Institut für Informationswissenschaft der TH Köln
Makerspaces und Öffentliche Bibliotheken – eine Erfolgsgeschichte, die 2011 in den
Vereinigten Staaten von Amerika beginnt und sich von dort in die Welt verbreitet.
2013 erreicht sie Deutschland mit der Eröffnung des ersten Makerspace in der
Stadtbibliothek Köln. Bestückt mit dem obligatorischen 3D-Drucker, der beinah schon
zum Standardgerät eines jeden bibliothekarischen Kreativbereichs avancierte. Denn
immer mehr Bibliotheken erkennen in den nachfolgenden Jahren das Potential der
Makerspace-Idee.
Die Masterarbeit nähert sich schrittweise über den Wandel der Öffentlichen
Bibliotheken zum Lern- und Aufenthaltsort und ihren damit verbundenen vielfältigen
Funktionen dem Thema Makerspace. Nach der Schilderung seiner Geschichte in
Amerika und Deutschland werden vier Öffentliche Bibliotheken vorgestellt, die bereits
erfolgreich in dem Bereich gearbeitet haben. Ihre Angebote, Umsetzungen und
Erfahrungen dienen als Vorlage zu den Handhabungsempfehlungen für die
Stadtbibliothek Bielefeld und inspirieren gleichzeitig zu einem Konzept für die
Erweiterung des bestehenden Makerspace: Am 24. November 2017 eröffnete die
„Werkstatt“, die in Zukunft durch Maker-Aktivitäten im Bereich Musik ergänzt werden
soll.
Die Master-Thesis untersucht das Potential von Urban Gardening Makerspaces für Öffentliche Bibliotheken. Die Arbeit steht im Kontext der Neuentwicklung bibliothekarischer Dienstleistungen in der digitalen Gesellschaft. Ausgangspunkt der Thesis stellen die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen zum Do-it-Yourself (DIY), zum Sharing und der Maker-Bewegung dar. Diese Entwicklungen üben großen Einfluss auf die Debatte um den Wandel von Bibliotheken aus und legen die Grundlage, Makerspaces und Community Building als zentrale zukünftige Arbeitsfelder für Öffentliche Bibliothek zu betrachten. Dem wird der Trend zum Urban Gardening gegenübergestellt. Zentral ist die These, dass Urban Gardening keine Abkehr von der digitalen Gesellschaft darstellt, sondern vielmehr eine Ausprägung des DIY und der Maker-Bewegung ist. Diese Sichtweise ermöglicht es, Parallelen zwischen Urban Gardening und Makerspaces abzuleiten, was die Grundlage für die Einbindung von Urban Gardening Makerspaces in eine bibliothekarische Praxis darstellt.
Urban Gardening Makerspaces werden zudem mit der Idee der grünen Bibliothek sowie der sustainable library verknüpft, wofür die Thesis eine Begriffserweiterung zur ökologisch und sozial nachhaltigen Bibliotheksarbeit anbietet. Anschließend werden die Potentiale von Urban Gardening und Öffentlicher Bibliotheken im Rahmen aktueller Tendenzen der Stadtentwicklung beleuchtet. Ein abschließender Leitfaden soll Öffentlichen Bibliotheken als Vorlage dienen, eigene Ideen zu entwickeln und Urban Gardening Makerspaces einzurichten.