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Für die Katalogisierung ist die manuelle Zusammenführung von dubletten Titelsätzen (= Umlenkungen) in einem Zentralsystem und den angeschlossenen Lokalsystemen aufgrund der unterschiedlichen Lokalsystemstrukturen sehr aufwändig und zeitintensiv. Mit Einführung der neuen Funktionserweiterung „Zentrale Titelumlenkungen“ in der Verbunddatenbank des Hochschulbibliothekszentrums des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) kann in der Katalogisierung die Zusammenführung von dubletten Titelsätzen im Zentralsystem mit der Funktion drag and drop einfach und in Sekundenschnelle erfolgen und wird in allen angeschlossenen Lokalsystemen automatisch nachgezogen. Der vorliegende Beitrag berichtet über die Koordination aller Arbeiten zur Einführung der Funktionserweiterung „Zentrale Titelumlenkungen“ im hbz und den Lokalsystemen (Aleph, Alephino, OCLC-SISIS, LIBERO), den beteiligten Firmen (OCLC GmbH, Ex Libris Group, LIB-IT GmbH) und den Verbundgremien des hbz.
Eine retrospektive Analyse in Bezug auf Inhalt und Aktualität der behandelten Themen unterschiedlicher Kanäle bibliothekarischer Fachkommunikation zeigt im Vergleich von Mailingliste, bibliothekarischen Blogs und Fachzeitschriften die zeitliche und inhaltliche Verschiebung der Diskussionen um ausgewählte IT-Trendthemen. Im Detail zeigen die Ergebnisse über einen Untersuchungszeitraum von knapp zwei Jahren (April 2008 bis Februar 2010), dass in der Regel zuerst Blogs IT-Trendthemen aufgreifen. Erst später werden diese dann in den anderen Fachmedien aufgegriffen. Inhaltlich wurde bei den in Fachzeitschriften abgehandelten Bereichen ein anderer thematischer Fokus als in den Online-Medien deutlich. Im Rahmen der Untersuchung wird aufgezeigt, dass die Mailingliste InetBib ein weit über IT-Themen hinausgehendes Spektrum an Fachdiskussionen abdeckt. Gleichzeitig kann die InetBib-Tagung in ihrem Themenspektrum als Fortführung und Weiterentwicklung der Listendiskussion gesehen werden.
Das Thema Open Access rückte in Deutschland mit der „Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ im Jahr 2003 verstärkt in den Blickpunkt. Doch wie weit ist die institutionelle Verankerung des Open-Access-Prinzips gediehen? Um dieser Frage nachzugehen, wurde im Rahmen des hier vorgestellten Projektes eine Bestandsaufnahme zu Open Access Policies deutscher Forschungseinrichtungen vorgenommen. Definiert wurde eine „institutionelle Open Access Policy“ hier als eine von einer Institution offiziell abgegebene und publizierte Selbstverpflichtung, Forschungsergebnisse Open Access zu veröffentlichen. In einem zweiten Schritt wurden auf der Basis einer vertiefenden Inhaltsanalyse sowie leitfadengestützter Experteninterviews Best Practices im Bereich Open Access Policies ermittelt.
Schüler der Oberstufe suchen immer häufiger Öffentliche und Wissenschaftliche Bibliotheken auf, um hier Literatur für ihre Facharbeiten zu finden. Diese reagieren mit unterschiedlichen Services, um dem Informationsbedarf gerecht zu werden. Die Hochschulbibliothek der RWTH Aachen bietet Schülern an, auf die jeweiligen Themen zugeschnittene Rechercheleitfäden zu erstellen und diese elektronisch zu verschicken. So wird einerseits Literatur und andererseits Informationskompetenz vermittelt. Die ersten Erfahrungen sind positiv. Auch andere Bibliotheken könnten auf diesem Weg mit vergleichsweise wenig Aufwand Schülern eine angemessene Unterstützung bieten.
Integrierte Erwerbungsgeschäftsgänge auf Basis lokaler Bibliothekssysteme stehen vor Veränderungen. Bestellungen werden direkt in den Onlineshops der Lieferanten ausgelöst und nicht mehr primär im eigenen System. Mangels Datenrücklaufmöglichkeit vom Lieferanten- ins eigene Erwerbungssystem müssen Bestellvorgänge bisher jedoch redundant durchgeführt werden. Um Buchhandelssysteme und Bibliothekssysteme miteinander zu verknüpfen, haben die Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbunds und die Fachbuchhandlung Schweitzer Fachinformation einen Prototypen für den automatisierten Datentransfer, eine sogenannte Lieferantendatenimportschnittstelle, entwickelt. Bei der Umsetzung, hier speziell für die im GBV eingesetzte Bibliothekssoftware CBS und LBS4 von OCLC, wurde eine Standardisierung für den Titeldaten- und Erwerbungsdatentransfer angestrebt, um eine möglichst umfassende Nutzung zu ermöglichen.
Für den Erfolg einer Einrichtung ist die Leistungsmotivation der Mitarbeiter eine wichtige Voraussetzung. Sie besteht aus mehreren Faktoren und ist vom Betrieb partiell zu beeinflussen. Eine Befragung in Öffentlichen Bibliotheken ergab, dass die Arbeitsgestaltung und das Betriebsklima als wesentliche Ansatzpunkte für den Einsatz immaterieller Leistungsanreize angesehen werden. Öffentliche Bibliotheken bieten dafür sogar recht günstige organisationale Voraussetzungen. In einem Maßnahmenkatalog sind wichtige bibliothekarische Problemfelder aufgeführt, denen immaterielle Leistungsanreize zu ihrer Minimierung gegenübergestellt werden.
In einem vergleichenden Retrieval-Test wurden 500 interdisziplinäre Zeitschriftenartikel im Webdienst Google Scholar und der Implementierung des EBSCO Discovery Service an der USB Köln gesucht. Ziel des Testes war es, herauszufinden, ob die seit Jahren etablierte kostenlose wissenschaftliche Suchmaschine von Google Scholar, die als Vorbild für die Web Discovery Services gelten kann, mehr als nur eine Alternative zu diesen neuen Angeboten darstellen kann. Der Test erbrachte, dass Google Scholar in allen Belangen (Nachweise und Volltexte von Artikeln, Verfügbarkeit deutscher Texte, zeitliche Abdeckung) einem kostenpflichtigen Angebot unterlegen ist. Jedoch wird hervorgehoben, dass Google Scholar auf Grund der freien Verfügbarkeit des Angebotes und der insgesamt zufriedenstellenden Ergebnisse als erster Einstieg für eine fachliche Recherche sehr geeignet ist.
Bibliotheken sollten ein besonderes Personalmanagement für alternde Belegschaften einführen, um auf den Bevölkerungsrückgang in Deutschland zu reagieren. Während die Lebenserwartung steigt, wird die Geburtenrate annähernd gleich niedrig bleiben. Das Ergebnis ist eine deutliche Veränderung der Altersstruktur der Erwerbsbevölkerung. In 2050 werden mehr als 30% der Bevölkerung 65 Jahre oder älter sein. Die gerontologische Forschung verficht eine neue Wertschätzungskultur der alternden Erwerbsbevölkerung gegenüber und hat im letzten Jahrzehnt dazu Managementtools erarbeitet, aber rar sind Bibliotheken, die heute schon diese Instrumente anwenden. Ein „demografisches Handlungsverständnis“ tut not.
Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie Osteuropawissenschaftler eine Bereitstellung ihrer Forschungsdaten in Erwägung ziehen. Dazu wurden innerhalb der Zielgruppe leitfadengestützte Interviews durchgeführt und analysiert. Die Ergebnisse sollen in die praktische bibliothekarische Arbeit, konkret in die Weiterentwicklung des Fachrepositoriums OstDok, einfließen.
Dieses Projekt untersucht anhand von Stellenausschreibungen für Fachreferatspositionen, ob sich das darin zum Ausdruck kommende Berufsbild des Fachreferenten analog zu den stetig wachsenden und sich erweiternden Anforderungen der Bibliotheken geändert hat. Dazu wurden Stellenanzeigen in der Mailingliste Inetbib und der Zeitschrift Bibliotheksdienst über einen Zeitraum von zehn Jahren erfasst und ausgewertet. Neben formalen Kriterien wie den geforderten Ausbildungsvoraussetzungen von Fachreferenten wurden auch fachlich-inhaltliche Aspekte sowie geforderte Soft Skills einbezogen. Als Ergebnis der Untersuchung lässt sich festhalten, dass die Position des Fachreferenten zwar inhaltlich gleich geblieben ist, jedoch weitere Aufgaben hinzugekommen sind. Diese sind bedingt durch die dynamischen Veränderungen der Informationsinfrastruktur und die damit einhergehenden neuen Anforderungen an fachlich fundierte bibliothekarische Informationsdienstleistungen.
Fachinformationsseiten sind ein etabliertes Instrument für Hochschulbibliotheken, ihre Benutzer mit fachspezifischen Informationen zu versorgen. Allerdings steht für ihre Pflege im Rahmen der Fachreferatsarbeit immer weniger Zeit zur Verfügung. Der Artikel stellt ein Projekt an der Universitäts- und Landesbibliothek Münster vor, in dessen Rahmen die Münsteraner „Fach im Fokus“-Seiten am Beispiel der Psychologie-Seiten grundlegend überarbeitet und dabei so angelegt wurden, dass sie eine gut strukturierte und aktuelle Informationsquelle für das Fach darstellen, dabei aber einfach zu pflegen sind.
Im Rahmen dieses Studienprojektes wurde mit dem „ErwerbungsVorschlag-Assistenten (EVA)“ ein Prototyp erstellt, welcher es den zuständigen Fachreferenten einer Bibliothek ermöglicht, vorab zu entscheiden, ob eine passive Fernleihe ausgeführt oder stattdessen das gewünschte Medium für die eigene Bibliothek angeschafft wird. Dabei werden die Fernleihbestellungen während einer bestimmten Karenzzeit aufgehalten, nach bestimmten Kriterien gefiltert und in aufbereiteter Form für die jeweils zuständigen Fachreferenten bereit gestellt. Dieses Projekt konzentrierte sich auf die Fernleihbestellungen, die über den Zentralen Fernleihserver (ZFL-Server) des Hochschulbibliothekszentrums Nordrhein-Westfalen (hbz) bearbeitet werden, und beschränkte sich somit auf die Verbund-Bibliotheken. Das entwickelte Modell ist als zusätzliches – optionales – Modul der Online-Fernleihe gedacht.
Sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien haben die jeweiligen Berufsverbände Bibliothek & Information Deutschland (BID) und Chartered Institute of Library and Information Professionals (CILIP) Grundsatzpapiere zur Berufsethik im Informationsund Bibliotheksbereich verabschiedet. Neben der bloßen Existenz derartiger Kodizes stellt sich die Frage, welche Relevanz diese Dokumente in der beruflichen Praxis haben. Mithilfe eines standardisierten Fragebogens wurden deutsche Bibliotheksleitungen zu der Thematik befragt. In Großbritannien wurde ein Interview mit Professor Paul Sturges durchgeführt und es wurden ausgewählte Fachleute aus dem Umfeld des Berufsverbandes CILIP befragt. Darüber hinaus erfolgte eine Analyse der Online-Angebote von CILIP, insbesondere des Information Ethics Blog.
Soziale Netzwerke werden immer stärker von Bibliotheken als zusätzlicher Kommunikationskanal entdeckt und genutzt. Im folgenden Artikel werden am Beispiel der Stadtbibliothek Nidda die einzelnen Schritte und Schwierigkeiten bei der Erstellung und Betreuung eines Facebook-Auftritts beschrieben. Mit dem neugestalteten Auftritt sollen besonders Jugendliche angesprochen werden. Grundlage für die Erstellung eines eigenen Auftritts ist ein Vergleich von Facebook-Auftritten anderer öffentlicher Bibliotheken in Deutschland.
Erstellung des Online-Tutorials "Einführung in Fachdatenbanken und Fachportale der Niederlandistik"
(2011)
Im Rahmen dieses Projektes wurde ein Online-Tutorial zur „Einführung in Fachdatenbanken und Fachportale der Niederlandistik“ konzipiert und erstellt, das seit Juni 2010 über folgenden Link online frei zugänglich ist: http://www.niederlandistik.unikoeln.de/online-tutorial.html. Das interaktiv gestaltete Tutorial besteht aus vier voneinander unabhängigen Modulen, die in drei für das Fach Niederlandistik zentrale Fachdatenbanken und in eine Virtuelle Fachbibliothek einführen: ein Modul zur bibliographischen Datenbank BNTL (Bibliografie van de Nederlandse taal- en literatuurwetenschap), ein Modul zur digitalen Bibliothek DBNL (Digitale bibliotheek voor de Nederlandse letteren), ein Modul zur Volltextdatenbank LiteRom und ein Modul zu den über die Virtuelle Fachbibliothek Niederländischer Kulturkreis, NedGuide, bereitgestellten Internetquellen.
Zunehmender Fremddatenimport und internationale Nutzer sind wichtige Gründe für einen geplanten Umstieg auf die Library of Congress Subject Headings (LCSH) zur Indexierung des Bestandes der Zentralbibliothek im Forschungszentrum Jülich (ZB). Für die bisher verwendeten Indexierungsterme aus der speziellen Schlagwortliste der Bibliothek wurden dazu über ein automatisches Mapping erste Zuordnungen zu den LCSH erstellt. Das Verfahren ermittelte nach einigen manuellen Bearbeitungen der Terme eine hohe Abdeckung der ZB-Terme durch die LCSH und bildet die Grundlage für die Weiterführung des Projektes.
Entwicklung von Schulungsmaterialien für Einsatzmöglichkeiten von MEI im bibliothekarischen Bereich
(2013)
Das Datenformat der Music Encoding Initiative (MEI) ist ein XML-basiertes Framework zur Codierung von Musiknotation bzw. Musikalien, das in Anlehnung an die Erkenntnisse der Text Encoding Initiative (TEI) auf den Bereich der Musik entwickelt wurde. Eine der Besonderheiten dieses Formats besteht darin, dass neben den musikalischen Daten auch sehr umfangreiche und detaillierte Metadaten zur bibliographischen Erfassung musikalischer Quellen abgelegt werden können. Durch die Vielseitigkeit des Formats sowie durch seine robuste Beschaffenheit eignet sich MEI besonders gut für die Langzeitarchivierung von Daten und ist damit für einen Einsatz in musikwissenschaftlichen wie bibliothekarischen Bereichen prädestiniert. Im Sommer 2012 entstanden in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie dem National Endowment for the Humanities (NEH) gemeinsam geförderten Projekt „Digital Music Notation Data Model and Prototype Delivery System“ Schulungsmaterialien zur Erschließung von Notentexten und zur Erfassung relevanter Metadaten mit MEI. Diese sollen die Leistungsfähigkeit von MEI veranschaulichen und Geisteswissenschaftler, Bibliothekare, Editoren
und Informatiker an das Format heranführen.
Der Artikel stellt Herausforderungen bei der Konzeption und Erstellung von Online-Tutorials am Beispiel eines Projekts der Hochschulbibliothek der Fachhochschule Köln dar. Als Projektergebnis wurde zum Januar 2011 ein textbasiertes Tutorial zur Benutzung der Chemiedatenbank SciFinder/CAS für die eLearning-Plattform ILIAS fertiggestellt. Der Artikel fokussiert die Frage nach der optimalen Verbindung der Theorie von Medien- und Informationsdidaktik mit der bibliothekarischen Praxis.
Dem Projekt zur Entwicklung eines Konzeptes für die Teilautomatisierung des Büchermagazins der ULB Düsseldorf liegt die Idee zu Grunde, eine an die Bedürfnisse und Anforderungen von Bibliotheken angepasste Lager-, Förder- und Kommissionierungstechnik einzusetzen, um den bibliotheksinternen Büchertransport effizienter zu gestalten und dabei das Bibliothekspersonal von körperlich belastenden Tätigkeiten zu entlasten. Parallel dazu könnte durch den Einsatz innovativer Buchlogistik die Bereitstellungszeit für Magazinbestellungen verkürzt werden. Auch die Ausdehnung des Services Magazinbestellungen auf die gesamten Öffnungszeiten der Zentralbibliothek würde realisierbar. Ob auch die Nutzung der Stellflächenkapazitäten des Büchermagazins optimiert würde, bleibt zu prüfen.
Schulen sind oft unzureichend an bibliothekarische Informationsdienstleistungen angebunden. Bis jetzt gibt es kein speziell auf den Bedarf von Schülern ausgerichtetes allgemeines bibliothekarisches Recherche-Portal, insbesondere nicht für die Oberstufe, in der jedoch wissenschaftliches Arbeiten eingeübt werden soll. Auf der Grundlage einer Umfrage wurde deshalb in dem hier dokumentierten Projekt ein Modell für ein Schüler-Recherche-Portal entwickelt. Es wurden Bibliothekare aus Schulbibliotheken, Öffentlichen und Wissenschaftlichen Bibliotheken befragt, die aufgrund ihrer ausgewiesenen Erfahrungen mit der Zielgruppe als Experten für diese Thematik definiert wurden. Das auf dieser empirischen Grundlage erarbeitete Konzeptbeinhaltet Vorschläge für Inhalte und Basisfunktionalitäten eines Schüler-Recherche-Portals. Ziel des Konzepts ist nicht in erster Linie die Versorgung einer einzelnen Schule oder Bibliothek, sondern vielmehr die Ausrichtung auf die Schüler einer Stadt, Region oder eines Bundeslandes.