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Insbesondere Forschende von Einrichtungen in Ländern des Globalen Südens haben bis vor zwanzig Jahren unter Zugangsbeschränkungen zu aktuellen Forschungsergebnissen, in Form hoher Subskriptionsgebühren wissenschaftlicher Fachzeitschriften, gelitten. Mit der Budapester Open Access Initiative von 2002 wurde die Hoffnung auf eine Verbesserung der Zugangsverhältnisse sowie der Wahrnehmung von wissenschaftlichen Publikationen aus Ländern des Globalen Südens geweckt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, am Beispiel Kolumbiens als ein Land des Globalen Südens, zu untersuchen, ob positive Auswirkungen der Open Access-Maßnahmen auf den Publikationsoutput wissenschaftlicher Erkenntnisse, den Zugang zu Literatur und die Wahrnehmung des Publikationsoutputs empirisch belegbar sind. Dazu wird die folgende Forschungsfrage gestellt: Welche Auswirkungen haben die Open Access-Maßnahmen Kolumbiens auf die Zugangsmöglichkeiten kolumbianischer Autor:innen zu Artikeln impact-starker Zeitschriften und die Wahrnehmung kolumbianischer Publikationen von 2002 bis 2022 gehabt? Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine quantitative Literaturstudie in der Datenbank Scopus zum Publikationsoutput Kolumbien von 2002 bis 2022 durchgeführt. Speziell wurden Daten in Bezug auf die Entwicklung des Open Access-Publikationsaufkommens Kolumbiens inklusive und exklusive internationaler Mehrautor:innenschaften erhoben. Zusätzlich wurden die Daten der Referenzen und die Zitationsrate der meistzitierten kolumbianischen Open Access-Veröffentlichungen ermittelt sowie der Anteil der kolumbianischen Publikationen in den Referenzen des meistzitierten, internationalen Publikationsaufkommens von 2002 bis 2022 gemessen und im Hinblick auf das zeitliche Auftreten von Open Access-Maßnahmen interpretiert.
Die ergriffenen Open Access-Maßnahmen Kolumbiens innerhalb der vergangenen zwei Jahrzehnte korrelieren mit einer kontinuierlichen Wachstumsrate des Open Access-Publikationsaufkommens sowie einem erhöhtem Zugang zu Artikeln impact-starker Zeitschriften und einer gestiegenen Wahrnehmung des kolumbianischen wissenschaftlichen Publikationsoutputs. Aufgrund der zum Erstellungszeitpunkt der vorliegenden Arbeit kürzlich beschlossenen nationalen Open Science Policy werden weiterführende Studien zur Auswirkung auf den Publikationsoutput Kolumbiens empfohlen.
Schulungen zu Predatory Publishing: Identifikation von Best Practices an deutschen Universitäten
(2023)
Predatory Publishing ist eine aus dem Open Access entstandene Geschäftspraktik. Verlage machen sich die Unwissenheit von Forscher*innen zunutze, um sich selbst zu bereichern. In der folgenden Ausarbeitung wird untersucht, wie verbreitet Bibliotheken zu Predatory Publishing aufklären und welche Inhalte und Methoden sich als Best Practice für Informationsangebote anbieten. Inhaltlich überschneiden sich die Angebote in vielen Punkten und je nachdem wie umfangreich die Angebote geplant sind, werden Informationen mit Beispielen vertieft. Der gängige didaktische Aufbau für Workshops besteht aus einem theoretischen Teil und einer Übung, um das Gelernte anzuwenden.
Wissenschaft basiert auf Glaubwürdigkeit, die durch die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis und Qualitätskontrollen gesichert wird. Predatory Publisher haben sich die Open Science Kultur zu Nutze gemacht, um daraus Profit zu schlagen, indem sie wissenschaftliche Standards vortäuschen. In der folgenden Ausarbeitung werden drei Predatory Publishing Verlage exemplarisch untersucht, um herauszufinden, wie groß der Anteil der Geistes- und Sozialwissenschaften am Predatory Publishing Markt ist. Die Auswertung der Analyse zeigt auf, dass der Anteil dieser Fachdisziplinen gering ist. Dies ist auf die vorherrschenden Publikationskulturen zurückzuführen, da besonders in den Geisteswissenschaften längere Publikationen wie Monographien eine wichtige Rolle spielen und Predatory Publisher größtenteils Zeitschriften publizieren. Darüber hinaus wird betrachtet, was dies für Bibliotheken und die Aufklärungsarbeit, die sie hinsichtlich des Phänomens des Predatory Publishing bereits leisten, bedeutet. Es hat sich gezeigt, dass eine Ergänzung der bestehenden Angebote um fachspezifische Beratung, aber auch um fächerübergreifende Maßnahmen, einen Mehrwert für die WissenschaftlerInnen darstellen würde.
Die vorliegende Bachelorarbeit thematisiert die Open-Access-Transformation und ihre Auswirkungen auf die Vermittlung von Informationskompetenz an wissenschaftlichen Bibliotheken. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Handlungsempfehlung für wissenschaftliche Bibliotheken zu entwickeln, welche anhand eines Idealkonzepts für die Publikationsberatung aufzeigt, wie entsprechende Angebote gestaltet werden sollten, um die Bibliothek zukunftsorientiert als Partner des Wissenschaftsbetriebs zu positionieren. Dabei geht es zum einen um die unmittelbare Unterstützung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Kontext von Open Access und den Entwicklungen im Bereich des elektronischen Publizierens, zum anderen jedoch auch um die Umsetzung der Empfehlungen der Hochschul- und Wissenschaftsorganisationen in Bezug auf die Vermittlung von Informationskompetenz und deren geforderter Ausweitung auf den gesamten Prozess von Lehre und Forschung. Diese Entwicklung bietet den Bibliotheken die Chance, sich aktiv als Bindeglied zwischen Forschung und Publikation in den Fokus der Hochschulleitungen zu rücken und dabei gleichzeitig ein zukunftsweisendes Profil als Publikationsdienstleiter zu entwickeln. Diesbezüglich werden im Rahmen einer Literaturrecherche zunächst die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Open Access und elektronischem Publizieren dargestellt, bevor deren Auswirkungen auf die Rolle der wissenschaftlichen Bibliotheken thematisiert werden. Im Anschluss erfolgt eine Beschreibung des Themengebietes der Publikationsberatung und dessen Umsetzung in der bibliothekarischen Praxis anhand von Best-Practice-Beispielen. Die Frage, welche Themen im Rahmen der Publikationsberatung von besonderer Relevanz sind, soll schließlich durch die Ergebnisse einer Online-Befragung beantwortet werden, im Rahmen welcher die Open-Access-Beauftragten der im Nationalen Open-Access-Kontaktpunkt OA2020-DE organisierten Institutionen um ihre Einschätzung zu dieser Thematik gebeten wurden. In einem abschließenden Fazit werden die Ergebnisse dieser Arbeit schließlich zusammengefasst und in Form einer Handlungsempfehlung zur Rolle der Bibliothek als Partner des Wissenschaftsbetriebs wiedergegeben.
Die Open-Access-Initiative adressiert in den letzten Jahren verstärkt die Finanzierung von Büchern. Die Etablierung von geeigneten Geschäftsmodellen gestaltet sich schwierig, da für Zeitschriften etablierte OA-Modelle nicht ein zu eins auf Bücher übertragbar sind. Diese Bestrebungen werden durch zahlreiche unterschiedliche Open Access-Modelle sichtbar, die in dem Bereich für Buchpublikationen derzeit praktiziert werden. Neben institutioneller Förderung, Autorenfinanzierung oder hybridem Publizieren gibt es für das Open Access Buch auch alternative Finanzierungsformen. Ein innovatives Projekt, das sich auf die Idee des Crowdfundings stützt, ist Knowledge Unlatched. Basierend auf einem kooperativen Geschäftsmodell tragen Bibliotheken die Open-Access-Kosten für Bücher gemeinschaftlich als globales Konsortium. Diese Arbeit untersucht die Frage, unter welchen Voraussetzungen die kooperative Finanzierung für Bücher im Open Access ein attraktives Angebot für wissenschaftliche Bibliotheken in Deutschland darstellt und sich als nachhaltiges Modell etablieren kann. Dafür wurden Experteninterviews geführt mit dem Ziel, die Erfahrungen von Bibliotheken bei der Umsetzung von kooperativen Finanzierungsmodellen zu beleuchten. Folgende Aspekte wurden dabei untersucht: Kooperative Finanzierungsformen im Kontext der institutionellen OA-Aktivitäten, Besonderheiten bei der Teilnahme an kooperativen Modellen, das Zusammenspiel von bibliothekarischer Erwerbung und kooperativen Finanzierungsmodellen für Open-Access-Bücher, die Rolle von vertrauensbildenden Faktoren und Maßnahmen.
Zunehmend viele Wissenschaftliche Bibliotheken unterstützen die Wissenschaftler ihrer Einrichtungen bei der Publikation von Artikeln als Gold Open Access, indem sie anfallende Publikationsgebühren, sogenannte Article Processing Charge (APC), für sie aus einem eigens eingerichteten Publikationsfond begleichen.
Die Zahl der zu bearbeitenden APC steigt stetig und das Modell der Finanzierung von Gold-Open-Access-Artikeln durch Artikelgebühren steht auch mit Blick auf das Ziel einer vollständigen Umstellung der wissenschaftlichen Publikationslandschaft auf Open Access im Fokus der Diskussionen. Aus diesem Grund müssen Bibliotheken für die Zukunft effiziente Methoden für das Management von APC entwickeln, das zurzeit häufig noch aus recht kleinteiligen manuellen Arbeitsschritten besteht. In dieser Arbeit werden verschiedene Wege der Optimierung der Administration von APC mit ihren Vor- und Nachteilen erörtert. Dazu gehören das Abschließen von Rahmenverträgen mit Verlagen, die Standardisierung und Optimierung von Metadaten, Artikel-Einreichungssystemen, Schnittstellen sowie dem Reporting. Diese erfolgt schwerpunktmäßig innerhalb der kooperativen Initiative INTACT, welche im Einzelnen vorgestellt wird. Darüber hinaus wird das Potenzial, das im Einsatz von APC-Management-Systemen liegt, näher beleuchtet. Die Arbeit zeigt, dass eine Verbesserung der Arbeitsprozesse nur durch eine Kooperation der verschiedenen Akteure im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens, der Wissenschaftler, Verlage und Bibliotheken, gelingen kann.