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- Kittler, Friedrich A. (1)
- Langzeitarchivierung (1)
- Nachlass (1)
In einem vergleichenden Retrieval-Test wurden 500 interdisziplinäre Zeitschriftenartikel im Webdienst Google Scholar und der Implementierung des EBSCO Discovery Service an der USB Köln gesucht. Ziel des Testes war es, herauszufinden, ob die seit Jahren etablierte kostenlose wissenschaftliche Suchmaschine von Google Scholar, die als Vorbild für die Web Discovery Services gelten kann, mehr als nur eine Alternative zu diesen neuen Angeboten darstellen kann. Der Test erbrachte, dass Google Scholar in allen Belangen (Nachweise und Volltexte von Artikeln, Verfügbarkeit deutscher Texte, zeitliche Abdeckung) einem kostenpflichtigen Angebot unterlegen ist. Jedoch wird hervorgehoben, dass Google Scholar auf Grund der freien Verfügbarkeit des Angebotes und der insgesamt zufriedenstellenden Ergebnisse als erster Einstieg für eine fachliche Recherche sehr geeignet ist.
Die Arbeit betrachtet Möglichkeiten im Umgang mit großen Mengen digitaler
Objekte in Nachlässen. Für die Langzeitarchivierung von digitalen Nachlassmaterialien
ist es zum einen entscheidend, zu ermitteln, welche Formate und weitere
formalen Eigenschaften die vorliegenden Dateien besitzen. Zum anderen
ist für die „archivische Bewertung“, also die Entscheidung, ob ein Objekt überhaupt
archiviert werden soll, eine Aussage über dessen inhaltliche Relevanz zu
treffen.
Sind diese Analysen und Entscheidungen bei kleineren Mengen statischen
Textmaterials noch vom Menschen mit einem überschaubaren Aufwand zu treffen,
wird klar, dass bei einer großen Menge von Daten automatische Verfahren
zur Anwendung kommen müssen.
Mit dem umfangreichen digitalen Nachlass des Literatur- und Medienwissenschaftlers
Friedrich Kittler steht das Deutsche Literaturarchiv Marbach vor der
Herausforderung, ca. 1,2 Terabyte an Daten einer formalen und inhaltlichen
Analyse unterziehen zu müssen. Zu diesem Zweck wurde der Prototyp des
Softwarewerkzeuges „Indexer“ getestet, der vorliegende Dateien mittels einer
„Informationskaskade“ formal analysiert, die Inhalte indexiert und unter einer
Weboberfläche durchsuchbar macht.
Die Arbeit beschreibt zunächst die Eigenschaften und Probleme von digitalen
Objekten und stellt die Konzepte der digitalen Langzeitarchivierung vor. Nach
einer Einführung in die Erschließung von (digitalen) Nachlässen folgt die Vorstellung
des Nachlasses von Friedrich Kittler. Das Softwarewerkzeug „Indexer“
wird anhand einer ausgewählten Menge an Dateien aus diesem Nachlass
getestet. Es wird herausgestellt, dass die formale und inhaltliche Analyse der
Nachlassdateien mittels des „Indexers“ sehr gut möglich und für die ersten
Schritte der Langzeitarchivierung gut geeignet ist.