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Compact Discs sind Datenträger, die in großer Zahl in den Beständen von Gedächtnisorganisationen vorkommen. Weil die Datenträger nur begrenzt haltbar sind, entwickelt sich immer stärker die Notwendigkeit, die Daten von den Trägern zu trennen und gesondert zu archivieren. Die Arbeit gibt einen Überblick darüber, welche Institutionen das Problem auf welche Art und Weise angehen und schlägt Perspektiven für die Zukunft vor. Im theoretischen Teil wird der Begriff „Gedächtnisorganisation“ geklärt, es wird die Bewahrungsproblematik von CDs ausgeführt und es werden Migration und die Erstellung von Disc Images zur Emulation als Archivierungsoptionen erläutert. Im Praxisteil werden mithilfe von Interviews und Literaturarbeit verschiedene Einrichtungen und deren individuelle Strategien vorgestellt. Es zeigt sich deutlich, dass die Langzeitarchivierung optischer Datenträger aktuell noch ein sehr individuelles Thema ist, das Einrichtungen primär aus eigener Motivation angehen und bislang nur wenig Zusammenarbeit stattfindet, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Abschließend werden Vorschläge formuliert, was unternommen werden kann, um die Langzeitarchivierung in Deutschland zu vereinheitlichen und zu rationalisieren.
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der zukunftsfähigen Bereitstel-
lung von Filmbeständen. Da immer häufiger Filme nur noch trägerungebunden
erworben werden können, stehen Bibliotheken vor der Frage, wie sie diese für
die Benutzung zur Verfügung stellen können. Deshalb werden für die Universi-
tätsbibliothek der Kunstuniversität Linz (Österreich) Elemente eines Konzeptes
zur Bereitstellung von trägerungebundenem Filmmaterial entwickelt. Um den ak-
tuellen Stand zu ermitteln, wird eine vergleichende Bestandsaufnahme durchge-
führt. Auf Grundlage dieser werden rechtliche und technische Herausforderun-
gen aufgezeigt und mögliche Lösungsansätze formuliert.
Die dauerhafte Archivierung digitaler Daten ist eine der großen Herausforderungen, die das
digitale Zeitalter mit sich bringt. Da ein bedeutender Anteil dieser Daten durch private
Nutzer erzeugt wird, deren Archivierungsbemühungen bisher in vielen Fällen ungeordnet
stattfinden und keinen verbindlichen Regeln folgen, ist die Überlieferung dieser Daten in
besonderem Maße gefährdet. Mit diesem Problem beschäftigt sich die in Deutschland noch
sehr junge Disziplin des Personal Digital Archiving. Der Forschungsvorsprung der USA auf
diesem Gebiet beträgt etwa 15 Jahre, es gibt dort neben einer jährlichen Konferenz bereits
eine Vielzahl von bibliothekarischen Veranstaltungen, die sich mit der Vermittlung von
Lösungsansätzen für diese Problematik befassen. Die vorliegende Arbeit versucht zu
ermitteln, welche Kompetenzen die Voraussetzung für das erfolgreiche Archivieren privater
Daten sind und inwiefern deutsche Bibliotheken durch die Adaption unterschiedlicher
Angebote aus dem US-amerikanischen Bibliotheksbereich zur Etablierung des Themas in
Deutschland und zur Sicherung der Überlieferung beitragen können.
Preservation Policies für sparten- und institutionsübergreifende Digitale Langzeitarchivierung
(2015)
Die Vielfalt und schiere Menge von Digitalia im Bereich des digitalen Kulturerbes stellt
Gedächtnisorganisationen vor Aufgaben, die zunehmend kooperativ bewältigt werden
müssen. Kooperationen gelten im Bereich der Digitalen Langzeitarchivierung als probates
Mittel zur Schonung von Personal- und Sachressourcen. Während die technische
Machbarkeit der verteilten Bitstream Preservation bewiesen und auch andere Teilaspekte
der kooperativen Langzeitarchivierung praxistauglich geworden sind, zeigen sich kooperative
Aspekte in Managementinstrumenten wie Preservation Policies unscharf oder
unterrepräsentiert. Die vorliegende Arbeit identifiziert in Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen kooperative Policy-Aspekte und formuliert sie als ergänzende Empfehlungen zu
bestehenden Best-Practice-Materialien des deutschen Kompetenznetzwerkes nestor.
Basierend auf den Vorarbeiten der Forschungsinititativen InterPARES,PLANETSund SCAPE
werden Möglichkeiten der Formalisierung von Preservation Policies aufgezeigt. Dazu zählt
die Übertragung strategischer Ziele in die Strategy Markup Language (StratML) sowie eine
Formalisierung von Policy-Elementen für den Einsatz in skalierbaren Preservation
Environments.
Die Langzeitarchivierung bietet einige Herausforderungen, die uns nicht nur heute, sondern auch in Zukunft beschäftigen werden. Immer mehr Informationen liegen digital vor, daher ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, um den Zugang zu diesen auch in einigen Jahren noch zu ermöglichen. Schließlich zählen digitale Medien zu unserem kulturellen Erbe, sollten daher für die Nachwelt aufbewahrt werden und nutzbar sein.
Ziel dieser Arbeit ist es, anhand verschiedener ausgewählter Kriterien einen Vergleich zwischen Emulation und Migration durchzuführen. Außerdem wird die Mikroverfilmung als mögliche Strategie im Bereich der Langzeitarchivierung vorgestellt. Dabei bietet keine der drei Strategien eine einheitliche Lösung für die Verfahrensweise jeden zu archivierenden Objekttyps. Es gilt verschiedene Faktoren, wie z.B. den Aufwand eines Verfahrens, abzuwägen und mit Hilfe dieser zu entscheiden, welche Strategie unter welchen Bedingungen am ehesten für ein Objekt in Frage kommt. Eine mögliche Herangehensweise bietet auch ein kombinierter Ansatz. Die Mikroverfilmung kann in wichtigen Einzelfällen als zusätzliche Sicherheitskopie gesehen werden.
Die Arbeit betrachtet Möglichkeiten im Umgang mit großen Mengen digitaler
Objekte in Nachlässen. Für die Langzeitarchivierung von digitalen Nachlassmaterialien
ist es zum einen entscheidend, zu ermitteln, welche Formate und weitere
formalen Eigenschaften die vorliegenden Dateien besitzen. Zum anderen
ist für die „archivische Bewertung“, also die Entscheidung, ob ein Objekt überhaupt
archiviert werden soll, eine Aussage über dessen inhaltliche Relevanz zu
treffen.
Sind diese Analysen und Entscheidungen bei kleineren Mengen statischen
Textmaterials noch vom Menschen mit einem überschaubaren Aufwand zu treffen,
wird klar, dass bei einer großen Menge von Daten automatische Verfahren
zur Anwendung kommen müssen.
Mit dem umfangreichen digitalen Nachlass des Literatur- und Medienwissenschaftlers
Friedrich Kittler steht das Deutsche Literaturarchiv Marbach vor der
Herausforderung, ca. 1,2 Terabyte an Daten einer formalen und inhaltlichen
Analyse unterziehen zu müssen. Zu diesem Zweck wurde der Prototyp des
Softwarewerkzeuges „Indexer“ getestet, der vorliegende Dateien mittels einer
„Informationskaskade“ formal analysiert, die Inhalte indexiert und unter einer
Weboberfläche durchsuchbar macht.
Die Arbeit beschreibt zunächst die Eigenschaften und Probleme von digitalen
Objekten und stellt die Konzepte der digitalen Langzeitarchivierung vor. Nach
einer Einführung in die Erschließung von (digitalen) Nachlässen folgt die Vorstellung
des Nachlasses von Friedrich Kittler. Das Softwarewerkzeug „Indexer“
wird anhand einer ausgewählten Menge an Dateien aus diesem Nachlass
getestet. Es wird herausgestellt, dass die formale und inhaltliche Analyse der
Nachlassdateien mittels des „Indexers“ sehr gut möglich und für die ersten
Schritte der Langzeitarchivierung gut geeignet ist.