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Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Der Beitrag Öffentlicher Bibliotheken zur Behebung coronabedingter Defizite in der kindlichen Leseentwicklung - Entwicklung eines Konzeptes zur Förderung von Lesekompetenz für die Kreis- und Stadtbücherei Gummersbach". Die COVID-19-Pandemie hat einen erheblichen Einfluss auf den Bildungsbereich gehabt, insbesondere auf die kindliche Leseentwicklung. Die Schulschließungen und der digitale Unterricht haben dazu geführt, dass viele Kinder Lernrückstände und Defizite im Lesen aufweisen.
In diesem Zusammenhang gewinnen Öffentliche Bibliotheken eine wichtige Rolle, um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit der Frage, welchen Beitrag Öffentliche Bibliotheken, insbesondere die Kreis- und Stadtbücherei Gummersbacher, leisten können, um coronabedingte Defizite in der kindlichen Leseentwicklung zu beheben.
Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung eines speziellen Konzeptes zur Förderung von Lesekompetenz. Hierbei werden verschiedene Aspekte berücksichtigt, wie die gezielte Auswahl von geeigneten Leseförderungsangeboten, die Integration digitaler Medien zur Unterstützung des Lernens, die enge Zusammenarbeit mit Schulen und Lehrkräften sowie die Einbindung von Eltern und Erziehungsberechtigten.
Es werden theoretische Grundlagen und empirische Erkenntnisse herangezogen, um ein ganzheitliches Konzept zu erstellen, das sowohl auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder als auch auf die aktuellen Herausforderungen in der Leseentwicklung eingeht.
Im Rahmen der vorliegenden Bachelorarbeit soll das Thema der Leseförderung durch Apps für die Zielgruppe der Viertklässler betrachtet werden. Dazu werden zunächst begriffliche Grundlagen zu den Themen Lesekompetenz, Lesemotivation, Leseförderung und Medienkompetenz geklärt. Danach folgt ein Überblick zu der aktuellen Forschungslage in diesen Themenbereichen sowie eine Vorstellung der Theorie der qualitativen Inhaltsanalyse von Websites, als verwendete Methode zur Analyse des vorhandenen Angebots zur Leseförderung der Großstadtbibliotheken in Nordrhein-Westfalen. Durch die Interpretation des angelegten Kategoriesystems und dem 2021 veröffentlichen Bildungstrend entsteht ein klarer Handlungsbedarf für Öffentliche Bibliotheken, das Angebot zur Leseförderung für die Zielgruppe der Viertklässler auszuweiten und attraktiver zu gestalten, beispielsweise durch den Einsatz von Apps. Daher werden nun Veranstaltungsformate zur Leseförderung weiterentwickelt oder neu konzipiert sowie auf die Rahmenbedingungen, die vor Ort in den Bibliotheken geschaffen werden müssen, eingegangen. Schlussendlich wird ein Fazit gegeben.
Die Lesekompetenz bei Kindern nimmt stetig ab. Gründe dafür sind unter anderem die Covid-19-Pandemie und das damit einhergehende Homeschooling. Kinder waren somit zu großen Teilen auf sich allein gestellt, sofern sie keine ausreichende Unterstützung innerhalb ihrer Familien erhielten. Studien zeigen, dass zwischen den Jahren 2016 und 2021 Kinder im Durchschnitt in Bezug auf ihre Lesekompetenz um ein halbes Schuljahr zurück liegen. Eine weitere wichtige Rolle spielt die soziale Ungleichheit innerhalb der Familien. Kinder aus einkommensschwachen Familien verfügen nicht über die nötige Ausstattung, Eltern lesen ihren Kindern wenig vor und sie haben von vornerein einen schwereren Start als Kinder aus sozioökonomisch starken Haushalten. Die Kinderarmut in Deutschland ist jedoch nicht in jeder Region gleichgewichtet. Gerade im Ruhrgebiet lässt sich eine negative Tendenz feststellen. Aus diesem Grund beschäftigt sich diese Arbeit mit sechs Öffentlichen Bibliotheken im Ruhrgebiet und deren Dienstleistungsangebote zur Leseförderung bei Kindern bis zum Teenageralter. Bei der Untersuchung der einzelnen Webseiten der Bibliotheken konnte festgestellt werden, dass das Angebot zur Leseförderung bei Kindern nicht in jeder Bibliothek gleich ausgeprägt ist. Die Stadtbibliothek Gelsenkirchen ist bei der Analyse besonders positiv aufgefallen. Gelsenkirchen ist mit einer Armutsquote von 42 Prozent am stärksten von Armut in Nordrhein-Westfalen betroffen. Gleichzeitig leistet die Stadtbibliothek Gelsenkirchen im Bereich der Leseförderung von Kindern das größte Angebot bei den untersuchten Bibliotheken. Die Stadt- und Landesbibliothek Dortmund und die Stadtbibliothek Duisburg bieten im Vergleich zu den anderen Bibliotheken am wenigsten Angebote in der Leseförderung an. Dienstleistungen, welche bei den Bibliotheken besonders beliebt waren, sind unter anderem Lesungen und Vorlese-Aktionen für Kinder, Bilderbuchkinos, Kamishibais, Medienkisten/ Themenkisten und Klassensätze. Es konnte festgestellt werden, dass die Lesekompetenz eine bedeutende Stellung in der Gesellschaft hat. Die Leseförderung in außerschulischen Einrichtungen kann die Gleichheit im Bildungsprozess stärken.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der hundgestützten Leseförderung als Teilbereich der Bibliothekspädagogik. Diese wird als einer der Schwerpunkte behandelt, die Themen Leseförderung im bibliothekarischen Kontext und tiergestützte Intervention werden grob skizziert. Die positive Wirkung von Tieren auf Menschen ist belegt und spiegelt sich auch in der hundgestützten Leseförderung wieder. Wünschenswert dazu wären größer angelegte Studien, die eine höhere Überzeugungskraft haben. Denn trotz der positiven Erkenntnisse, ist dieses Format noch immer eine Seltenheit in der deutschen
Bibliothekslandschaft. Anders sieht es in den USA aus, ein Praxisbeispiel ermöglicht einen Einblick. Ein bibliothekspädagogisches Konzept zu einer hundgestützten Leseförderung wird erarbeitet und soll als Vorlage dienen. Außerdem wird der Begriff Bibliothekspädagogik definiert und kritisch hinterfragt. Ebenso der heterogene Umgang mit dieser. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die Bibliothekspädagogik über großes Potential für die Weiterentwicklung von Bibliotheken verfügt, diese aber zunächst ein homogenes Leitbild erstellen müssen. Außerdem sind bibliothekspädagogische Angebote ideale Ergänzungen zu dem schulischen Angebot. Bibliothekspädagogik ermöglicht, dass das Lernen aus dem leistungsorientierten schulischen Kontext herausgelöst wird. Dabei entstehen beispielsweise Angebote wie die hundgestützte Leseförderung, die Lernen mit Spaß verbindet und deswegen so erfolgreich ist.
In der vorliegenden Arbeit wird ein modular aufgebautes, cross-mediales Konzept zur Förderung der textuellen Kohärenz und Lesemotivation von Grundschüler*innen der 4. Klasse innerhalb einer Bildungspartnerschaft in öffentlichen Bibliotheken entwickelt. Sie fußt auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Lesekompetenz, der Spezifik digitalen Lesens sowie deren Förderung und der Darstellung des schulischen Kontexts, der Initiative Bildungspartner NRW und bibliothekarischer Leseförderung. Die Veranstaltungsreihe besteht aus 3 Formaten, in denen diese Erkenntnisse aufgegriffen und auf die entwickelten Inhalte angewendet werden. Sie werden systematisch anhand der Aspekte der Förderung der textuellen Kohärenz und der Lesemotivation aufeinander aufgebaut und miteinander verknüpft. Dem cross-medialen Aspekt wird durch das Verwenden digitaler Medien und ein Format zur Förderung des digitalen Lesens Rechnung getragen. Die Arbeit zeigt auf, dass sich die Förderung der textuellen Kohärenzbildung mit der Förderung der Lesemotivation sinnvoll verbinden lässt und diese Aspekte nicht isoliert voneinander betrachtet und gefördert werden müssen.
Frühkindliche Lese- und Sprachförderung gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung. Wie die Vorlesestudien der Stiftung Lesen, der ZEIT und der Deutschen Bahn aus den Jahren 2007 und 2013 belegen, fangen Eltern jedoch oft spät bzw. zu spät mit dem Vorlesen an. Um diesem Problem entgegenzuwirken, startete 2011 das bundesweite Leseförderprojekt der Stiftung Lesen „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“. Ziel des Projektes ist es, Kinder frühestmöglich an Lesen, Sprache und Bücher heranzuführen und bei den Eltern ein Bewusstsein der Wichtigkeit für frühe Lese- und Sprachförderung zu schaffen.
Oktober 2018 endet das Projekt „Lesestart“. Diese Bachelorarbeit geht den Fragen nach, ob und wie eine Fortführung ohne bundesweite Förderung, das heißt mit eingeschränkten zeitlichen, personellen und finanziellen Ressourcen, auf kommunaler Ebene gewährleistet werden kann. Am Fallbeispiel Hilden und der Stadtbücherei Hilden - der Bibliothek des Jahres 2016 - wird exemplarisch gezeigt, wie eine mögliche Weiterführung aller drei Meilensteine umsetzbar ist.
Lesefreude ist Voraussetzung für Lesemotivation beziehungsweise gute Lesekompetenzen im späteren Leben. Dabei ist es wichtig, dass bereits in der frühen Kindheit Kinder durch regelmäßiges Vorlesen Impulse für Denken, Untersuchungen und Ausprobieren bekommen. Um Freude an Büchern spielerisch zu vermitteln, engagieren sich zahlreiche Institutionen wie Öffentliche Bibliotheken, Kindertageseinrichtungen und Stiftungen bundesweit. Dadurch sollte der Beitrag geleistet werden, Bildungs- und Entwicklungschancen der Kinder zu stärken. Dabei spielen die sensible Zusammenarbeit mit Eltern sowie aktive Partnerschaften mit unterschiedlichen Einrichtungen Schlüsselrolle. In der vorliegenden Bachelorarbeit werden am Beispiel der Stadtbibliothek Leverkusen Empfehlungen zur Optimierung der Angebote zur frühkindlichen Sprach- und Leseförderung entwickelt und gezeigt, wie diese beispielhaft umgesetzt werden können.
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Gestaltung eines modularen Dienstleistungskonzeptes, welches die Kreis- und Stadtbücherei Gummersbach den Gummersbacher Grundschulen anbieten wird. Grundlage hierfür bildet die Landesinitiative „Bildungspartner NRW – Bibliothek und Schule“. Zwar gibt es bereits einige Dienstleistungsangebote der Bibliothek, die darauf abzielen die sogenannten Schlüsselkompetenzen von Kindern zu fördern, allerdings sind diese bisher nicht systematisch strukturiert. Diesen Beitrag soll die vorliegende Arbeit leisten.
Da die Planung einer Dienstleistung ohne Kenntnis der eigenen Ressourcen und der Zielgruppen nicht realisiert werden kann, soll eine Umfeldanalyse die der Kreis- und Stadtbücherei Gummersbach zur Verfügung stehenden Ressourcen, Chancen und Herausforderungen aufzeigen. Die schriftliche Befragung der Gummersbacher Grundschullehrer ermittelt einen hohen Bekanntheitsgrad der bibliothekarischen Dienstleistungsangebote, aber eine sehr geringe Nutzung dieser. Unzufriedenheit mit der Bibliothek ist nicht als Ursache auszumachen, sondern die langen bzw. zeitaufwändigen Anfahrtswege zur Bibliothek. Unter der Berücksichtigung theoretischer Grundlagen und den Ergebnissen des empirischen Teils dieser Arbeit konnten so sieben Module zur Förderung von Lese-, Medien-, und Informationskompetenz entworfen werden, die systematisch aufeinander aufbauen und flexibel von den Grundschulen in Anspruch genommen werden können. Selbstverständlich muss dieses theoretisch ausgearbeitete Konzept in der Praxis erprobt werden. Daher werden im Schlussteil Handlungsempfehlungen zur Umsetzung des modularen Dienstleistungskonzeptes ausgesprochen, um „Bibliothek und Schule“ zu Partnern zusammenwachsen zu lassen, welche die gemeinsame Förderung von Schlüsselkompetenzen zum Ziel hat, um den Gummersbacher Grundschülern eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu ermöglichen.
Die phonologische Bewusstheit ist eine Komponente der phonologischen Informationsverarbeitung und gilt als eine bedeutende Vorläuferfertigkeit in Bezug auf den Schriftspracherwerb. Mit der vorliegenden Arbeit sollen Möglichkeiten einer differenzierten vorschulischen Sprachförderung im Bereich der phonologischen Bewusstheit für Kinder ab drei Jahren durch Öffentliche Bibliotheken unter Einbindung der Eltern aufgezeigt werden. Eine Veranstaltungsreihe zur Förderung dieser Kompetenz wird mittels Transfer der theoretischen Grundlagen zur phonologischen Informationsverarbeitung und unter besonderer Berücksichtigung der Erkenntnisse zur phonologischen Bewusstheit, sowie von zwei exemplarischen Trainingsprogrammen in Kindertagesstätten, erstellt. Zudem wurden vier bibliothekarische Programme zur frühkindlichen Lese- und Sprachförderung in Bezug auf eine Förderung der phonologischen Bewusstheit bewertet
Der Prozess der Lesesozialisation beginnt in der frühen Kindheit und bildet die Grundlage des lebenslangen Lese- und Lernerfolges. Wie ein solcher Sozialisationsprozess verläuft, ist stark abhängig von den Umständen des Elternhauses. Ein gut gelingender Lesesozialisationsprozess kann nur durch die Eltern initiiert werden, wenn diese ihn selbst erfahren haben. Was ist aber, wenn genau diese Basis nicht geschaffen wurde?
Die zentrale Frage dieser Arbeit ist: Können bibliothekarische Angebote entwickelt werden, die dazu beitragen, diesen ungünstig verlaufenen Lesesozialisationsprozess zu einem späteren Zeitpunkt auszugleichen? Es gilt zu klären, was den Lesesozialisationsprozess ausmacht, welche Instanzen er umfasst und welchen Einflüssen er unterliegt.
Zunächst wurde das Freizeit- und Mediennutzungsverhalten der entsprechenden Zielgruppe genauer betrachtet. Wo liegen ihre Vorlieben, welche Aktivitäten und Medien werden in welchem Umfang genutzt und wie sieht es mit dem Zugang zu den entsprechenden Medien aus? Welche Kooperationen müssen Bibliotheken eingehen, um Fördermaßnahmen anbieten zu können? Die Wissenschaft hat Strategien konzipiert, mit deren Hilfe ein entsprechender Erfolg der Förderangebote gewährleistet werden kann. Anhand dieser Strategien wurde in der vorliegenden Arbeit ein exemplarisches Modell entwickelt, welches dazu beitragen kann, die Lesesozialisation nachzuholen. Das Ergebnis ist ein modu-lares Konzept zu Förderung des Leseerwerbs und der Lesekompetenz in Bezug auf die nachzuholende Lesesozialisation. Durch gezielte und konsequente Zusammenarbeit der verschiedenen Instanzen, wie Elternhaus, Kindergarten, Schule und Bibliothek, wäre es denkbar, ein Modell dieser Art in den Alltag der Kinder und Jugendlichen zu integrieren. Kombiniert mit der nötigen Motivation der Förderkursteilnehmer könnte so eine erfolgreich nachzuholende Lesesozia-lisation und damit ein größerer Erfolg im späteren (Berufs-)Leben ermöglicht werden.