dokumentare wurden im Januar 1998 nach dem Berufsbild "Bibliothekar" befragt. Manche Klischeevorstellungen konnten bestätigt werden, wie z.B. daß Bibliothekare den Beruf wählen, weil sie gerne lesen. Andere - wie die Sicht der Bibliothek als "Refugium" - werden derzeit abgelehnt, da der Umgang mit Menschen als hoch bewertet wird. Insgesamt zeigt sich ein eher gespaltenes Bild: Prinzip und Konturen des gegenwärtigen Wandels im Bibliothekswesen scheinen von den Studierenden zwar wahrgenommen, aber nicht durchgängig verinnerlicht worden zu sein.
Die vorliegende Studie, die im Auftrag der Fachhochschule Köln, Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen, mit Blick auf den geplanten Master-Zusatzstudiengang "Bibliotheks- und Informationswissenschaft / Library and Information Science" durchgeführt wurde, befaßt sich ausführlich mit dem Thema Leitung und Kooperation in wissenschaftlichen Bibliotheken. Grundlage der Schlußfolgerungen bilden die Ergebnisse einer empirischen Erhebung in entsprechenden Einrichtungen Berlins. In jener Untersuchung wie in dieser Studie lassen sich Aussagen zur Leitungsfunktion sowohl auf Leitungspersonal im engeren Sinne – d.h. Bibliotheksleiterinnen und Bibliotheksleiter – als auch auf solches im weiteren Sinne – d.h. Führungspersonal auf Abteilungsebene, in Projektgruppen, Fachreferentinnen und Fachreferenten – beziehen. Entsprechend sind als Adressaten auch gleichermaßen Absolvierende der Universität wie der Fachhochschule anzusehen – und mit Blick auf die Aus- und Weiterbildung natürlich besonders die entsprechenden Stu diengänge selbst und die sie bestimmenden und in ihnen agierenden Personen und Gremien.
Es soll illustriert werden, daß ein Qualifizierungsbedarf – genauer: ein Bedarf an Qualifizierung für Leitungsaufgaben – auf allen Ebenen des Bibliotheks- und Informationswesens herrscht, auf denen tatsächlich Leitungsfunktionen ausgeübt werden – unabhängig von formalrechtlichen und -definitorischen Gesichtspunkten.
Buchpreisbindung in der EU
(2000)
Nach der Entscheidung der Europäischen Komission ist Anfang Juli 2000 die länderübergreifende Buchpreisbindung zwischen Deutschland und Österreich gefallen. In Deutschland gilt weiterhin die privatrechtliche Regelung des Sammelreverses und in Österreich wird der Buchmarkt durch ein Gesetz reguliert.
Anhand einer ökonomischen Analyse soll untersucht werden, ob die Buchpreisbindung ein effizientes Instrument darstellt, um einen optimalen Buchmarkt zu garantieren, oder ob sie aufgrund ihrer wettbewerbsbeschränkenden Wirkung mit zu großen Nachteilen für einzelne Marktteilnehmer verbunden ist.
Wie soll ein Buchpreisbindungssystem beschaffen sein, damit es mit dem Europäischen Gemeinschaftsrecht im Einklang steht? Die Darstellung der Preisgestaltung auf den Buchmärkten der einzelnen Mitgliedsstaaten gibt Aufschluß darüber, inwieweit die Preisbindung von Büchern innerhalb der Europäischen Union angewendet wird. Deutschland und Österreich gehören dem gleichen Sprachraum an. Ist es gerechtfertigt eine grenzübergreifende Buchpreisbindung zu fordern? Die jahrelange Diskussion bezüglich dieser Problematik veranlaßte uns dazu, Gespräche mit Personen zu suchen, die in dieser Angelegenheit unterschiedliche Standpunkte einnehmen. Wir trafen uns mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und Medien, Wolfgang Maurus, in Bonn und führten in Frankfurt ein Gespräch mit dem Justitar des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, Harald Heker. Um den Ablauf der Verhandlungen auch aus der Perspektive der EU-Kommission beurteilen zu können, fanden in Brüssel Gespräche mit dem Beamten der Generaldirektion Wettbewerb, Hubert Gambs, und dem Mitglied des Kabinetts für Bildung und Kualtur, Johannes Laitenberger, statt. Um auch Meinungen von Personen einzuholen, die unmittelbar von dieser Entscheidung betroffen sind, wurde zusätzlich eine Befragung von Verlagsmanagern durchgeführt.
Der Umfang und die Heterogenität des Informationsangebotes erfordert immer differenzierte Methoden und Hilfsmittel für das gezielte und möglichst ballastfreie Auffinden von Informationsquellen im Kontext eines bestimmten Fachgebietes oder einer wissenschaftlichen Disziplin. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in der letzten Zeit eine Reihe sog. Subject Gateways entwickelt. Bislang liegen weder viele Untersuchungen zur Qualität derartiger Hilfsmittel vor noch ist eine differenzierte Methodik für solche Bewertungen entwickelt worden. Das Projekt Evaluation von Subject Gateways des Internet (EJECT) verfolgte daher die Ziele:
- durch Analyse bereits realisierter Subject Gateways die Verwendungsvielfalt des Begriffes aufzuzeigen und zu einer Präzisierung der Begriffsbildung beizutragen;
- einen methodischen Weg zur qualitativen Bewertung von Subject Gateways aufzuzeigen;
Die Resultate der Evaluation werden in dieser Studie ausführlich vorgestellt und es wird auf-gezeigt, in wie weit eine Übertragung auf die Bewertung anderer Gateways möglich ist.
Die "Kölner Arbeitspapiere zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft" gibt es seit Ende 1997. Seit dieser Zeit warten wir auf Band 1. Der erste Band unserer Schriftenreihe sollte nämlich den Studiengängen unseres Fachbereiches (seinerzeit "Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen", dann "Fachbereich Informations-wissenschaft", jetzt "Institut für Informationswissenschaft") gewidmet sein. Ende 1997 wurden zwar die Weichen hin zu unseren neuen Studiengängen gestellt, ein vorläufiges Ende der Bestrebungen zur Studienreform wird allerdings erst jetzt - fünf Jahre später - erreicht. In dieser Zeit wandelten sich nicht nur die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen in unserer Wissenschaftsdisziplin und in unseren Branchen (man denke nur an "digitale Bibliotheken" und an die "New Economy", die inzwischen schon wieder Geschichte geworden ist), alle alten Studiengänge im informationswissenschaftlichen Feld wurden eingestellt und durch Neuansätze ersetzt. Ende 2002 bietet das Institut für Informationswissenschaft der FH folgende Studiengänge an: - Bibliothekswesen (Diplomstudiengang) - Informationswirtschaft (Diplomstudiengang) - Online-Redakteur (Bachelor-Studiengang; Beginn: Sommersemester 2003) - Bibliotheks- und Informationswissenschaft (Master-Studiengang). Alle Studiengänge verbinden wissenschaftliches Wissen mit praktischem Know how und bemühen sich, außer Wissen auch praktisch einsetzbares Können zu vermitteln. Der Sammelverband vereinigt unterschiedliche Aspekte der Studienreform in Köln mit Beiträgen von Ursula Georgy, Winfried Gödert, Helmut Jüngling, Achim Oßwald, Wolfgang G. Stock und Helmut Volpers und richtet sich an Fachkollegen, an die Fachöffentlichkeit, an unsere (jetzigen und potentiellen) Studierenden und nicht zuletzt an die Öffentlichkeit und ihre Institutionen, die uns finanzieren. Insofern ist der Band auch ein Rechenschaftsbericht über unsere Bemühungen zur Studienreform.
Traditionell verwendet die Versicherungsbranche den Ertrag bzw. die Schadenquote zur Bewertung von Vertrags- bzw. Kundenbeziehungen. Die beiden Maßzahlen sind jedoch oft nicht deutlich genug miteinander korreliert und verletzen jeweils wichtige Forderungen, die sich aus einer stringenten Bewertung unter Ertrags- und Risikogesichtspunkten ergeben. In der vorliegenden Arbeit soll eine neue Bewertungsfunktion vorgestellt werden, die einen gewichteten Ertrag, den sogenannten T-Ertrag, als Maßzahl liefert. Gewichtungsfaktor ist dabei das u. a. aus der Informationswissenschaft bekannte Tanimoto(Jaccard)-Distanzmaß. Anhand eines Anwendungsbeispiels aus der Praxis – einer umfangreichen Kundenbewertung für ein deutsches Versicherungsunternehmen – soll verdeutlicht werden, dass der T-Ertrag sowohl mit dem eigentlichen Ertrag als auch der Schadenquote deutlich korreliert ist und damit eine risikoadäquate Ertragsbewertung gewährleistet.
Illegale Downloads über das Internet sind nach wie vor ein viel diskutiertes Thema. Für das Phänomen des Schwarzkopierens werden vielfältige Erklärungen herangezogen. Es gibt eine große Zahl an Studien, die untersuchen welche Faktoren Menschen motivieren, illegale Downloads über das Internet zu tätigen. Dazu gehören u.a. ihre Moralvorstellungen, die monetären Verhältnisse, die Gesetzeslage oder auch die ihnen zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten. In vielen Studien zum Schwarzkopieren wird das Alter als eine ganz zentrale Größe genannt (z.B. Coyle 2009). Generalisierend lässt sich daraus folgende These ableiten: Je älter jemand ist, desto weniger neigt er oder sie dazu, illegale Online-Downloads zu tätigen. Diese Aussage wurde auf Basis der vorhandenen Literatur untersucht. Dazu wurde ein umfassendes Modell erstellt, welches alle derzeit bekannten Einflussfaktoren auf illegale Online-Downloads sowie deren Zusammenhänge darstellt. Hieraus wurden die in Beziehung mit dem Alter stehenden Faktoren extrahiert und einer empirischen Prüfung unterzogen. Die zentrale Erkenntnis ist, dass sich das Schwarzkopierverhalten tatsächlich mit dem Alter ändert und zwar gegenläufig. Es konnte weiterhin gezeigt werden, dass es nicht das Alter selbst ist, sondern vielmehr die individuellen Dispositionen und Lebensumstände, die sich altersabhängig verändern. Vor allem der Eintritt in das Berufsleben markiert einen entscheidenden Wendepunkt beim Schwarzkopierverhalten.