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Diese Masterarbeit vergleicht vier verschiedene Persistent Identifier Systeme (PI-Systeme) auf Grundlage von Kriterien systematisch miteinander. Dabei werden der Uniform Resource Name (URN) im Namensraum urn:nbn:de, das Handle-System, der Digital Object Identifier (DOI) und Archival Resource Key (ARK) für den Vergleich herangezogen. Persistent Identifier (PI) stehen im Gegensatz zu URLs speicherortunabhängig zur Verfügung und können somit dauerhaften Zugang zu digitalen Objekten gewährleisten, sodass diese nachhaltig zitierfähig sind. Als Grundlage für die Untersuchung wird der in der DIN 31646 enthaltene Kriterienkatalog verwendet. Dieser wurde mit dem Fokus auf die Langzeitarchivierung von Dokumenten erstellt. In diesem Zusammenhang sind einzelne Aspekte des Kataloges nicht oder nur sinngemäß auf einige der PI-Systeme anwendbar. Darüber hinaus ist die Funktionsweise von Resolver-Diensten von PI-Systemen ein zentraler Gesichtspunkt des Kriterienkataloges. Auf das ARK-System sind die diese Dienste betreffenden Merkmale nicht oder nur analog anwendbar, da es nicht auf dem Resolver-Prinzip beruht. Trotz dieser Einschränkungen kann ein umfassender Vergleich erfolgen. Im Wesentlichen sind alle vier PI-Systeme ausgereifte Methoden, um digitale Ressourcen dauerhaft nachzuweisen. Die zentralen Unterschiede ergeben sich vor allen Dingen aus den Zielsetzungen der PI-Systeme selbst. Bei der URN steht die Langzeitarchivierung der Ressourcen im Vordergrund. Damit erfüllt sie sie meisten Kriterien des Kataloges. Die drei anderen Systeme sind weniger auf eine Langzeitarchivierung der Objekte angelegt, als vielmehr auf einen dauerhaften Nachweis über festgeschriebene Metadatenschemen, die die PIs zitierfähig halten, selbst wenn das Objekt an sich nicht mehr existiert. Ferner gibt es Unterschiede in der technischen Umsetzung der PI-Systeme. Das Handle-System ist ein eigens entwickeltes System, worauf auch die DOI basiert. URN und ARK fußen auf der Nutzung des Domain-Name-Systems (DNS) und bauen auf ihr auf. Überdies unterscheiden sie sich in ihren Finanzierungsmodellen, wobei URN und ARK kostenfrei zur Verfügung stehen, dagegen die Nutzung von DOI und Handle mit Gebühren verbunden ist.
Der immer schnellere voranschreitende technische Fortschritt zieht auch in der täglichen Arbeit der nationalen wissenschaftlichen Bibliotheken einen Strukturwandel mit sich. Besonders spürbar sind die Veränderungen bei der komplexen Verwaltung von erworbenen elektronischen Ressourcen, sprich Datenbanken, E-Journals oder E-Books. Vor allem im Bereich der konsortialen Arbeit und der dort stattfindenden Zusammenarbeit zwischen den wissenschaftlichen Bibliotheken und den bundesweit angesiedelten Konsortialstellen, existieren bisher noch keine adäquaten Abläufe beim Management der lizenzierten E-Ressourcen. Das Nachhalten aller relevanter LizenzInformationen, wie beispielsweise Kosten, Lizenz- und Archivzeiträume, Titellisten oder Nutzungsstatistiken, für die vielfältigen elektronischen Ressourcen wird immer komplexer und somit wird es schwieriger, die Ressourcen zentral und transparent zu verwalten. Als Lösung zur Schließung dieser momentan bestehenden Lücke der Verwaltung von E-Ressourcen im Konsortialbereich, wird das Electronic Resource Management System LAS:eR vorgestellt, welches speziell für das Management aller konsortialer Handlungsbedarfe im Bereich E-Ressourcen entwickelt wurde. Anhand von LAS:eR wird verdeutlicht, wie zukünftig die Workflows zwischen den deutschsprachigen Konsortialstellen und den nationalen wissenschaftlichen Bibliotheken deutlich optimiert werden können und dadurch bundesweit Veränderungen in der Konsortialarbeit angestoßen werden können.
Die ungebrochen rasante Entwicklung digitaler Technik erzeugt wachsenden Druck auf die textorientierte Geschichtswissenschaft. Diese sieht sich von Forschungsförderung und Teilen der eigenen Fachgemeinde in den letzten Jahren zunehmend aufgefordert, dezidierter ihre Position innerhalb des umfassenderen gesellschaftlichen Prozesses des digitalen Wandels zu bestimmen. In der geschichtswissenschaftlichen Forschung stehen die Spezialbibliotheken als Forschungsstätte vor der Herausforderung, ihre Anteile von Speicherort für Medien und Lernort für Forschende neu zu gewichten. Dies vor dem Hintergrund einer stetig zunehmenden Dematerialisierung durch Digitalisierung der Ressourcen auf entfernten Servern. Was für die technikaffinen Naturwissenschaften die gänzlich virtuelle Bibliothek attraktiv macht, scheint auch für die geschichtswissenschaftliche Spezialbibliothek das Auslaufen analoger Buchzentriertheit nahezulegen. Das seit 20 Jahren in der Fachdiskussion so genannte Modell der Hybridbibliothek erweist sich hier als ein bislang tragfähiges Dauerkonzept bei der funktionalen und konzeptionellen Orientierung. Es garantiert der textorientierten Geschichtswissenschaft auch nach dem gegenwärtigen Stand der Diskussion Wissensgenerierung durch Verwendung digitaler Forschungsressourcen bei gleichzeitig haptischräumlicher Präsenz einer Sammlung. Mit Fokus auf die geschichtswissenschaftliche Spezialbibliothek des Deutschen Historischen Instituts Paris, eines der 10 Forschungsinstitute der Max-Weber-Stiftung, soll das Konzept Hybridbibliothek in dieser Arbeit mit dem Diskussionsstand 2015 evaluiert und Argumente für seine bewusste Anwendung in den Spezialbibliotheken der Max-Weber-Stiftung gesichtet werden.
Die vorliegende Masterarbeit eruiert informationswissenschaftliche Methoden, um den schriftlichen
Nachlass (bestehend aus Korrespondenzen, (Lebens-)Dokumenten, Fotografien u.ä.) der Familie
Pankok, namentlich von Otto, Hulda und Eva Pankok, zu erschließen. Bei der Bestimmung der
Verfahrensweise sind die Besonderheiten des Pankok Museums und der Otto Pankok Stiftung
entscheidend. Da das Pankok Museum ein kleines Museum mit geringem Stiftungsvermögen der
Otto Pankok Stiftung ist, wird bei der Ermittlung dementsprechend analysiert, welche Maßnahmen
der vorhandenen Infrastruktur gerecht werden. Am Ende der Arbeit steht eine skalierte Bewertung
mit Methoden, die praktisch Schritt für Schritt abgearbeitet werden kann.
Um diese Bewertung fundiert vornehmen zu können, werden vorab nicht nur das Pankok Museum
und die Otto Pankok Stiftung mit ihren Strukturen, finanziellen und personellen Ressourcen sowie
Eigenheiten vorgestellt, sondern auch Nutzer*innengruppen eruiert, die derzeit und zukünftig mit
dem Nachlass der Familie Pankok arbeiten sollen und wollen. Daraus resultierend ermittelt die
Arbeit, die jeweiligen Nutzungsbedarfe dieser Gruppen. Hieraus ergeben sich schließlich Methoden
der Erschließung, die den jeweiligen Bedarfen gerecht werden. Ausgehend von dieser Ausgangsbasis
erarbeitet die Arbeit verschiedene Methoden: Die Gliederung des Bestandes; die vollumfängliche
Erschließung, insbesondere die Einführung eines Archivinformationssystems und einer Klassifikation
bzw. eines Metadatenschemas und die Aufstellungsart; die Digitalisierung, mit Hinblick auf OCR und
Zugangsmöglichkeiten und die Sichtbarkeit und Präsenz. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich neben
den Erschließungsmethoden mit den Gesetzen, die im Rahmen der Erschließung zu beachten sind,
insbesondere das Nutzungs- und Urheberrecht.
Um herauszufinden, inwiefern diese Methoden umgesetzt werden können, evaluiert die Arbeit die
einschlägigen Regelwerke, wie die Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNA),
und wirft einen Blick auf andere informationswissenschaftliche Einrichtungen und wie diese
ähnliche Projekte umgesetzt haben.
Schon während der Erhebung von verschiedenen Methoden wird die jeweilige Umsetzbarkeit
anhand der Möglichkeiten des Pankok Museums diskutiert, so dass abschließend
Handlungsvorschläge gegeben werden, die mit einer skalierten Bewertung der Vorgehensweise
enden.
Seit den 50er Jahren werden im Westdeutschen Rundfunk audiovisuelle Inhalte produziert. Zur weiteren Verwendung werden diese Inhalte im Videoarchiv aufbewahrt. Zur Speicherung dienen Magnetbänder, Filme und optische Datenträger. Seit einigen Jahren wird die Produktion auf filebasierte Arbeitsabläufe umgestellt. In diesen Abläufen sind physikalische Datenträger kontraproduktiv und die darauf enthaltenen Inhalte werden durch verschiedene Prozesse in Dateien umgewandelt. Diese Masterthesis geht der Frage nach, ob nach erfolgreicher Retrodigitalisierung die Originaldatenträger kassiert werden können. Zu diesem Zweck werden der Archivbestand und die Retrodigitalisierungsmaßnahmen vorgestellt. Das Ergebnis der Arbeit soll eine mögliche Herangehensweise an eine Kassation sein.
Digitale Repositorien – ob institutionell oder fachspezifisch – als Infrastrukturen für die Speicherung und Verfügbarmachung des wissenschaftlichen Outputs stellen seit ihren Anfängen vor über zwei Jahrzehnten eine zentrale Säule für die Wissens- und Erkenntnisproduktion dar und sind in der sich rapide ändernden Welt der wissenschaftlichen Kommunikation heutzutage nicht mehr wegzudenken. Die ersten institutionellen Repositorien, die von Universitätsbibliotheken angeboten wurden, galten der klassischen Forschungsliteratur (z.B. Journal Artikel) und anderen hauptsächlich textuellen wissenschaftlichen Beiträgen (z.B.WorkingPapers). Somit haben sich wissenschaftliche Bibliotheken von Anfang an – durch die Bereitstellung von zentralen Infrastrukturen – eine prominente Rolle bei der Sammlung, Speicherung und der Sicherstellung eines offenen Zugangs zu Forschung gesichert. Durch den kontinuierlichen Wandel der Forschungspraxen sind digitale Repositorien heute mehr denn je vor neue Herausforderungen gestellt. Durch die neu entstandenen datengetriebenen Wissenschaften und durch die stark voranschreitende Digitalisierung in Wissenschaft haben sich die Produkte der Forschung von textbasierten zu komplexen Datentypen, wie unstrukturierten Daten, Datenbanken, Multimedia-Objekten oder Digitalisaten gewandelt. Akademische Bibliotheken, die bereits eine Reihe von Basisfunktionalitäten für Forschungsdaten anbieten (z.B. PID-Vergabe, Datenpublikation oder Verknüpfung von Forschungsliteratur mit Daten) sind dennoch mit einer Fülle von technischen und organisatorischen Herausforderungen konfrontiert. Auch ergeben sich durch das schnelle Wachstum der Datenmengen, der kontinuierlichen Ausdifferenzierung der Datentypen und der Komplexität ihrer Zusammenstellung für digitale Repositorien neue Anforderungen an Metadaten, Discovery, Visualisierung oder Langfristspeicherung. Zusätzlich verschärfen Forschungsförderer und wissenschaftspolitische Gremien ihre Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Forschung. Für Repositorien hat dies zur Folge, dass sie ihre Vertrauenswürdigkeit im Rahmen der Zertifizierung darlegen müssen und auch aktuell durch die im Jahr 2017 eingeführten FAIR Data Principles als „Framework“ für ein systematisches und nachhaltiges Datenmanagement, ihre Mission, Organisation und Technik an die neuen Gegebenheiten anpassen müssen. Die FAIR Data Principles, welche mittlerweile einen defacto-Standard des qualitätsbewussten Datenmanagements darstellen, verlangen nämlich, dass das Datenmanagement ständig darauf ausgerichtet sein soll, dass Forschungsdaten findable (auffindbar), accessible (zugänglich), interoperable (interoperabel) und reusable (nachnutzbar) gemacht werden und dauerhaft bleiben. Für die Umsetzung von FAIR im Kontext eines institutionellen Repositoriums spielen sowohl informationstechnologische, organisatorische und disziplinspezifische Aspekte eine Rolle. In dieser Masterarbeit wird der aktuelle Stand, die heutigen Herausforderungen und Anforderungen und schließlich die Möglichkeiten der Umsetzung der FAIR Data Principles in institutionellen Repositorien qualitativ anhand von Praxisbeispielen untersucht. Die disziplinspezifischen Anforderungen, vor allem in Bezug auf Open Science und Reproduzierbarkeit werden exemplarisch anhand von zwei – bewusst ausgesuchten stark datengetriebenen Fachdisziplinen – den Digital Humanities und den Computational Economics analysiert und dargelegt. In Kombination mit einer qualitativen Evaluation des institutionellen Repositoriums der Universität Bielefeld in Bezug auf FAIR Principles, ergibt sich ein großflächiges Bild über die Anforderungen, mögliche Umsetzungen und Grenzen von IRs. Basierend darauf, werden in dieser Arbeit Empfehlungen für ein FAIRes institutionelles Repositorium ausgesprochen.
Die FAIR-Prinzipien setzen sich seit ihrer Formulierung im Jahr 2016 immer mehr durch. Ihr Ziel ist, die Nachnutzbarkeit von Forschungsdaten sicherzustellen, allerdings sind es nur Leitlinien, die fachlich ausgelegt werden müssen. Wissenschaftliche digitale Editionen, die hier als Daten-Community verstanden werden, kämpfen vermehrt mit dem Problem der Nachhaltigkeit. Es wird daher untersucht, inwiefern die FAIR-Prinzipien als Leitlinien für digitale Editionen herangezogen werden können. Hierbei werden sowohl die zugrunde liegenden Daten als auch die Software in der Analyse berücksichtigt. Es zeigt sich, dass alle Facetten der Prinzipien bereits unter anderem Namen diskutiert werden, die FAIR-Prinzipien dennoch als Leitlinien für zukünftige Entwicklungen produktiv herangezogen werden können.
Die Entwicklung und der Betrieb von Bibliothekssystemen ist seit den 1980er Jahren eine unabdingbare Voraussetzung für nutzerorientierte Serviceleistungen und eine effiziente Ablauforganisation in Bibliotheken. Dies gilt auch für die internationale Bibliotheksarbeit von Kulturinstituten. Dabei nehmen das Goethe-Institut und das spanische Instituto Cervantes eine besondere Rolle ein. Beide Institute unterhalten das jeweils größte internationale Netzwerk von Spezialbibliotheken mit Landesbezug. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Bibliotheksarbeit der beiden Institute und verfolgt das Ziel, ein Entwicklungskonzept für die Funktionalität und Struktur des Bibliothekssystems des Goethe-Instituts zu formulieren. Grundlage dafür ist eine Darstellung der Anforderungen an ein Bibliothekssystem im internationalen Kontext und eine darauf aufbauende Analyse der gegenwärtigen Anwendungen „Allegro-C“ des Goethe-Instituts und „AbsysNet“ des Instituto Cervantes. Die Ergebnisse dieser vergleichenden Analyse bilden die Basis des Entwicklungskonzepts für das Goethe-Institut.
Methoden und Werkzeuge zum professionellen Umgang mit Forschungsdaten spielen
im wissenschaftspolitischen Diskurs seit einiger Zeit eine wesentliche Rolle. Adäquate
organisatorische und technische Lösungen ermöglichen die nachhaltige Sicherung,
Auffindbarkeit und Nachnutzung von Forschungsdaten. Relevante Akteure in diesem
Kontext sind neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Rechenzentren und
Bibliotheken der Forschungseinrichtungen. Vielfach liegt der Fokus der Diskussion um
Forschungsdaten und Methoden des Forschungsdatenmanagements auf naturwissenschaftlichen
Disziplinen. Spezifika von Forschungsdaten der Geisteswissenschaften
divergieren jedoch substantiell von Beobachtungs- und Messdaten der Naturwissenschaften.
Diese Arbeit beschreibt einerseits beispielhaft geisteswissenschaftliche Forschungsdaten
und skizziert unterstützende Dienstleistungen wissenschaftlicher Bibliotheken
für den Forschungsprozess und die hierfür notwendigen Organisationsstrukturen.