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Swipen statt Schmökern: Eine Analyse der Darstellung von wissenschaftlichen Bibliotheken auf TikTok
(2023)
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Darstellung von wissenschaftlichen Bibliotheken auf der Social-Media-Plattform TikTok durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring. Insgesamt wurden 100 TikTok-Videos analysiert, um Erkenntnisse über die Wahrnehmung und Repräsentation von Bibliotheken zu gewinnen. Die Analyse ergibt dabei, dass Motivation und Ästhetik eine miteinander verbundene Einheit auf Social Media darstellen. Gleichzeitig sind auch Verbesserungsvorschläge für Bibliotheken, unter anderem bezüglich der Nutzung in der Prüfungsphase, aus der Analyse hervorgegangen.
In the second decade of the 21st century, far-right ideas and groups have made themselves present and active in politics in the west, even winning local and national elections in some countries, such as the United States, Brazil and Hungary. While having specific ideological and cultural differences in its many forms in different countries, the far-right movement on an international scale has proven to be similar in its core and tactics.
This new-born far-right is in essence populist, defends conservative values, and navigates in what in popular use - and to some extent in academic discourse - is called post-truth politics. The concept of post-truth politics can be summarized as an increasing disregard to factual evidence in political discourse and decision-making. As the term “post-truth” suggests, facts regarding what is in discussion and the opinion of experts are secondary, if important at all, in comparison to emotional aspects being communicated. The condition for the success of the message is its appeal to the listener’s beliefs and values. Given this conjecture, conspiracy theories and science denialism can be powerful rhetorical tools in political discourse. A politician who constantly communicates using these tactics is Brazilian President Jair Bolsonaro. Since before he was elected, the then candidate had always been heavily present in social media and been accused of spreading disinformation and fake news on his online profiles, which continued during his term. As the Covid-19 pandemic started, the executive organ of the Brazilian government minimized the importance and gravity of the situation in disregard to the orientation of the massive majority of the scientific community. In October 2021 Brazil reached over 600.000 deaths by COVID since the beginning of the pandemic, according to official data, which makes the country the 7th on the ranking of deaths per million.
This thesis aims to, firstly, discuss the interaction and causes of the rise of the far-right, post-truth politics, social media and the communication of conspiracy theories and science denialism in political discourse in general, but also to go deeper in the Brazilian context, in order to understand the events that lead to President Bolsonaro’s election, his ideology, rhetoric and communication. The second goal of this thesis is to identify conspiracy theories and science denialism in the official communication of the Brazilian government in regard to the COVID-19 pandemic; classify the content according to the structure of conspiracy theorization and science denialism; and analyze these findings within the scope of interactions described in the first part of the thesis. The third goal of this thesis is to discuss the findings of the second part and the outcomes (deaths, vaccination rate and willingness, adoption and disrespect of public health measures) of the pandemic in Brazil so far and to suggest topics for further research.
Schulungen zu Predatory Publishing: Identifikation von Best Practices an deutschen Universitäten
(2023)
Predatory Publishing ist eine aus dem Open Access entstandene Geschäftspraktik. Verlage machen sich die Unwissenheit von Forscher*innen zunutze, um sich selbst zu bereichern. In der folgenden Ausarbeitung wird untersucht, wie verbreitet Bibliotheken zu Predatory Publishing aufklären und welche Inhalte und Methoden sich als Best Practice für Informationsangebote anbieten. Inhaltlich überschneiden sich die Angebote in vielen Punkten und je nachdem wie umfangreich die Angebote geplant sind, werden Informationen mit Beispielen vertieft. Der gängige didaktische Aufbau für Workshops besteht aus einem theoretischen Teil und einer Übung, um das Gelernte anzuwenden.
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, ob deutschsprachige Fachzeitschriften aus der Bibliothekswissenschaft, Checklisten, die von Bibliotheken erstellt wurden, um Predatory Journals zu identifizieren, standhalten können. Überprüft werden Merkmale, welche das äußere Erscheinungsbild der Zeitschrift ausmachen. Die Checkliste mit 19 Kriterien wurde aus verschiedenen, bereits vorhandenen Checklisten erstellt. Insgesamt werden 14 bibliothekarische Fachzeitschriften untersuch. Die Ergebnisse werden im Anschluss analysiert und diskutiert. Dabei steht die Bedeutung der Ergebnisse für die Bibliothekswelt und die Zeitschriften im Mittelpunkt, aber auch die Bedeutung der Ergebnisse für die zukünftige Nutzung von Checklisten wird kurz beleuchtet.
Als Sammlerinnen von Publikationen aller Art ist die Verbreitung von Forschungsergebnissen innerhalb der Scientific Community (interne Wissenschaftskommunikation) seit jeher ein Kerngeschäft von wissenschaftlichen Bibliotheken. Seltener werden sie bei der externen Wissenschaftskommunikation, die sich an eine breite Öffentlichkeit richtet, als potenzielle Akteurinnen wahrgenommen.
Für diese Arbeit ergibt sich somit die Frage, wo sich wissenschaftliche Bibliotheken im strukturellen Gefüge der externen Wissenschaftskommunikation positionieren können und wollen. Sie wird am Beispiel des Fraunhofer-Fachinformationsmanagements erörtert. Durch eine Literaturrecherche entsteht in dieser Arbeit ein Kommunikationsnetzwerk der externen Wissenschaftskommunikation. Es bildet die Basis für Positionierungsmöglichkeiten für wissenschaftliche Bibliotheken auf der Meso- und Fachreferent:innen auf der Mikroebene. Eine Online-Befragung erhebt den Status quo der Aktivitäten sowie Einstellungen zu den Möglichkeiten von den Mitarbeitenden im Fraunhofer-Fachinformationsmanagement.
Zentrale Ergebnisse dieser Arbeit sind ein komplexes Kommunikationsnetzwerk und die Positionsbestimmung des Fraunhofer-Fachinformationsmanagements darin. Die entsprechenden Mitarbeitenden beteiligen sich an der externen Wissenschaftskommunikation in empfangenden und unterstützenden Funktionen.
Die Relevanz von Forschungsinformationen und die Nachfrage nach Zahlen zu den Publikationsaktivitäten von Forschungseinrichtungen und Hochschulen steigt. Um diese Anfragen bedienen zu können, betreiben die wissenschaftlichen Einrichtungen Forschungsinformationssysteme, in denen die dafür benötigten Daten vorgehalten werden, oder haben bereits bestehende Systeme entsprechend weiterentwickelt. Auch an der Georg-August-Universität Göttingen wird mit GRO.publications ein Publikationsmanagementsystem betrieben, welches perspektivisch zu einem integrierten Forschungsinformationssystem bzw. einem Bestandteil davon ausgebaut werden soll. Am Beispiel von GRO.publications und der Universität Göttingen werden Anforderungen und Perspektiven für die Weiterentwicklung von Publikationsmanagementsystemen aufgezeigt. Dafür wurden sechs Leitfadeninterviews mit Fakultätsreferenten, Pro-fessoren und Wissenschaftlichen Mitarbeitern der Göttinger Fakultäten durchgeführt. Dabei konnten die Fachdisziplinen Physik, Sozialwissenschaften, Medizin, Geowissenschaften, Sprachwissenschaften und Agrarwissenschaften abgedeckt werden. Die vorliegende Masterarbeit skizziert die allgemeine und Göttingen-spezifische Ausgangslage und beschreibt die Vorbereitung der Leitfadeninterviews. Anschließend werden die Ergebnisse aufbereitet, ausgewertet und analysiert. Zentrale Erkenntnisse sind die wachsende Relevanz von Forschungsinformationen besonders im Kontext von Drittmittelanträgen und der Wunsch nach intuitiven, einfach zu bedienenden Systemen, in denen die Arbeitsschritte möglichst automatisiert erfolgen. Wesentlich sind außerdem zeitgemäße Import- und Exportmöglichkeiten sowie Schnittstellen und vielseitige Nachnutzungs-, Verlinkungs- und Vernetzungsmöglichkeiten. Weiterhin spielt die Integration von Forschungsdaten, die Verwendung von Fördergeldern und die Sichtbarmachung von Interaktionen mit anderen Wissenschaftlern und Projekten eine Rolle. Auch Publikationslisten für Großgeräte und Forschungsschwerpunkte gehören zu den Anforderungen der Befragten.
Soziale Medien haben sich zu zentralen Akteuren in unserer vernetzten Gesellschaft entwickelt und beeinflussen zunehmend auch Bibliotheken, insbesondere im Hinblick auf ethische Prinzipien und Herausforderungen. Diese Arbeit untersucht die Machtstrukturen in den sozialen Medien und ihre Auswirkungen auf die bibliothekarische Praxis anhand von Fallbeispielen zu Elon Musk und TikTok. Die Analyse dieser Fallbeispiele und die Ergebnisse der Befragungen unterschiedlicher Institutionen zeigen auf, dass Bibliotheken ihre Rolle als Informationsvermittler stärken können, indem sie Medienkompetenz fördern, ethische Grundprinzipien wahren und innovative Lösungen für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters entwickeln. Dabei werden verschiedene Machtstrukturen identifiziert, die in den sozialen Medien wirken, darunter Algorithmen, künstliche Intelligenz und die Einflussnahme von Technologieunternehmen sowie einflussreichen Persönlichkeiten. Transparenz und Verantwortung spielen eine grundlegende Rolle, um eine vertrauenswürdige und respektvolle Online-Community aufzubauen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung tragen dazu bei, ein besseres Verständnis für die Machtstrukturen in den sozialen Medien zu gewinnen und zeigen auf, wie Bibliotheken aktiv auf ethische Herausforderungen in der digitalen Sphäre reagieren können.
Diese Arbeit analysiert die Publikationsmuster der deutschen Sozialwissenschaften zwischen 2001 und 2021 und zeigt, wie sich die Anteile der Publikationsformate und -sprachen über die Zeit entwickeln und wie sie sich zwischen den Fächern sowie innerhalb der Fächer unterscheiden. Mit dieser Untersuchung soll die Frage beantwortet werden, ob sich anhand der Publikationszahlen eigenständige Publikationskulturen der betrachteten Fachrichtungen Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie identifizieren lassen. Zudem wird analysiert, inwieweit sich die unterschiedliche methodische und nationale oder internationale Ausrichtung einzelner Fachbereiche in den Publikationsmustern widerspiegelt: Gibt es innerhalb der Sozialwissenschaften also getrennte (Publikations-)Welten? Um diese Frage zu beantworten, werden die Metadaten sozialwissenschaftlicher Publikationen analysiert, die in der Datenbank The Lens verzeichnet sind. Nach dem Abruf der Lens-Daten für alle deutschen Universitäten mit einem sozialwissenschaftlichen Fachbereich wurden diese um eine Fachzuordnung sowie eine Spracherkennung der einzelnen Publikationen ergänzt. Die Datenbearbeitung für die statistische Analyse der fast 280.000 Publikationen von 64 Universitäten erfolgte unter Zuhilfenahme der Programmiersprache Python sowie der Statistikprogramme Stata und R. Die Ergebnisse bestätigen, dass Buchpublikationen in ihren verschiedenen Formen in den Sozialwissenschaften eine signifikante Rolle spielen und über den Beobachtungszeitraum hinweg nimmt der Anteil an Buchpublikationen und anderen Publikationsformaten sogar zu. Den Großteil der Publikationen im Datensatz machen dennoch Zeitschriftenartikel aus, wozu besonders die Psychologie beiträgt. Hier dominiert zudem Englisch als Publikationssprache, während in der Soziologie und vor allem in der Politikwissenschaft häufig auch auf Deutsch veröffentlicht wird. Insgesamt nimmt der Anteil englischsprachiger Veröffentlichungen im Beobachtungszeitraum zu. Auf der Ebene der Universitäten bzw. Fachbereiche zeigen die Ergebnisse, dass es signifikante Unterschiede in den Publikationsmustern einzelner Einrichtungen gibt. Man kann also gewissermaßen tatsächlich von getrennten Welten in den deutschen Sozialwissenschaften sprechen: Das Publikationsverhalten der Psychologie setzt sich deutlich von den anderen beiden Fachdisziplinen ab, innerhalb derer sich wiederum signifikante Unterschiede zwischen den Fachbereichen zeigen. Diese Ergebnisse sind u. a. für die Publikationsberatung in den Fachdisziplinen und insbesondere an den verschiedenen Fachbereichen relevant.