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Multimodales Framing von Rechtsextremismus bei Postings journalistischer Medien auf Facebook und Twitter anhand des Fallbeispiels Hanau

  • Die vorliegende Arbeit untersucht mit Hilfe einer multimodalen Herangehensweise das Framing journalistischer Medien in Bezug auf Rechtsextremismus zu untersuchen. In bisherigen Forschungen erfolgte die Identifizierung von Medien-Frames größtenteils entweder auf Grundlage textlicher oder visueller Daten. Eine multimodale Perspektive die mehrere Modi, wie Bild und Text, gemeinsam untersucht ist kaum vertreten. Daher wird in der vorliegenden Arbeit folgende Forschungsfrage untersucht: „Welche (Media-)Frames lassen sich in den Postings journalistischer Medien auf Facebook & Twitter im Rahmen der Berichterstattung über rechtsextreme Straftaten identifizieren?“ Zur Beantwortung wurde eine induktiv-qualitative Inhaltsanalyse durchgeführt, die themenspezifische multimodale Postings einer Woche der ausgewählten Medien Spiegel, Welt und Zeit Online analysiert. Als Fallbeispiel diente der durch den Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte Anschlag in Hanau am 19.02.2020. 282 Facebook- und Twitter-Postings erfüllten diese Kriterien und behandelten thematisch den Anschlag in Hanau. Identifiziert wurden acht verschiedene themenspezifische Frames bzw. Frame-Kategorien, unter denen weitere Frames zusammengefasst werden konnten. Unter anderem beinhaltet dies die Rahmung als „Terror“ sowie der „(politischen) Verurteilung“. Weitere Frames stellen den Anschlag entweder im Lichte eines „Täterfokus“ dar oder mit Fokus auf die „Betroffenen“. Darüber hinaus werden „Auswirkungen des Anschlags“ thematisiert, so zum Beispiel eine Debatte des „Waffenrechts“. Die Zuweisung einer „Mitverantwortung“ bildet die nächste Frame-Kategorie. Zuletzt wird der Anschlag in Hanau noch im Rahmen vergangener „rechter Anschlagshistorie“ dargestellt, sowie die Frage des „Medialen Umgangs“ mit rechtsextremen Taten gestellt. Es wurden dabei Unterschiede festgestellt, je nachdem in welchem sozialen Netzwerk der Beitrag gepostet wurde und von welchem Medium. Der Zeitpunkt spielte eine aber eher untergeordnete Rolle. Die Analyse liefert wichtige Erkenntnisse für die journalistische Praxis. Die Ergebnisse haben ebenfalls für den Bereich der Medienkritik eine hohe Relevanz, sowohl durch den Presserat als auch die breite Öffentlichkeit. Aufgrund der großen Verantwortung, die den Medien bei sensiblen Themen wie rechtsextremistischen Anschlägen zukommt, ist eine kontinuierliche Reflexion der Berichterstattung sinnvoll und von enormer Bedeutung.
  • The objective of this research is to study the framing of journalistic media in relation to right-wing extremism with the help of multimodal approach. So far, the identification of media-frames mostly took place either based on textual or visual data. A multimodal perspective that evaluates various modes, like image and text together, is poorly represented. Therefore, the following research question is examined in the present research: „Which (media-)frames can be identified in the posts of journalistic media on facebook & twitter within media coverage about right-wing extremist crimes?“ To answer this question, an inductive qualitative content analysis has been implemented. It analyzes chosen posts from selected german media sources, the Spiegel, Welt and Zeit Online, during one week. The attack in Hanau on February 19, 2020, which was officially classified as right-wing extremist, served as a case study. 282 facebook- and twitter-posts met these criteria and discussed Hanau. Eight thematically frames or frame-categories which included further frames have been identified. Among others this contains the label „terror“ and „(political) condemnation“. Other frames outline the attack either with the focus on the „offender“ or the „victims“. Furthermore „impacts of the attack“ are addressed, for example the debate about „weapons law“. The assignment of a „shared responsibility“ forms the next frame-category. Finally the attack in Hanau is framed by past „right-wing attack history“ and the „medial handling“ with right-wing extremist offences. Differences were found between the analyzed social networks, depending on which network a post was shared and by which medium. The time played a more tangential role. The analysis provides important insights for journalistic practice. The results are highly relevant for media criticism, by the German Press Council as well as the general public. Due to the large responsibility of the media in sensitive issues such as right-wing extremist attacks, a continuous reflection of the news coverage is meaningful and of great importance.

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frontdoor_oas
Metadaten
Author:Anna-Lisa Neuhoff
Document Type:Master's Thesis
Year of first Publication:2020
Date of final exam:2020/07/27
First Referee:Amelie DuckwitzGND
Advisor:Konrad Scherfer
Degree Program:Markt- und Medienforschung
Language:German
Page Number:154
GND Keyword:Frame <Journalismus>; Rechtsradikalismus; Social Media
Access Rights:Zugriffsbeschränkt
URN:urn:nbn:de:hbz:79pbc-opus-17300
Licence (German):License LogoCreative Commons - Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen