Die Bibliothek als Safer Space – Eine qualitative Untersuchung von Erfahrungen und Bedürfnissen von trans*identen und non-binären Menschen
- Um die Rolle des „dritten Ortes“ zu erfüllen, müssen Bibliotheken zu einem sicheren Rückzugsort für transidente und non-binäre Personen gemacht werden. Hierbei ist es entscheidend, dass diese Nutzenden nicht nur von den Mitarbeiter*innen der Bibliothek, sondern auch von den anderen Nutzenden willkommen geheißen werden. Um dies zu erreichen, sollte eng mit Mitgliedern von Trans*-Communities zusammengearbeitet werden, um herauszufinden, welche Änderungen und Erweiterungen an der Bibliothek durchgeführt werden müssen. Änderungen und Erweiterungen dieser Art beschränken sich nicht auf bestimmte Aspekte der Bibliothek, sondern können und sollen in allen Bereichen der Einrichtung, wie zum Beispiel am Katalog, Veranstaltungsprogramm oder auch den Räumlichkeiten stattfinden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, herauszustellen, inwieweit deutsche öffentliche Bibliotheken ein inklusives und einladendes Umfeld für Menschen mit einer Trans* oder non-binären Identität bieten und entsprechende Handlungsempfehlungen für deutsche öffentliche Bibliotheken zu entwickeln. Dazu werden die folgenden Forschungsfragen gestellt: 1.) Wie lauten Wünsche und Bedürfnisse von transidenten und non-binären Menschen bezüglich des Angebots von öffentlichen Bibliotheken?, 2.) Inwieweit werden transidente Nutzenden in öffentlichen Bibliotheken in Deutschland inkludiert? und 3.) Wie können deutsche öffentliche Bibliotheken zu besseren Safer Spaces für transidente Menschen werden? Um diese Forschungsfragen zu beantworten, wurden sieben transidente und non-binäre Personen aus Deutschland in semi-strukturierten Interviews zu ihren Bedürfnissen und Anforderungen an Bibliotheken als Safer Spaces, sowie öffentliche Safer Spaces im Allgemeinen befragt. Die Ergebnisse der Interviews zeigen, dass die Anforderungen und Bedürfnisse von transidenten und non-binären Menschen sehr divers und individuell ausfallen. Am wichtigsten waren den Befragten zwischenmenschliche Aspekte, wie der Umgang des Bibliothekspersonals mit transidenten und non-binären Menschen, sowie eine klare Positionierung der Bibliothek in Bezug auf Themen wie Trans- und Geschlechtsidentitäten. Auch physische Aspekte wie das Einführen von geschlechtsneutralen Toiletten waren den Befragten wichtig. Weiterführende Forschung sollte durch quantitative Methoden mit einer höheren Zahl an Teilnehmenden die in dieser Arbeit aufgestellten Handlungsempfehlungen auf ihre Relevanz in der generellen LBGTQIA+-Community prüfen.
Author: | Roman Jonas Heinrichs |
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Document Type: | Bachelor Thesis |
Year of first Publication: | 2024 |
Date of final exam: | 2024/05/02 |
First Referee: | Katja BartlakowskiGND |
Advisor: | Claudia Frick |
Degree Program: | Bibliothek und digitale Kommunikation |
Language: | German |
Page Number: | 151 |
GND Keyword: | Dritter Ort; LGBT; Öffentliche Bibliothek |
Access Rights: | Zugriffsbeschränkt |
Licence (German): | Creative Commons - Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen |