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„Einfach machen. Lohnt sich und macht Spaß!“ Ergebnisse der MALIS-Absolvent*innenbefragung 2024
(2025)
Im Zuge der digitalen Transformation verändern sich die Anforderungen an die akademische Ausbildung von Mitarbeiter*innen wissenschaftlicher und öffentlicher Bibliotheken. Um das Curriculum des MALIS-Studiengangs bedarfsgerecht anpassen zu können, ist 2024 die nach 2016 und 2018 dritte Absolvent*innenbefragung durchgeführt worden. Der vorliegende Beitrag stellt das methodische Vorgehen und die Ergebnisse vor.
In einer durch Digitalisierung, gesellschaftliche Veränderungen und wirtschaftliche Dynamik geprägten Welt gewinnen Future Skills wie kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeit und digitale Kompetenzen für Studierende zunehmend an Bedeutung. Dies stellt Hochschulen und insbesondere Lehrende vor große Herausforderungen. Es reicht nicht mehr, nur fachliches Wissen zu vermitteln, es gilt, die Bildungsziele neu zu definieren und überfachliche Kompetenzen zu integrieren, um den Future Skills Turn aktiv mitzugestalten. Hochschullehrende haben oft nicht die nötigen Kapazitäten, um passende Lehrmaterialien zu entwickeln und in die Lehre zu integrieren oder verfügen selbst nicht über die erforderlichen Kompetenzen. Eine mögliche Lösung bietet liegt in der Nutzung von Open Educational Resources (OER). OER sind frei zugängliche und offene Bildungsressourcen, die eine flexible, anpassbare Form des Lernens ermöglichen. An diesen Erkenntnissen anknüpfend untersucht die vorliegende Arbeit systematisch, inwiefern und unter welchen Bedingungen OER im Hochschulkontext zur Entwicklung überfachlicher Kompetenzen beitragen können. Zu diesem Zweck wird ein Mixed-Methods-Ansatz verfolgt, der eine empirische Erhebung in Form einer Online-Befragung mit einer Fallstudie verknüpft, um sowohl quantitative Einblicke in Verfügbarkeit und Qualität existierender OER als auch vertiefte Erkenntnisse zu Bedarfen und Nutzungshemmnissen zu gewinnen. Die Ergebnisse liefern nicht nur einen aktuellen Überblick zum Status quo der OER-Nutzung, sondern bieten Hochschulen und Lehrenden zugleich konkrete Impulse für die Integration zukunftsorientierter Kompetenzen in die Lehrpraxis.
Durch die zunehmend extremen Wetterereignisse wird deutlich, dass der Klimawandel bereits eingetreten ist. Darum bereiten sich sowohl die Kommunen als auch der Katastrophenschutz verstärkt auf zukünftige Krisensituationen vor. Im Rahmen des Co-Site-Projekts der Technischen Hochschule Köln untersucht die vorliegende Arbeit die Bedeutung von Informations- und Wissensmanagement hinsichtlich neuer Klimaanpassungskonzepte und Maßnahmen im Katastrophenschutz. Dabei wird untersucht, wie die verschiedenen Akteure im Katastrophenschutz und in kommunalen Verwaltungen Daten sammeln, speichern, teilen und nutzen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Identifikation von Hindernissen im Wissensmanagement, die den Daten- und Informationsfluss beeinträchtigen können. Für die Untersuchung wurde ein paralleles Mixed-Methods-Design gewählt, bestehend aus einer qualitativen Untersuchung in Form von Experteninterviews im Katastrophenschutz sowie einer quantitativen Umfrage in den Co-Site Modellkommunen.
Die Ergebnisse der beiden Teilstudien wurden im Gesamtergebnis systematisch aufeinander bezogen. Aus der Gesamtauswertung geht hervor, dass beide Bereiche bereits mit digitalen Fachanwendungen arbeiten, diese jedoch als Insellösungen zu werten sind. Relevante Daten werden dezentral gespeichert, wodurch der Zugang erschwert wird. Zudem mangelt es an strategischem Wissensmanagement, wodurch wertvolles Erfahrungswissen verloren geht. Zu den größten Hindernissen gehören neben fehlenden Standards föderale Strukturen und Datenschutzrichtlinien. Aus der Auswertung geht hervor, dass die Erfahrungen der operativen Ebene des Katastrophenschutzes bisher kaum in den Klimaanpassungsmaßnahmen berücksichtigt werden. Das durch das Co-Site-Team geplante neue Informationssystem kann hierbei eine wichtige Rolle spielen, um relevante Daten organisationsübergreifend nutzbar zu machen. Einen weiteren Mehrwert würde das System bieten, wenn es auch als Plattform für Wissensspeicherung, Dialog und Vernetzung weiterentwickelt wird.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Marketing in der bibliothekarischen Hochschulausbildung und bietet zum Abschluss ein Lehrveranstaltungskonzept, das die Durchführung eines Grundlagenkurses zum Thema Bibliotheksmarketing ermöglichen soll. Nachdem in der Einleitung erklärt wird, warum Marketing für Bibliotheken äußerst wichtig ist und eine Ausbildung im Bereich Marketing für Bibliotheksmitarbeitende nötig ist, folgen in den beiden anschließenden Kapiteln zunächst die inhaltlichen Grundlagen des Marketings und des Bibliotheksmarketings, um eine gemeinsame Wissensgrundlage zu schaffen. Danach folgt eine Analyse des Lehrangebotes im Bereich Marketing in bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Studiengängen in der DACH-Region, bei der ein Bedarf an Marketing ausgemacht werden kann, da ein großer Teil des Angebots entweder nicht vorhanden oder nur als Wahlpflichtfach angeboten wird, sodass Studierende problemlos ein Studium abschließen können, ohne etwas zum Marketing gelernt zu haben. Im folgenden Kapitel wird auf die didaktischen Besonderheiten des Blended-Learnings eingegangen, da diese Studienform als berufsbegleitendes Lehrformat immer beliebter wird und auch für das vorgestellte Konzept Verwendung findet. Im Anschluss wird dann das Lehrveranstaltungskonzept vorgestellt, das sich am organisatorischen Rahmen des MALIS der TH Köln anlehnt, aber auf andere vor allem berufsbegleitendgestaltete Studiengänge übertragen werden könnte.
In Nordrhein-Westfalen lebten Ende des Jahres 2023 fast zwei Millionen Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung bei einer Gesamtbevölkerung von über achtzehn Millionen Menschen. Dementsprechend verfügte fast jeder neunte Mensch in NRW über einen Schwerbehindertenausweis. Durch den demografischen Wandel wird sich die Zahl der Menschen, die mit einer Behinderung leben, zukünftig noch erhöhen, das zeigen die Statistiken des statistischen Landesamtes NRW. Demnach werden Menschen mit Behinderung in Zukunft zu einer wichtigeren Zielgruppe für Öffentliche Bibliotheken, deren Bedürfnisse sie schon jetzt stärker in ihr Bewusstsein und tägliches Handeln einbinden sollten. Das Schlagwort ist Inklusion. Auch gesetzliche und bibliothekarische Vorgaben und ihr eigenes Selbstverständnis, dritte Orte der sozialen Begegnung und kulturellen Teilhabe für alle Menschen der Gesellschaft zu sein, fordern von Öffentlichen Bibliotheken, neben ihren Medienangeboten und Dienstleistungen, auch ihre Veranstaltungsangebote inklusiv auszurichten, damit Menschen mit Behinderung auch daran vollumfänglich teilhaben können. Die vorliegende Arbeit thematisiert die inklusive Veranstaltungsarbeit in Öffentlichen Bibliotheken und zeigt im Ergebnis, in welchem Umfang die inklusive Veranstaltungsarbeit von Öffentlichen Bibliotheken in NRW umgesetzt wird. Es wird das Angebot inklusiver Veranstaltungen von Öffentlichen Großstadtbibliotheken in NRW mithilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse ihrer Veranstaltungswebseiten und mittels einer quantitativen Online-Umfrage analysiert und untersucht, wie viele Öffentliche Großstadtbibliotheken in NRW inklusive Veranstaltungen anbieten, wie sie diese Veranstaltungen gestalten und wie sie ihr inklusives Veranstaltungsangebot bei der Zielgruppe der Menschen mit Behinderung bekannt machen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden miteinander verglichen und zusammengefasst. In einem Fazit wird die Forschungsfrage beantwortet und ein Ausblick auf die Zukunft mit einer Handlungsempfehlung gegeben.
Bibliotheken sammeln und bewahren Nachlässe als Teil des kulturellen Erbes. Die wichtigste Funktion für die Zugänglichkeit und Nutzung dieser Bestände nimmt aber die Erschließung ein. Dabei stellen Nachlässe mit ihrer Individualität an Zusammensetzung und Inhalten für die Erschließung eine Herausforderung dar. Gängige Bibliothekskataloge und Discoverysysteme sind für die Erschließungsdaten dieser Bestände nicht geeignet, so dass andere Lösungen gefunden werden müssen.
In dieser Studie werden die Möglichkeiten und die Praxis der Präsentation von Erschließungsdaten analysiert, einerseits auf Bibliotheks-Websites und andrerseits in dem für diesen Bestand konzipierten Verbundkatalog Kalliope unter Berücksichtigung vorhandener Regelwerke und Richtlinien. Die Ergebnisse zeichnen ein Bild, das geprägt ist von der in der Zeit liegenden möglichen und dann angepassten Informationstechnologien zur Präsentation von Text Informationen hin zu strukturierten Daten.
Die hauseigene Bibliothek spielt eine wichtige Rolle in der Literaturversorgung des hundertfünfzehnjährigen Museum Schnütgen. Doch die vorhandene Bibliotheksaufstellung erweist sich als ungeregelt und unübersichtlich. Eine Bibliothek verliert ihren Sinn, wenn sich die NutzerInnen dort nur schwer orientieren können. Daher ist eine neue Aufstellungssystematik dringend notwendig.
Eine Definition von Museums- und Kunstbibliotheken und ein Vergleich mit drei Museumsbibliotheken hebt die besonderen Bedürfnisse dieser Bibliothekstypen hervor. Gestützt durch diese Analyse stellt sich eine Haussystematik als geeigneteres Ordnungssystem für die Bibliothek des Museum Schnütgen heraus.
Die neue Haussystematik soll die vorhandene Ordnung widerspiegeln und dabei erweiterungsfähig und benutzerfreundlich sein. Vor diesem Hintergrund werden die Signaturen in mehreren Gliederungsebenen strukturiert, sind alphanumerisch aufgebaut und erhalten selbsterklärende Elemente. Die Umsetzung der Aufstellungssystematik wird anhand einer Sachgruppe veranschaulicht und soll zukünftig auf die gesamte Bibliothek erweitert werden können.
Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der Filterblasen von Eli Pariser, dessen Hauptthese ist, dass algorithmisch personalisierte Informationsströme zu einer eingeschränkten Informationsvielfalt führen, was eine Fragmentierung der Gesellschaft als Folge haben kann. Ziel ist es, die Relevanz dieser Dynamik für demokratische Diskurse zu analysieren und eine empirisch fundierte Aussage zu ihrer Tragweite zu treffen. In einem Ausblicks Kapitel werden die Kontexte herausgearbeitet, in denen das Phänomen der Filterblasen besondere Aufmerksamkeit von Politik und Gesellschaft verdient.
Die Arbeit basiert auf einer systematischen Literaturrecherche und der Analyse aktueller empirischer Studien. Dabei werden zentrale Thesen (z.B. unbewusste Isolation, Bestätigungsfehler, Polarisierung) aus Parisers Werk abgeleitet und mit kommunikationswissenschaftlichen, soziologischen und psychologischen Theorien in Verbindung gebracht. Der empirische Teil fokussiert dabei maßgeblich auf Studien, die zum Teil international vergleichend, die deutsche Medienlandschaft untersuchen.
Die Ergebnisse zeigen: Filterblasen existieren in Deutschland, beeinflussen den Diskurs aber eher punktuell als strukturell. Während klassische Medien noch stabilisierend wirken, gewinnen digitale Plattformen, vor allem für jüngere Zielgruppen, zunehmend an Einfluss. Besonders gefährdet sind Gruppen mit extremen Ansichten, bei denen sich Echokammern und Radikalisierungstendenzen zeigen. Die Arbeit leitet daraus konkrete Empfehlungen für Regulierung, Bildung und Selbstschutzmaßnahmen ab.